Der Schlitzahorn im Herbst

Acer pal­ma­tum ‘Dis­sec­tum’

Der Schlitz­ahorn stammt ursprüng­lich aus Chi­na, Japan und Korea. In Japan ist er zusam­men mit dem Fächer­ahorn (Acer pal­ma­tum) dem Japa­ni­schen Ahorn (Acer japo­ni­cum) sowie dem Gold­ahorn (Acer shira­sa­wa­num „Aure­um”) sogar der wich­tig­ste Baum, wenn es um tra­di­tio­nel­le Gar­ten­ge­stal­tung geht.

Das wun­dert uns nicht. Auf­grund sei­ner gra­zi­len Form und sei­ner inten­si­ven Herbst­fär­bung eig­net sich der Fächer­ahorn her­vor­ra­gend als gestal­te­ri­sches Ele­ment im Gar­ten. Uns erin­nert er auch immer ein wenig an einen Bon­sai.

Schlitzahorn oder Fächerahorn? Wo ist der Unterschied?

Der Unter­schied liegt ledig­lich in der Form der Blät­ter, man­che Blät­ter sind fächer­ar­tig und ande­re wie­der­um sind tief ein­ge­schlitzt. Unab­hän­gig von der Form der Blät­ter han­delt es sich immer um japa­ni­sche Ahorne.

Die Eigenschaften der Japanischen Ahorne

Sei­ne Beliebt­heit ver­dan­ken die­se japa­ni­schen Ahor­ne sicher auch der Tat­sa­che, dass sie alle­samt nur sehr lang­sam wach­sen und selbst die Rie­sen unter ihnen Jahr­zehn­te benö­ti­gen, um eine Höhe von fünf bis sechs Metern zu errei­chen, und grö­ßer wer­den sie auch nicht. Meist beschrän­ken sie sich sogar auf eine Höhe von rund zwei Metern, so wie unser Schlitz­ahorn, der auch nach mehr als 20 Jah­ren kei­ne zwei Meter in die Höhe gewach­sen ist, und dass an einem halb­schat­ti­gen Stand­ort in unse­rem Gar­ten. Die­ser Baum mag es zwar warm, aber zu viel Son­ne ver­brennt die zar­ten Blätter.

Das hat natür­lich den Vor­teil, dass ein solch schö­ner Baum selbst im klein­sten Gar­ten noch genug Platz fin­det, ja man kann sie sogar in Kübeln wach­sen lassen. 

Es ist klar, dass man bei Bäu­men und Sträu­chern, die klein blei­ben und auch nur lang­sam wach­sen, kaum zur Sche­re grei­fen muss, und wenn doch, so sind es nur ein paar weni­ge Äste, die viel­leicht in den Weg wach­sen und gestutzt wer­den müs­sen. Und auch der Laub­ab­wurf im Herbst hält sich sehr in Gren­zen. Man kann die­se klei­nen, fili­gra­nen Bäu­me kaum mit unse­ren hei­mi­schen Bäu­men vergleichen.

Loret­ta hat seit Mit­te Okto­ber immer wie­der ein Bild die­ses wun­der­schö­nen Bau­mes geschos­sen. An den Fotos kann man sehr gut sehen, wie der Herbst die Blät­ter jedes Mal anders aus­se­hen lässt und so viel Abwechs­lung in den Herbst­gar­ten bringt. 

Der Schlitzahorn im Herbst, Acer palmatum 'Dissectum'

Die Blät­ter der Japa­ni­schen Ahor­ne haben auch im Som­mer ihren ganz eige­nen Reiz, aber im Herbst weht regel­recht ein Zau­ber durch den Gar­ten, wenn die Blät­ter des Schlitz­ahorns sich lang­sam in allen Rot­tö­nen ver­fär­ben. Die Fär­bung erin­nert auch an den Amber­baum.

Der Schlitzahorn im Herbst, Acer palmatum 'Dissectum'

Auf den Bil­dern sieht man auch sehr schön, dass der Schlitz­ahorn sein Blät­ter­dach wie einen Schirm auf­spannt. Wenn der Baum grö­ßer wäre, könn­te man unter sei­nem Schirm sicher einen guten Schutz vor all­zu viel Regen finden.

Der Schlitzahorn im Herbst, Acer palmatum 'Dissectum'

Es wer­den immer weni­ger Blät­ter, vie­le lie­gen schon auf der Erde.

Der Schlitzahorn im Herbst, Acer palmatum 'Dissectum'
Der Schlitzahorn im Herbst, Acer palmatum 'Dissectum'
Der Schlitzahorn im Herbst, Acer palmatum 'Dissectum'

Und schließ­lich mün­det der Herbst in den Win­ter, der Baum hat all sei­ne Blät­ter abge­schüt­telt. Und auch ohne Blät­ter ist die­ser Baum eine Zier­de für jeden Garten.

Herbst

Wie­der ist es Herbst gewor­den; aus­ge­träumt den schö­nen Traum, 

Sinkt das fah­le Laub zur Erde, von dem müden, mat­ten Baum. 

Blät­ter, Blu­men sind gestor­ben; Nel­ken welk­ten, Rosmarin, – 

Stür­me weh­ten durch die Rosen, und die Lili­en schwan­den hin. 

Bun­te Vögel wieg­ten zwit­schernd sich in süßem Blüthenduft. 

Nun ist’s Herbst und wild durch­to­set Sturm die ausgestorb’ne Luft.

Zieht hier­auf der neue Früh­ling mit erneu’ter Poesie, 

Denkt man dann wohl der Ver­blüh­ten? trau­ert dann man wohl um sie? 

Karl Sie­bel 1859

Vie­le lie­be Grüße

Loretta und Wolfgang
Loretta

Loret­ta: Fotos (soweit nicht anders gekennzeichnet)

14 Kommentare zu „Der Schlitzahorn im Herbst“

  1. Wun­der­schön ist er, der Bei­trag mit die­sem impo­san­ten japa­ni­schen Bäumchen.
    Bewun­derns­wert ist sei­ne Fär­bung in Gelb, Gold und Kup­fer, die fili­gra­ne Pracht der Blät­ter und der Wuchs, der sich so rich­tig Zeit lässt.
    Dan­ke auch für das Hin­ter­grund­wis­sen und das hüb­sche Herbstgedicht.
    Wei­ter­hin viel Freu­de mit euern Pflan­zen wün­sche ich und las­se lie­be Grü­sse hier,
    Brigitte

  2. Guten Mor­gen,
    ist mein Kom­men­tar nicht angekommen?
    Ein wun­der­schö­ner Baum, der sicher­lich auch des­halb, weil er so lang­sam wächst, ganz gut in einen Gar­ten passt.
    Wir haben hier eine Baum­schu­le und die Besit­zer ver­kau­fen die­se Bäu­me auch in unter­schied­li­chen Größen.
    Die sind auch ganz schön teuer.
    Ich wuß­te nicht, was es für Bäu­me sind, aber das Schild­chen hat es mir verraten.
    Dan­ke­schön für das Gedicht, es ist zwar Herbst, aber die Tage sind noch rich­tig warm.
    Mir gefällts.
    Habt ein schö­nes Wochenende .-
    Lie­be Grü­ße Eva

  3. Der Acer ist immer ein Eye­cat­cher und auch bei euch im Gar­ten beweist er sei­ne wun­der­ba­re Herbst­fär­bung. Lei­der ist er ja anfäl­lig für die Ver­ti­cil­li­um­welke — da ist mir schon einer ein­ge­gan­gen und mein größ­ter hat schon vie­le Zwei­ge dadurch ein­ge­büßt. Aller­dings wür­de ich ihn immer wie­der in den Gar­ten holen.
    Lie­ben Gruß und habt ein fei­nes Wochen­en­de, Marita

  4. Ahorn und Herbst, das passt eigent­lich immer! Schö­ne Bäu­me, in jeder Ver­si­on. Und so zäh! Ich hab einen Sil­ber­ahorn auf dem Bal­kon… der wächst nun schon seit 20 Jah­ren im Topf und lebt immer noch.
    LG
    Centi

  5. Die­se Herbst­fär­bung ist ein­fach gigan­tisch, da kann man immer wie­der nur stau­nen. Die Ahor­ne kön­nen es beson­ders gut, wie schön, dass Ihr so ein Pracht­ex­em­plar täg­lich im Gar­ten bewun­dern könnt.

    Ein son­ni­ges Herbstwochenende
    wünscht Euch
    Anke

  6. Mei­ner steht seit vie­len Jah­ren im Topf und ist ein rot­lau­bi­ger, der mir viel Freu­de macht.Noch hat er eini­ge kräu­se­li­ge Blät­ter und ist momen­tan Bestand­teil mei­nes 12tel Blickes. Loret­tas Idee, ihn immer wie­der wäh­rend der Laub­fär­bung zu foto­gra­fie­ren, ist ja fast was wie die­se Chall­enge. Gefällt mir!
    Bon week-end!
    Astrid

  7. Herr­li­che Bil­der und der Ver­lauf der Ver­fär­bung wun­der­schön eingefangen.
    Unser Schlitz­ahorn hat aus­ge­schla­gen und jetzt ist er unten hän­gend und oben wächst ein Ast in die Höhe. Eine Lau­ne der Natur!
    L G Pia

  8. Das sind wun­der­schö­ne Bil­der, an denen man das Strah­len der Blät­ter und das Ver­ge­hen der Pracht gut nach­voll­zie­hen kann. Ein hüb­sches Bäum­chen und ein tol­ler Hin­gucker in eurem Garten!
    Lie­be Grüße
    Susanna

  9. jaa
    ich mag die Ahor­ne sehr
    und habe mir einen im Topf geholt.. ich den­ke es ist ein Fächerahorn
    er hat schö­ne rote Blät­ter und ich hof­fe es gefällt ihm wo er ist 😉
    lie­be Grüße
    Rosi

  10. Das ist ein­fach ein wun­der­schö­ner Baum, ihr Lie­ben. Wir haben ihn in Knall­rot, aber er wirft nun auch all­mäh­lich die Blät­ter ab. Vor­hin habe ich noch einen bedau­ern­den Blick dar­auf gewor­fen, als die Son­ne ihn wie­der zum Leuch­ten brach­te. Noch ein oder zwei Tage, dann dürf­te es vor­bei sein. Das Rot im Früh­ling ist auch schön, aber doch ganz anders. Euer Schlitz­ahorn in Oran­ge sieht aber auch total schön aus.
    Herz­li­che Grü­ße und kommt gut in und durch die neue Woche.
    Elke

  11. Das ist ja mal eine ganz wun­der­vol­le Idee, die Herbst­fär­bung über ein paar Wochen zu knip­sen um sie dann ver­glei­chen zu können.
    Wir hat­ten einen Japa­ni­schen Fächer­ahorn, der lei­der sehr viel grö­ßer gewor­den ist. Da gab es nur noch Streit mit dem Nach­barn, wegen Schat­ten, über­hän­gen­der Äste, Herbst­laub usw. Als dann die Wur­zeln noch sei­ne Gara­ge ange­ho­ben haben, muss­te er lei­der wei­chen. Ich per­sön­lich ver­mis­se ihn wegen der tol­len Herbst­fär­bung, die mal gelb, mal oran­ge und mal rot war, je nach Regen­men­ge im Som­mer, schon sehr.

    Lie­be Grü­ße und kommt gut in die neue Woche
    Arti

  12. Das ist ja eine schö­ne Bilderfolge,
    die­ser Baum hat wirk­lich rund ums Jahr sei­ne schö­nen Seiten.
    Unser Ahorn hat auch schon alles eine Blät­ter verloren.
    Euch einen schö­nen Abend, lie­ben Gruß
    Nicole

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