Lebensraum Eiche

Die Eiche

In unse­rem Gar­ten wach­sen cir­ca 20 gro­ße Bäu­me, so ganz genau habe ich sie nie gezählt. Dar­un­ter ist auch eine Eiche, die zu mei­ner Über­ra­schung ein Lebens­raum für sehr vie­le Insek­ten ist.
Eichen fand ich schon immer beson­ders schön und edel, viel­leicht weil man aus ihrem Holz sehr gute Türen, Möbel und ande­re Gegen­stän­de her­stel­len kann. Wie zum Bei­spiel Eichen­fäs­ser, in denen dann Whis­ky, Bier, Wein und auch noch ande­re Geträn­ke rei­fen kön­nen. Die Lage­rung in Eichen­fäs­sern bürgt für ein ganz beson­ders Aro­ma. Am lieb­sten mag ich die Eiche aber im Wald oder eben auch im Garten.

Der Baum

Eichen kön­nen ein Alter von bis zu 1200 Jah­ren errei­chen. Welt­weit unter­schei­det man cir­ca 600 Arten. Sie bil­den eine Pfahl­wur­zel aus und gehö­ren damit zu den Tief­wurz­lern, die als beson­ders stand­fe­ste Bäu­me gel­ten. Die­se Wur­zel erlaubt es den Bäu­men auch an meh­re­re Meter tie­fes Grund­was­ser zu gelan­gen.
In Deutsch­land sind aller­dings nur zwei Arten heimisch:

  • Die Stiel­ei­che
    (Quer­cus robur), die auch als deut­sche Eiche bezeich­net wird 
  • Trau­ben­ei­che
    (Quer­cus paetrea)

Bei­de Arten kön­nen bis zu 40 Metern groß wer­den und zäh­len somit zu den größ­ten Laub­bäu­men Europas.

Eine junge Eiche wächst.

Bedeutung der Eiche als Lebensraum für Insekten

Kein ande­rer hei­mi­scher Baum ist für Insek­ten so wert­voll wie die Eiche. An der Eiche wur­den schon über 170 Groß­schmet­ter­lin­ge und cir­ca 500 Käfer, die Holz besie­deln, nach­ge­wie­sen. Hin­zu kom­men noch­mals unge­fähr 500 ande­re Käfer­ar­ten. Das hat den ein­fa­chen Grund, dass es die Eiche schon etli­che tau­send Jah­re län­ger in Deutsch­land gibt als ver­gleich­ba­re ande­re Baum­ar­ten und die Insek­ten so viel mehr Zeit hat­ten, sich an die Eiche anzu­pas­sen. Von die­ser Viel­falt pro­fi­tie­ren dann natür­lich auch unse­re gefie­der­ten Freun­de, wie etwa der wun­der­vol­le Sper­ling.

Außer­dem hält die Eiche auch ihre abge­stor­be­nen Äste beson­ders gut fest, man fin­det an ihr sehr viel Tot­holz. Und Tot­holz hat eine enor­me Bedeu­tung für Insek­ten als Lebensraum.

Wenn man also einen Lebens­raum für Insek­ten schaf­fen möch­te, dann muss es nicht immer ein Insek­ten­ho­tel oder eine Insek­ten­wie­se sein. Man kann auch eine Eiche pflan­zen. An den Blät­tern auf dem fol­gen­dem Bild kann man auch deut­li­che Fraß­spu­ren entdecken. 

Mystik

Gera­de die Eiche hat aber auch eine mysti­sche Sei­te und ist seit Jahr­hun­der­ten, wenn nicht sogar seit Jahr­tau­sen­den, tief ver­wur­zelt im Den­ken der Men­schen. Die Eiche steht für vie­le Wer­te, unter ande­rem Stand­fe­stig­keit, (merkt man ja bei Sturm), dazu gehört dann sicher auch die Unbeug­sam­keit, Kraft und Här­te (das glau­be ich ger­ne, wenn ich an das feste Holz den­ke), aber auch für Wer­te wie Frei­heit, Ehre und väter­li­che Weis­heit. Des­we­gen wur­de die Eiche wohl auch ger­ne als Gerichts­baum genom­men. Aber auch Pli­ni­us der Älte­re weist in einem sei­ner Werk schon dar­auf hin, dass den Drui­den die Misteln der Eiche als hei­lig­ste Pflan­ze galten. 

Die­se Misteln darf man natür­lich nur mit einer gol­de­nen Sichel schnei­den, was ja aus den „Aste­rix und Obe­lix” Comics jedem bekannt sein dürfte.

Vie­le lie­be Grüße

Loret­ta und Wolfgang

19 Kommentare zu „Lebensraum Eiche“

  1. Hier erwei­sen sich gera­de die Eichen als rela­tiv robust gegen die gro­ße Trocken­heit. Bir­ken, Buchen und Lär­chen ster­ben rei­hen­wei­se… Ich hof­fe, dass wenig­stens die Eichen und Eschen uns erhal­ten bleiben!
    Lie­be Grüße!
    Elke

  2. Oja, Eichen haben wirk­lich etwas Mysti­sches. Gern ver­weilt man unter die­sen Bäu­men und schaut in die so oft gegan­ti­schen Kronen.
    Bei uns ste­hen ein paar jün­ge­re Eichen. Viel­leicht schaf­fen sie es auch ein­mal, von Gene­ra­tio­nen nach uns bewun­dert zu werden.
    Lie­ben Inselgruß
    Kerstin

    1. Moin Wolf­gang Dan­ke für dein Lob auf due Eiche. In am Gar­ten wächst bei uns eine sehr mäch­ti­ge bestimmt weit über hun­dert Jah­re alte Eiche. Ich mag sie sehr und es woh­nen dort vie­le Insek­ten und Vögel. Sie hat zusätz­lich noch einen Man­tel aus Efeu. Dies ist häu­fig im Nor­den zu fin­den bei Knick- Eichen. So wer­den hier in den Knicks/ Feld­wäl­len extra Eichen ste­hen gelas­sen. Sie geben als Über­häl­ter zusätz­li­chen Wind­schutz und sor­gen auch für Grund­was­ser. Die Eicheln geben vie­len Tie­ren Nah­rung. In die­sem jahr keim­ten aller­dings vie­le im gar­ten. Wür­de ich sie wach­sen las­sen, hät­te ich bald einen Eichen­wald!! Das eichen­laub kommt vei mir unter die Rho­do­den­dren und Blau­bee­ren. Sue sor­gen für den sau­ren boden und es veroo­tet sehr gut, wenn es mit dem Rasen­mä­her auf­ge­sam­melt wurde.

  3. Hal­lo Wolfgang,
    das sage ich auch immer, wenn man genug ande­res ans Lebens­raum für Insek­ten hat , braucht man kein Insek­ten­ho­tel. Wir haben auch eine gro­ße Eiche und ich bin dar­über sehr glück­lich. Die wur­zeln angeb­lich genau­so tief, wie sie hoch sind, also kom­men sie wirk­lich an Was­ser ran, an das z.B. die flach­wur­zeln­den Fich­ten, die über­all tot im Wald ste­hen, nie­mals ran kom­men würden.
    viel Freu­de an dei­ner Eiche und ihren Bewoh­nern wünscht der Achim

  4. Lie­be Loret­ta, lie­ber Wolfgang,
    eine Erde ohne Eichen „mög­lich, aber unvor­stell­bar”, ver­zeih die klei­ne Ände­rung des berühm­ten Lori­ot — Zitats.
    Ich habe sie schon immer gemocht, gera­de auch wegen der unge­wöhn­li­chen Blatt­form und nas­tür­lich wegen der Eicheln, mit denen man so schön basteln konnte.
    Schö­nen Diens­tag und lie­ben Gruß
    moni

  5. Hal­lo ihr Beiden,
    wir sind ja viel in Groß­bri­tan­ni­en unter­wegs, und auch wenn die Eng­län­der es geschafft haben, den Groß­teil ihrer Eichen­wäl­der in Boo­te zu ver­wan­deln — das eine oder ande­re uralte Exem­plar steht doch noch. Wir sind vor vie­len Jah­ren mal an so einem Baum­wäch­ter vor­bei gekom­men. Ich bin kein spi­ri­tu­el­ler Mensch, aber die­ser Baum hat­te eine Aura! Wir wur­den ganz klein und ehr­fürch­tig als wir da unter der Kro­ne die­ses uralten Wesens stan­den. Es war beeindruckend.
    Lie­be Grüße,
    Krümel

  6. Das ist schön, dass ihr Platz habt für eine gro­ße Eiche. Mein Bru­der hat­te als Kind mal eine in den damals Hüh­ner­gar­ten gepflanzt. Irgend­wann muss­ten wir ent­schei­den: die Eiche oder Blu­men­bee­te. Da die Blät­ter auch immer von Mehl­tau befal­len waren, haben wir die Eiche ent­fernt. Das tat mir schon sehr leid, aber für einen nor­ma­len Haus­gar­ten wer­den Eichen ein­fach zu groß.
    Lie­be Grüße
    Heike

  7. Wo Eichen sind, gibt es unter­ir­di­sche Was­ser­adern, habe ich mal bei einem Natur­se­mi­nar gelernt. Was erklä­ren könn­te, war­um sie Dür­ren gut durchstehen.
    Sie gehö­ren auch zu den Bach­blü­ten und hel­fen allen, die gro­ßes Durch­hal­te­ver­mö­gen brau­chen, und auch, es damit nicht zu über­trei­ben, wenn ich mich recht erinnere.
    Und sonst noch: Wur­de aus den Eicheln nicht Mehl gewon­nen, bei den ame­ri­ka­ni­schen Urein­woh­nern, und damit gebacken?
    Wie auch immer, Eichen fin­de ich ganz wun­der­bar, vor allem, wenn sie schö­ne ver­dreht wachsen …
    Lie­be Grü­ße und euch noch eine fei­ne Woche wünscht euch
    Petra

  8. Traude "Rostrose"

    Lie­be Loret­ta, lie­ber Wolfgang,
    Eichen sind wirk­lich beach­tens­wer­te Bäu­me, sehr statt­lich und schön und — wie ihr auch schreibt — ein gutes Zuhau­se bzw. eine gute Nah­rungs­quel­le für vie­le Tie­re. Lei­der ist unser Gar­ten viel zu klein für eine Eiche oder ande­re hoch und breit wach­sen­de Bäu­me. Aber in den wert­vol­len Misch­wäl­dern des WIe­ner­wal­des und auch in manch einem Park begeg­nen wir ihnen natür­lich immer wie­der — auch in dem Park, den ich in mei­nem aktu­el­len Bei­trag zei­ge… der auf­fäl­lig­ste Baum dort ist aller­dings eine riiie­si­ge Platane.… 🙂
    Alles Liebe!
    Traude

  9. Lie­be Loret­ta, lie­ber Wolfgang,
    herz­li­chen Dank für die­sen wun­der­vol­len Bei­trag über die gute alte Eiche! Mystisch ist sie wahr­lich, und wun­der­voll! Daß hier sehr viel Lebens­raum ist, ist wohl wahr!
    Ich wün­sche Dir einen wun­der­vol­len Tag!
    ♥ Aller­lieb­ste Grü­ße, Claudia ♥

  10. Hal­lo, Ihr Lieben 🙂
    Ich gucke vom Schlaf­zim­mer­fen­ster aus auf Eichen, die wir bereits ken­nen, seit sie ganz jun­ge Klei­ne waren. Jedes Jahr wer­den sie stär­ker und höher, was uns so freut. Mystisch sind sie. Und wenn sie dann alt und hoch sind, ver­zweigt und knor­rig, dann sind sie wie eine eige­ne Welt. Ja, Lebens­raum Eiche… So viel Welt für klei­ne Lebe­we­sen — und solch ein Geschenk an die Men­schen. Hof­fent­lich sehen es bald mehr so.
    Für mich sind sie magisch — und angeb­lich leb­ten sogar man­che Hei­ler und Drui­den­prie­ster sogar unter Eichen in Erd­höh­len unter ihren Wur­zeln oder hoh­len Stäm­men… Mei­ne Güte…
    Schön, dass ihr ein­mal mehr so den Blick schärft für die wah­ren Wer­te unse­rer Zeit. Und… war nicht eure Trep­pe auch aus Eiche? Und die Bal­ken? Ob da auch Bäu­me aus die­ser Her­stel­lungs­zeit stehen?
    Am schön­sten fand ich den Satz, „Am lieb­sten mag ich die Eiche aber im Wald oder eben auch im Garten.”
    Seid ganz lieb gegrüßt und habt es som­mer­won­nig, eure Méa

  11. Gro­sse und alte Eichen sind wun­der­schö­ne Bäu­me! In Finn­land gibt es auch nur Quer­cus robur, die hier als Wald­ei­che genannt ist. In Skan­di­na­vi­en waren die Eichen Bäu­me des Don­ner­gott Thor. In der Fin­ni­schen Mytho­lo­gie gibt es Gro­sse Eiche oder Welt­baum. Gro­sse Eiche ist auch in der Kale­va­la zu fin­den. Vie­len Dand für ver­lin­ken, wün­sche schö­nes Wochenende.

  12. Das ist natür­lich toll, wenn Ihr alte Bäu­me im Gar­ten habt! Kein Son­nen­schutz ist so gut, wie der eines Bau­mes. Wir sind sehr froh um unse­re ale Esche, die vor dem Haus steht.
    Vie­le Grü­ße von Margit

  13. Hal­lo Ihr Zwei,
    Die Eiche ist ein unend­lich schö­ner Baum und ist auf Platz 1 in punk­to Lebens­raum und Nah­rung für Insek­ten, Vögel und Kleinst­le­be­we­sen. Toll das Ihr eine Eiche Euer Eigen nen­nen dürft! Bäu­me sind in einem Gar­ten groß­ar­ti­ge Lebe­we­sen und bie­ten im Som­mer jede Men­ge ange­neh­men Schat­ten, tau­send­mal bes­ser als ein Son­nen­schirm. LG…Stephanie

  14. Bei­spiel: Als am 30. Mai 1989 der Bau­stopp der Wie­der­auf­ar­bei­tungs­an­la­ge Wackers­dorf bekannt gege­ben wur­de, pflanz­te man in Pfreimd als Sym­bol fur eine „unver­strahl­te“ Zukunft eine Wider­stands-Eiche. Anlass­lich der Sie­ger­eh­rung der Gold­me­dail­len­ge­win­ner bei den Olym­pi­schen Som­mer­spie­len 1936 wur­de zusatz­lich ein Eichen­setz­ling in einem Ton­topf mit der Aufschrift „

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