Lebensraum für Kerbtiere
Seit ein paar Jahren haben wir auch eine Insektenwiese im Garten. Angefangen hat alles, wie immer, mit umgestalten. Als wir den Hof kauften wuchsen dort wilde Brombeeren, einfach undurchdringlich und wir rodeten alles, legten ein Beet an und säten Rasen. Es hat ein paar Jahre gedauert, bis keine Brombeeren mehr nachkamen.
Die Kinder wurden größer und plötzlich brauchten sie ein Fußballtor und natürlich auch einen Platz zum Spielen. Wilde Zeiten brachen über den Rasen und alle umgebenen Beete herein. So manche Pflanze, Staude oder Strauch, hat diese großartigen Spiele der Fußballgeschichte nicht überstanden. Irgendwann aber verwaiste der Platz. Und wir dachten: „Lass uns diese Stelle neu gestalten. Ein Weg und ein paar Beete, das wäre doch toll.”
Aber die Fläche war doch noch ein wenig größer und wir dachten, Erdbeeren wären eine tolle Idee und auf einem kleinen Hügel wachsen sie einfach besser. Wir karten Erde heran (mit der Schubkarre). Ein Erdbeerhügel entstand.
Und wirklich im ersten Jahr hatten wir sogar Erdbeeren, nicht viele, aber immerhin. Wie sich allerdings herausstellte mochte auch Snuppy, unser West Highland Terrier, Erdbeeren. Sobald sie einigermaßen genießbar waren, zupfte er sie ab. Das schmälerte unsere Ernte enorm und schon im zweiten oder dritten Jahr trugen die Sträucher auch nicht mehr so gut. Zudem kamen noch die Nacktschnecken, die Erdbeeren auch ganz toll fanden und Löcher hineinfraßen. Wir hatten jedenfalls keine Lust mehr auf Erdbeeren und so kamen wir auf die Idee, eine Insektenwiese anzupflanzen.
Erdbeeren raus und eine Insektenwiesenmischung ausgesät. Sah im ersten Jahr auch wirklich toll aus. Aber schon im zweiten Jahr war von ursprünglichen Pracht fast nur noch der Klee geblieben. Ziemlich eintönig. Wir mögen Monokulturen nicht wirklich und glauben auch nicht, dass das für Insekten gut ist, vielleicht für manche aber sicher nicht für die große Vielfalt. Also raus mit dem Klee, keine Mischung kaufen und selbst nachdenken.
Und heute?
Nach vielen Jahren
Jetzt sind wir zufrieden, nach den vielen Umgestaltungen hat dieser Fleck Erde im Garten seine Bestimmung gefunden. Wir haben den Insektenbereich sogar vergrößert:
- Rund um die Wiese haben wir Totholz gelegt, das ist immer eine gute Idee im Naturgarten. Von den leider abgestorbenen Bäumen, ganz in der Nähe, haben wir die Stämme zwei oder drei Meter hoch stehen gelassen.
- Zwischen das Totholz pflanzten wir Lupinen. Die Kombination gefällt uns sehr gut.
- Eine kleine Margaritenwiese erweitert und ergänzt die Insektenwiese.
- Hinzugekommen sind auch Königskerzen, die teils in der Wiese selbst wachsen, aber auch rundherum.
Und wie das in der Natur so ist, verändert sich auch die Insektenwiese jedes Jahr, manchmal nur ein wenig, in anderen Jahren aber auch sehr deutlich.
Der Garten ist immer spannend, nichts bleibt sich gleich und immer wieder ist die eigene Kreativität gefragt. So manches gelingt nicht immer auf Anhieb, manchmal braucht man auch mehrere Anläufe bis endlich alles passt. Aber all das macht die Freude am Garten aus.
Viele liebe Grüße
Loretta: Fotos (soweit nicht anders gekennzeichnet)
Wolfgang: Text
Guten Morgen ihr Beiden,
es stimmt schon, so ein Insektengarten ist wunderbar. Ich mag so — wie soll ich sagen — perfekte Gärten gar nicht so sehr.
Viel lieber ist mir so ein Naturgarten, das habe ich auch auf der Gartenausstellung in Eppingen gesehen. Toll, aber leider kamen da auch nicht soo viele Insekten.
Ich sage dann immer, dass sie wohl einen Betriebsausflug machen.
Aber ich glaube dieses Jahr gibt es mehr Libellen, als Schmetterlinge und ich will heute Nachmittag mit dem Rad mal auf die Prisch gehen und gucken, was sich so bietet und dabei auch bei der Unke vorbei.
Nicht viel, denn heute morgen muß ich meine Vorräte auffüllen und einkaufen. Vor allem Schokolade :-)). Das ist mein Insektenfutter.
Habts fein und ganz liebe Grüße Eva
Hui, schön! Die Krabbelheimer freuen sich und ganz nebenbei ist eure kleine Wiese ein wunderbarer Anblick. Auf meinem Balkon ist auch gerade eifriges Summen und brummen… vor allem Hummeln, Schwebfliegen und irgendwelche Miniwildbienen.
LG
Centi
Ein sehr schöner Beitrag von euch. Ich bin seit relativ wenigen Jahren erst auch am Umgestalten unseres Gartens, der seit 1980 und dem Aufwachsen längst erwachsene Söhne ganz unterschiedliche Phasen durchgemacht hat. Inzwischen mag ich es auch naturnah und der Garten gefällt mir immer besser. Gelernt habe ich inzwischen, dass Wildblumenwiesen einen eher mageren Boden brauchen. Das kann ich bei uns auch gut beobachten. Ich bin selbst gespannt, wie sich weiterhin alles verändern wird. Bei euch sieht alles aber immer bewundernswert perfekt aus.
Herzliche Grüße und ein schönes Wochenende – Elke
P.S. Gestern habe ich mich in der irrigen Annahme, es sei schon Samstag, beim alten Gartenglück verlinkt. Diese Feiertage haben mich total durcheinander gebracht. 🌼
Mir gefällt gerade der Anfang eures Gemüsegartens! Ich verzweifle an den Schnecken!! Nun ist genug. Die Idee mit den Schneckenzäunen ein Beet zu formen, ist bestechend und könnte ich relativ einfach umsetzen. Ich geh dann mal planen!
Herzlichst
yase
Wie herrlich das aussieht… hier hat sich dieses Jahr weißes JiG ein Stück des Gartenbeets erobert.
Habt ein feines Wochenende — lieben Gruß von Marita
toll, so sieht es bei mir auch aus 🙂
diese fertigen Mischungen sind nicht der Hit, drum hatte ich mich auch dazu entschlossen, die Mischung selbst zusammen zu stellen.
Lupinen mögen mich leider nicht aber dafür habe ich große Teppiche mit Bartnelken und Margeriten.
Die Schmetterlinge lieben das Beet und mich freut es auch, wenn es von März bis Oktober blüht.
Good morning,
Your insect meadow looks fabulous! In my garden there is only a little patch of lawn and I thought to let it grow as meadow. But it did not look good. The plantings around it needed a calmer grass. Instead, I have wild flowers growing between different shrubs around the edges of my garden. And I could add margaritas there, thank you for the tip!
Yes, the garden goes through many ghanges. We have lived here for 22 years and there have been so many experiments and changes! Last summer was so dry and the following year so hard, that I have lost sadly 4 of my beautiful clematis. I truly hope hey will show up next year again.
Liebe Loretta und lieber Wolfgang
Eure Insektenwiese gefällt mir sehr. Auf dem Balkon habe ich zwei riesige Blumenkisten, da lasse ich mich auch jedes Jahr überraschen was wächst und es sieht sehr ähnlich wie bei euch aus. Die Insekten freuen sich ebenfalls und das ist doch die Hauptsache.
Wie bei euch, pflanzte ich früher darin Erdbeeren, aber die Vögel mochten diese auch und die Beeren waren angepickt, nicht so toll.
Ich wünsche euch einen sonnigen Samstag und liebe Grüessli
Eda
Eine wahre Pracht wie es bei euch blüht und die Insekten danken es euch sicher auch. Ja die Bedürfnisse eines Gartens ändern sich im laufe der Zeit. Wir sind gerade daran ihn Enkel sicher zu machen. Und die kleine Maus freut sich schon sehr mit mir im Garten zu schauen und probieren.
L G Pia
…so ein Insektenparadies bei euch, liebe Loretta und Wolfgang,
das gefällt mir sehr…und es ist so wichtig, dass die Insekten genug Nahrung finden…und es tut uns allen gut, da kann man doch ewig sitzen und schauen und sich freuen und erholen, oder?
wünsche euch ein schönes und entspanntes Wochenende,
liebe Grüße Birgitt
Ihr Lieben,
eure Insektenwiese sieht tatsächlich traumhaft aus — die Bartnelken sorgen für eine große Farbenpracht. Vielleicht sollte ich mir die für meinen Blühhügel auch zulegen. Im Frühling hat’s dort mächtig geblüht dank der Tulpen, und zur Zeit geben dort Rosa Nachtkerzen etwas Farbe und Minze lockt die Insekten an, aber die ausgesäten insektenfreundlichen Sommerblumen vermehren sich in diesem Jahr nur mickrig. Es ist nicht wirklich schlimm, denn nach wie vor ist Lavendel bei uns der unschlagbarste Insektenmagnet, und wenn der verblüht ist, kommt der Schmetteringsflieder dran. Zur Zeit tummeln sich außerdem viele Hummeln in den Kriechenden Glockenblumen. Es ist also gesort für unsere Tierchen, aber fürs Auge hätt ich gern noch MHER auf unserem Hügel! 🙂
Alles Liebe und ein schönes Wochenende!
Traude
https://rostrose.blogspot.com/2022/06/italien-reisebericht-grado-und-aquileia.html
Das ist herrlich und hat sich sowas von gelohnt. Ich musste lachen, dass euer Hund die Erdbeerchen gefressen hat. 😁🤭
Liebe Grüße Tina
What a fabulous place for the little critters around your place! The colors are so bright and inviting.
Schön sieht das aus! Wir haben mir Erdbeeren auch probiert, leider haben die Schnecken wirklich alles weggefressen. Nur die kleinen Erdbeeren mit den rosa Blüten wuchern noch herum, die Ernte ist allerdings minimal.
Viele Grüße + schönen Sonntag!
Ilka
Ein wundervoller Ort — bestimmt voller Leben! Und wie passend heute zum „Tag des Gartens”, Ihr Beiden. Mit dem Staketenzaun vor der Wiese wirkt der Bereich wunderbar romantisch.. hachz! Zum Träumen schön. Herzlichst, Nicole
Euer Garten in Progress ist immer wieder ein faszinierendes Farben und Formenspiel und man spürt an allen schönen Ecken und Plätzen eure Liebe zur Natur und zur Gartengestaltung.
Mit staunenden Augen und lieben Grüssen zur neuen Woche,
Brigitte
Eine sehr schöne Ecke für Insekten und auch für mich als Betrachterin.
Von einem Garten kann man wirklich viel lernen, vor allem dieses Beständige im Unbeständigen und das Unbeständige im Beständigen,
findet Petra und grüßt euch recht herzlich
Dass Hunde Erdbeeren „ernten” wusste ich gar nicht, das ist ja witzig. Eure Blumenwiese finde ich sehr hübsch, vor allem die Bartnelken gefallen mir gut darin! An diesem Bereich in eurem Garten kann man wieder so gut sehen, dass ein Garten mit der Familie „wächst” und niemals fertig ist — das ist das Schöne und Spannende daran.
Liebe Grüße
Susanna