Ein Schild aus Holz und Blei

Ein Schild mit Blei gegossen.

Bei einer klei­nen Kunst­aus­stel­lung in Bad Hon­nef habe ich gese­hen, dass der Künst­ler einen Riss im Holz mit Metall aus­ge­gos­sen hat­te. Die Kom­bi­na­ti­on zwei­er so unter­schied­li­cher Werk­stof­fe hat mir sehr gut gefal­len, und ich woll­te ver­su­chen, mit die­ser Tech­nik Schil­der für den Gar­ten zu gestallten.

1. Versuch

Als Holz habe ich mich für Eiche ent­schie­den, davon haben wir noch ein paar Bret­ter übrig. (Die sind bei Reno­vie­rungs­ar­bei­ten ange­fal­len, von irgend­was hat man immer zu viel gekauft.)

Das Brett wir an der Werkbank fixiert.

Da mir das Brett schon zu lan­ge Drau­ßen gele­gen hat­te, habe ich es grob abgehobelt.

Die­ser Schritt war wahr­schein­lich nicht not­wen­dig und beim näch­sten Schild wer­de ich ihn weg­las­sen, da anschlie­ßend noch viel zu schlei­fen ist (War mir aber nicht klar…).
Mei­ne Toch­ter hat dann die Wör­ter “Will­kom­men” und “Wald” sowie “Elfen” auf das Brett geschrie­ben. (Ihre Hand­schrift ist ein­fach schö­ner und leser­li­cher als meine…)

Mit der Oberfräse werden die Buchstaben in Holz gefräst.

Mit einer Ober­frä­se bin ich dann die Buch­sta­ben nach­ge­gan­gen. Und die Kan­ten der Bret­ter habe ich abge­run­det, sieht ein­fach bes­ser aus. Wegen der vie­len Spä­ne brauch­te ich eine Lam­pe. (Und mei­ne Bril­le hat­te ich auch vergessen.) 

Wald Elfen

Zum Aus­gie­ßen der Schrift habe ich einen alten Zinn­tel­ler zer­schnit­ten und ein­ge­schmol­zen. (Hof­fent­lich, war der Tel­ler nichts Wert.)

Das Gie­ßen mit die­sem Mate­ri­al gestal­te­te sich äußerst schwie­rig. Viel­leicht war das auch gar kein Zinn oder das Mate­ri­al ist ein­fach unge­eig­net. Das Resul­tat war jeden­falls ganz anders, als ich mir das vor­ge­stellt hatte:

Der Versuch ist gescheitert.

Der Ver­such war gran­di­os geschei­tert. Die­ses Schild war nicht mehr zu retten.

2. Versuch Bleigießen

Blei­gie­ßen ist immer noch sehr beliebt, meist zu Sil­ve­ster, und gibt uns zuver­läs­sig Hin­wei­se auf unse­re eige­ne Zukunft, man muss die ent­stan­de­ne Figur ein­fach nur rich­tig deu­ten. Ein Grund mehr Blei zu verwenden.

Blei ist wesent­lich wei­cher und lässt sich viel bes­ser gie­ßen. Das Blei ist wirk­lich fast von selbst durch die Buch­sta­ben gelau­fen.
(Blei ist gif­tig. Man soll­te daher bei der Ver­ar­bei­tung beson­ders Acht geben, auch wenn die alten Römer ande­rer Mei­nung waren * wiki *.
Ich habe eine FFP2 Atem­schutz­mas­ke getra­gen, nicht nur wäh­rend des Gie­ßens, son­dern auch beim Schlei­fen. Infos zur Atem­schutz­klas­si­fi­zie­rung hier klicken. Im Netz emp­feh­len vie­le FFP3.)

Mit Blei wird der Schriftzug für das Schild ausgegossen.

Hand­schu­he sind bei mir zumin­dest not­wen­dig. Die­ser klei­ne Topf wird ein­fach zu heiß. Ich muss beim näch­sten Mal dar­auf ach­ten, dass ich immer genug Blei für min­de­stens einen Buch­sta­ben habe und nicht mit­ten im Zei­chen auf­hö­ren muss. Das sieht nach­her nicht so gut aus. Jetzt muss­te ich das Gan­ze “nur” noch abschlei­fen. Da habe ich ziem­lich viel aus­pro­biert, von der Ras­pel bis hin zum Dreieckschleifer.

Die Ras­pel ist eigent­lich nicht dafür gedacht, Blei ab zu scha­ben. Es geht aber sehr gut mit die­sem Werk­zeug. Danach habe ich den Drei­ecks­chlei­fer benutzt, erst mit einem gro­ben Schmir­gel­pa­pier (40er) und zuletzt ein sehr fei­nes (240er). Dabei soll­te man immer eine Atem­schutz­mas­ke tra­gen. Das Schild habe ich dann mit Klar­lack besprüht. Soll ja schließ­lich Drau­ßen hängen.

So sieht das Schild fertig aus.

Auf­ge­hängt habe ich das Schild am Schup­pen. Dazu brauch­te ich eine alte ver­ro­ste­te Ket­te. (Fin­det man im Fun­dus oder auf dem Floh­markt.) Seit­dem wir den Blog haben und ich wie­der ange­fan­gen habe zu basteln, haben auf den Floh­märk­ten die Kisten mit altem Gerüm­pel, an denen jeder Ver­nunft­be­gab­te vor­bei­geht, die größ­te Anzie­hungs­kraft auf mich.

Eine alte verrostete Kette.

Die­se Ket­te passt zum Schild. Gehal­ten wird das Schild durch zwei Win­kel­ei­sen, die es mit der Schup­pen­wand ver­bin­den, die Ket­te ist Zierrat.

Das Schild hängt an der Schuppenwand.

Beim näch­sten Mal wer­de ich noch einen gro­ßen Staub­sauger benut­zen, der den gan­zen Staub und die Spä­ne direkt weg­saugt. Dann muss ich nicht so viel sau­ber machen und es ist wahr­schein­lich auch noch gesünder. 

Vie­le lie­be Grüße 

Wolf­gang

Das könnte Dich auch noch interessieren

36 Kommentare zu „Ein Schild aus Holz und Blei“

  1. Das ist dir gut gelungen,finde ich ! Stein­trep­pen u. a. wer­den ja auch eingebleit,die haben damals wohl ech­tes Blei genommen,klar.Das hält auch lan­ge. Blei­gie­ssen zu Sil­ve­ster : Da steht bei mir ” Zinn” auf der Packung! Viel­leicht hast du dann auch Zinn genommen?Es ist super schön bei euch !Grü­ße Kat

  2. Guten Mor­gen, lie­ber Wolfgang,
    was für ein zau­ber­haf­tes Will­kom­mens-Schild! Daß es viel Arbeit war, kann ich mir den­ken, weiß ich doch, wenn mein Holz­wurm mit der Ober­frä­se arbei­tet ;O) Absau­gung ist dabei wirk­lich das beste, und Mund­schutz, denn der fei­nen Staub ist gefährlich!
    Scah­de, daß das Schild mit den Wald­el­fen nicht so klapp­te, denn das hät­te mir auch sehr gefal­len :O)
    Ich wün­sche Dir und Loret­ta einen zau­ber­haf­ten Tag!
    ♥ Aller­lieb­ste Grü­ße, Claudia ♥

  3. Hi. Schö­nes Resultat!
    Alte Zink­tel­ler sind tat­säch­lich wert­voll. Auf der Rück­sei­te sind Pun­zen. Ähn­lich wie bei Edelmetall.
    Blei­gie­ßen mit rich­ti­gem Blei? Hät­tet Ihr noch Vorräte?
    Man müss­te Mal in einem Che­mie Buch schau­en, wel­ches Metall sich ver­träg­lich und leicht ver­ar­bei­ten lässt. Denn das Elfen­schild ist auch eine net­te Idee.
    Lie­be Grüße
    Nina

    1. Lie­be Nina,
      Blei habe ich tat­säch­lich noch rela­tiv viel. Bei der Repa­ra­tur des Daches, war direkt am Kamin undicht, ist eini­ges übrig geblieben.

      Vie­le lie­be Grüße
      Wolfgang

  4. Hal­lo lie­ber Wolfgang,
    was Du alles kannst… KLASSE .… Hut ab!
    Mein Vater war ja auch so ein All­roun­der, mein Mann da eher weni­ger *räus­per*
    Dein Will­kom­mens-Schild ist ganz TOLL gewor­den, es sieht wun­der­schön aus und gefällt mir sehr gut.

    Einen schö­nen Diens­tag wün­sche ich Dir.
    Lie­be Grüße
    Biggi

  5. Schön gewor­den, wun­der­bar! Mir gefällt es und noch mehr gefällt es mir, dass du „Will­kom­men” in deut­scher Spra­che geschrie­ben hast und nicht 

    „Well­co­me”.

    Wenn jetzt noch Wind und Wet­ter dazu­kom­men, gibt es eine sehr schö­ne Patina. 

    Lie­ben Gruß Eva

  6. Lie­ber Wolfgang,

    manch­mal muss man sich nur eine Idee holen und schon kann es los gehen mit dem Werkeln.
    Das neue Schild ist toll gewor­den. Soll­te der alte Zinn­tel­ler den­noch etwas wert gewe­sen sein, so hast du
    jetzt eben ein wert­vol­les Schild.
    Die alte Ket­te passt perfekt.:-)

    Lie­be Grüße
    Christa

  7. Schön gewor­den! Ich hät­te ja Muf­fe, mit flüs­si­gem Blei rum zu han­tie­ren, weil gif­tig. Aber das Schild ist echt nett und auch pri­ma befe­stigt. Mich wür­de dann in ein, zwei Jah­ren noch inter­es­sie­ren, wie sich das drau­ßen so gehal­ten hat. 🙂
    Vie­le Grüße
    Centi

  8. Ser­vus Wolfgang!
    Der Weg zu dei­nem tol­len Schild war holp­rig, das Ergeb­nis bestä­tigt aber, dass es sich defi­ni­tiv gelohnt hat! Mir gefällt es rich­tig gut und ich freue mich, dass du es beim DvD zeigst. Lie­be Grü­ße und eine schö­ne Woche!
    ELFi

  9. Lie­ber Wolfgang,
    das Schild sieht echt wun­der­schön aus. Vor allem, weil Du bis hin zur rosti­gen Ket­te so authen­tisch geblie­ben bist.
    Viel Arbeit, vie­le Erfah­run­gen gesam­melt, aber das Ergeb­nis kann sich wirk­lich sehen lassen.
    Lie­be Grüße
    moni

  10. Hal­lo Wolfgang,

    meist sieht man ja die Kom­bi­na­ti­on Holz und Schrift per Brand­ei­sen. Da ist die Idee mit dem Blei wirk­lich mal etwas Neu­es, das man nicht über­all sehen kann. Die alte Ket­te passt ganz her­vor­ra­gend zum Gesamt­bild. Die Staub­ent­wick­lung beim Schlei­fen usw. muss mein Mann immer drau­ßen machen, da bekommt er Haus­ver­bot für :))

    Lie­be Grüße
    Arti

  11. Lie­ber Wolfgang,

    du bist ein­fach ein Tau­send­sas­sa, was dei­ne DIYs betrifft. Ich kann immer nur wie­der stau­nen. Auch das ist dir am Ende doch groß­ar­tig gelun­gen. Zinn­tel­ler haben ihren Wert meist nur im Auge des Besit­zers, es sei denn, sie wären aus irgend­ei­nem Grund tat­säch­lich von Wert. Aber so ein Teil ein­zu­schmel­zen — auf die Idee muss man erst ein­mal kom­men. Die zer­bro­che­nen Tei­le sehen im Foto aller­dings fast nach zinn­far­be­nem Pla­stik aus. Aber das täuscht ver­mut­lich. Das End­ergeb­nis kann sich jeden­falls sehen lassen.

    Herz­li­che Grü­ße — Elke

  12. Lie­ber Wolfgang,
    das Schild war ja nicht ganz ein­fach herzustellen.…aber es ist super gewor­den. Blei­gie­ßen haben wir frü­her zu Syl­ve­ster auch mal gemacht. Das nahm ziem­lich schnell eine Form ein. Stell ich mir echt kom­pli­ziert vor mit den Buchstaben.
    Sehr schö­ne Idee.
    LG Sigrun

  13. Lie­ber Wolfgang,

    erst ein­mal vie­len Dank für dei­nen net­ten Besuch in mei­nem Blog 🙂

    Das Will­kom­men-Schild ist dir wirk­lich super gelun­gen — ich bin begei­stert und fas­zi­niert von der Idee als sol­che! Auf den Gedan­ken, einen Zinn­tel­ler ein­zu­schmel­zen, wäre ich nie gekom­men. Blei ist sicher nicht unge­fähr­lich, gut, dass du mit ent­spre­chen­dem Schutz gear­bei­tet hast. Aber die Mühen haben sich wirk­lich gelohnt.

    Herz­li­che Grü­ße zu Euch bei­den, und ich stö­be­re jetzt mal wei­ter im Blog bei Euch.

    Oce­an

  14. Scha­de um die Elfen, aber der zwei­te Ver­such ist toll gelun­gen. Respekt vor dei­ner Geduld und Aus­dau­er. Denkst du, dass das Blei dau­er­haft auf dem Holz hält? Gera­de drau­ßen wird das Holz doch sicher­lich „arbei­ten”.

    Lie­be Grüße
    Heike

    1. Lie­be Heike,
      die Fra­ge habe ich mir auch gestellt. Ich war­te ein­fach mal ab, was passiert. 

      Vie­le lie­be Grüße
      Wolfgang

  15. zum glück besu­chen der BW und du ver­schie­de­nen floh­märk­te — sonst wür­det ihr euch wohl an der gerüm­pel­ki­ste ins gehe­ge kom­men ;-D
    blei­gie­ssen in holz sie gut aus — scheint aber eine höl­len­ar­beit zu sein. merk ich mir trotz­dem! (auch wenn ich so schil­der nicht mag) man weis ja nie wofür mans mal braucht.….
    xxx

  16. Lie­ber Wolfgang,
    Blei­gie­ßen traue ich mir nur zu Sil­ve­ster zu – hm, das geht ja jetzt auch nicht mehr, weil Blei auf irgend­ei­ner Ver­bots­li­ste steht.
    Ich bewun­de­re dei­ne Ruhe und Sorg­falt bei die­ser Art von Arbi­eit – mit einem schö­nen ERgebnis.
    Herz­li­che Grü­ße und gute Wün­sche in dei­ne Woche
    Petra

  17. Hal­lo Wolfgang,
    Ver­such macht kluch, so heißt es doch, oder? Die Kom­bi aus Metall und Holz sieht wirk­lich super aus! Und das näch­ste Schild geht sicher schnel­ler und leich­ter von der Hand.
    Lie­be Grüße,
    Krümel

  18. Edith Götschhofer

    Hal­lo Wolf­gang, vie­len Dank für dei­nen Besuch auf mei­nem Blog.
    Ich ken­ne dei­nen Blog schon eini­ge Jah­re umso mehr freut es mich das du bei mir vor­bei­ge­schaut hast.
    Du hast dei­nen Bei­trag über das Schild ganz groß­ar­tig bebil­dert, ich muss ja zuge­ben vor Blei habe ich Respekt.
    Wir haben auch zu Sil­ve­ster auf das Blei­gie­ßen verzichtet.
    Den­noch fin­de ich dein Schild sehr gelun­gen und es ist ein net­ter Will­kom­mens­gruß für dei­ne Besucher.
    L.G.Edith

  19. Dear Wolf­gang,
    It was fun rea­ding about your efforts step by step. You put so much effort to this sign, but it was real­ly worth all the effort! Your Will­kom­men sign looks gre­at. But I have the fee­ling that in Fin­land New Year’s tins are not sold any­mo­re due to envi­ron­ment pro­tec­tion or some­thing. Am not 100% sure about this, but in my fami­ly we have not pre­dic­ted the future from New Year tins in a few years.

    Thank you for lin­king, wis­hing your fami­ly a hap­py weekend.

  20. Lie­ber Wolfgang,

    möch­te mich für Dei­nen lie­ben Kom­men­tar auf mei­ner Sei­te herz­lich bedan­ken, habe mich dar­über sehr gefreut.
    Dein Blog „Ein Fach­werk­haus im Grü­nen” ist so wun­der­schön und möch­te ihn nicht missen.
    Das Schild aus Holz und Blei ist Dir auch sehr gut gelun­gen — mir gefällt es sehr! 

    Herz­li­che Grü­ße — Gerda

  21. Die Kom­bi­na­ti­on von Holz und Blei ist schon unge­wöhn­lich! Auf so eine Idee wäre ich nie­mals gekom­men. Mit Holz arbei­te ich ganz ger­ne… Metall dage­gen ist mir zu schwie­rig. Aber man muss sich ja nicht an alles wagen!
    Vie­le Grü­ße von
    Margit

  22. Hut ab vor all der inve­stier­ten Arbeit Wolf­gang — bist ein Per­fek­tio­nist! Es sieht wun­der­schön aus und ist etwas ganz Besonderes!!!!!
    Sehr edel und gleich­zei­tig auch anspre­chend in antik-schick Look ! Super!
    Mei­ne Nach­ba­rin wünscht sich ein lusti­ges Gar­ten­schild, aber da sie alles gern eher etwas „kit­schig” mag , sag ich jetzt mal ohne zu wer­ten- ist eben so, wer­de ich ihr wohl bes­ser eins in ein­fa­cher Ser­vi­et­ten­tech­nik und/oder viel­leicht mit Brenn­kol­ben­schrift machen…schiebe es aber schon wochen­lang vor mir her. Mal sehen ob sie es die­se Sai­son noch kriegt oder erst zu ihrem Geburts­tag im Januar.

    Ich wün­sche schon mal einen fei­nen Start ins Wochenende!
    Lie­be Grü­ße Susi

  23. Ich fin­de es toll, wenn man Schil­der selbst machen kann. Vor allem, wenn man die­se aus Holz fer­tigt, wie im Bei­trag. Den­noch wer­de ich die pro­fes­sio­nel­le Vari­an­te bevorzugen.

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen