Herbstkrokusse
Pracht-Herbstkrokus ‘Crocus speciosus’, Safrankrokus ‘Crocus sativus’
Und es gibt sie doch, die Blumen, die man im Sommer pflanzt und die dann schon im Herbst blühen: die Herbstkrokusse und natürlich auch die Herbstzeitlosen (Colchicum autumnale). Diese wundervollen Pflanzen bringen uns gedanklich den Frühling zurück.
Woher kommt der Name Herbstzeitlose? Und was bedeutet er?
Auch wenn es so klingt, zeitlos ist diese Pflanze keineswegs.Der Name geht darauf zurück, das die Herbstzeitlose zu einer Zeit blüht, in der die meisten anderen Pflanzen nicht mehr blühen, nämlich im Herbst bis Ende Oktober, abhängig von der Witterung. Der letzte Bestandteil des Namens „lose” geht zurück auf das Althochdeutsche liozan, was soviel heißt wie: losen, wahrsagen oder vorhersagen. Mit der Blüte sagt uns die Herbstzeitlose also den Herbst voraus.
Damit dürfte diese Pflanze wohl so ziemlich die einzige Wahrsagerin sein, die immer richtig liegt.
Wann werden Herbstzeitlose gepflanzt?
Die Zwiebeln bringt man zwischen Juli und September in die Erde, da sie in dieser Zeit normalerweise ruhen. Die Knollen kommen 10 bis 20 Zentimeter tief ins Erdreich. Man sollte noch darauf achten, zwischen den Zwiebeln relativ viel Platz zu lassen. So können sich die Herbstzeitlosen besser vermehren, da sie dann ausreichend Platz haben für ihre Tochterzwiebeln. Nach dem Pflanzen unbedingt gut wässern.
Herbstzeitlose sind giftig
Die Herbstzeitlose ist äußerst giftig, auch wenn sie sehr schön ist. Zudem wartet sie noch mit einer Besonderheit auf, die sie wirklich gefährlich macht. Die Herbstzeitlose blüht im Herbst und hat dann auch nur Blüten, im Frühjahr hingegen zeigt sie ihre Blätter, die den Blättern des Bärlauchs zum Verwechseln ähnlich sehen.Wemn man also Bärlauch und Herbstzeitlose zusammen im Garten haben sollte, muss man unbedingt darauf achten, dass sie nicht zusammen wachsen, da man ansonsten leicht auch mal ein Blatt der Herbstzeitlose erwischt, wenn man Bärlauch sammelt. Die Vergiftung kann tödlich enden.
Herbstkrokusse
Vom Herbstkrokus gibt es verschiedene Arten:
- Den Crocus speciosus, den man auch Pracht Krokus nennt, und violettblau in unserem Garten blüht.
- Crocus speciosus albus, der Herbstkrokus, der in einem schönen Weiß blüht und auch in unserem Garten verweilt.
- Und dann gibt es noch den Eroberer, Crocus conqueor. Er erobert den Garten im Sturm und macht auch an den Grenzen nicht halt. (Wie die echten Eroberer eben so sind…) Er blüht himmelblau und die Blütenblätter sind dunkel geaderte Schmuckstücke.
- Außerdem finden wir noch den Crocus kotschyanus, auch einfacher Herbst Krokus genannt und den Crocus sativus, den Safran Krokus, der und das gleichnamige Gewürz liefert.
Woher kommt der Herbstkrokus?
Beheimatet ist er in der in der Nord- und Zentraltürkei, sowie im Iran und auch auf der Krim. Dort wächst er meistens in Laub- und Nadelwäldern.
Wo wächst er bei uns?
Wir haben ihn in der Nähe des Hauses steh’n. Dadurch steht er mindestens die Hälfte des Tages im Schatten, und zu dieser Jahreszeit scheint die Sonne ja ohnehin nicht so häufig.
Zudem haben wir den Herbstkrokus in einen kleinen Steingarten gepflanzt, hier hat er genug platzt und kaum Konkurrenz durch andere Pflanzen. Das ist wichtig, da die Blätter erst im Frühjahr erscheinen und dann ausreichend Sonne benötigen.
Wann werden Herbstkrokusse gepflanzt?
Es reicht, wenn man die Zwiebeln im August circa acht Zentimeter in die Erde setzt. Der Krokus braucht nur ungefähr sechs Wochen zum Austreiben und blühen.
Nacktschnecken können dafür sorgen, dass die Blüte einfach seitlich wegkippt. Wie schaffen die Nacktschnecken das? Sie beißen einfach ein Stück aus dem Stängel heraus, so dass dieser nicht mehr das Gewicht der Blüte tragen kann und diese dann umkippt wie ein Baum, den irgendjemand fällt.
Der Herbstkrokus ist ausdauernd und langlebig. Nur vor Mäusen muss er sich in Acht nehmen, die mögen seine Zwiebeln recht gerne. Wenn man an diesen Krokussen lange Freude haben möchte, sollte man die Zwiebeln so setzen, dass die Mäuse nicht so leicht an sie ran kommen, zum Beispiel in einen steinigen Boden.
Wie giftig sind Herbstkrokusse?
Leider sind auch Herbstkrokusse nicht ungiftig. Sie enthalten den Pflanzenstoff Picrocrocin. Dieser sorgt nicht nur für einen eher bitteren Geschmack und befindet sich leider in der ganzen Pflanze, und auch in der Knolle. Wenn man größerer Mengen zu sich nimmt treten Übelkeit, Durchfall und Erbrechen auf. Für Haustiere – besonders Kaninchen und Meerschweinchen – ist Picrocrocin allerdings hochtoxisch. Der Safran-Krokus enthält darüber hinaus auch noch Steroidsaponine, welche in höherer Konzentration für Mensch und Tier giftig und wirklich gefährlich sind. Also besser nicht verzehren.Wer die Wahl hat zwischen Herbstkrokussen und Herbstzeitlosen sollte in jedem Fall immer zu den Krokussen greifen, da man die Herbstkrokusse nicht mit Bärlauch verwechseln kann.
Das Gartenjahr neigt sich dem Ende zu, das Wetter wird nasser und kälter, es bricht die Zeit an, die man lieber mit einem schönen Gartenbuch hinter dem Holzofen verbringt, und uns in Träumen vom nächsten Frühling schwelgen lässt.
❧ Wir wünschen Dir eine gemütliche und schöne Herbstzeit ❧
Viele liebe Grüße
Loretta: Fotos (soweit nicht anders gekennzeichnet)
Wolfgang: Text
Herbstzeilosen kenne ich natürlich, aber dass es auch Herbstkrkusse gibt, wusste ich noch gar nicht. Wie schön, dass so hübsche Kerlchen dann blühen, wenn es insgesamt eher weniger wird mit der Blütenpracht im Garten!
LG
Centi
Zu meinem Erstaunen habe ich diesen Herbst noch keine einzige Herbstzeitlose gesehen. Mit Herbstkrokusse habe ich bei uns im Garten kein Glück. Daher mag ich die Lila Blumen so gerne. Schön sieht es aus bei euch im Steingarten mit dem Farbtupfer.
L G Pia
Das sind wieder total faszinierende Bilder, besonders das mit den weißen Blüten. Man möchte am liebsten der gebogenen im Vordergrund sofort hochhelfen. ☺️ Ach nein, im Hintergrund ist ja auch noch jemand. 🤭 Jetzt vermenschliche ich die Pflanzen schon wieder🙄😁.
Kurz: Das Bild ist fantastisch!
Liebgruß
Tiger
🐯
Servus, ihr Lieben! In meiner Kindheit wurde ich von meinen Eltern immer wegen ihrer Giftigkeit vor den Herbstzeitlosen gewarnt (damals pflückte man ja noch manche Blumen am Wegesrand, aber DIESE besser nicht). Woher sie ihren Namen haben, wusste ich bisher nicht, wieder was dazugelernt. An Krokussen gibt es hier im Garten nur die, die im Frühjahr bühen. Ich weiß nicht, ob ich irgendwo noch einen guten Platz für Herbstkrokusse hätte. Gestern habe ich es immerhin geschafft, ein paar Winterlinge einzusetzen — ich bin neugierig, ob sie bei uns gedeihen.
Alles Liebe und ein schönes Wochenende, Traude
🍁🌻🍂 🌻🍁
https://rostrose.blogspot.com/2023/10/auf-dem-schneeberg-und-noch-ein-paar.html
Hallo Ihr Beiden,
ein schöner Bericht, den Ihr über die Herbstzeitlosen und die Krokusse geschrieben habt. Wir hatten Beides im Garten, von den Herbstzeitlosen haben wir uns sofort wieder getrennt, als ich beobachtet habe, dass unser Hund — wohl aufgrund von Übelkeit — Gras fressen wollte, und gleich Blätter von der Herbstzeitlose mit reinschlingen wollte. Ich habe ihm das Gemisch gerade noch aus dem Maul entfernen können. Da hatten wir keine Nerven mehr für die schönen Herbstzeitlosen. Dafür haben wir ganz in der Nähe eine große Wiese im Naturschutzgebiet auf der über und über die Herbstzeitlosen blühen. Den Anblick kann man dann ganz stressfrei genießen !
Liebe Grüße
Inge
Ich habe großen Respekt vor giftigen Pflanzen. Gerade jetzt mit Enkelkind mache ich mir noch mehr Gedanken darum.
Noch ist sie ja klein, aber nächstes Jahr schon, wird hier nichts mehr sicher sein. Ich glaube wir haben keine Herbstzeitlosen im Garten, aber jetzt werde ich mal genau nachschauen. 🤭
Ich wünsche Euch ein wunderschönes Wochenende, liebe Grüße Tina
Hallo ihr Beiden,
danke für die schönen Informationen und Fotos zu dem Unterschied zwischen Herbstzeitlosen und Herbstkrokussen. Das Problem mit dem Verwechseln gibt es natürlich vor allem im Wald, wenn man dort im Frühling Bärlauch sammelt. Aber glücklicherweise riechen die Bärlauchblätter sehr eindeutig nach Knoblauch. Daran kann man sich gut orientieren. Ich habe nur im Frühling blühende Krokusse, bilde ich mir ein. Aber ich weiß, dass ich auch den Safrankrokus schon gefunden habe. Jetzt muss ich doch mal gucken gehen.
Heute habe ich leider nichts für euch. Ich war einfach in letzter Zeit zu sehr mit der neuen Website beschäftigt. Aber das wird nun wieder anders werden.
Ich wünsche euch ein schönes Wochenende.
Herzliche Grüße – Elke
Ich habe dann doch noch etwas für euch: https://elkeheinze.de/null-grad-kleine-ueberlebenskuenstler/
Liebe Grüße — Elke
Guten Morgen ihr Beiden,
ein herrliches und interessantes Versöhnprogramm habt ihr wieder auf „die Beine gestellt”, danke.
Wünsche euch einen herbstlich schönen Sonntag mit Sonnenschein verbunden mit lieben Grüßen Karin Lissi
Herbstzeitlose mag ich, früher gab es sie hier immer reichlich auf den Wiesen. Nun wird wohl zu stark mit irgendwas gedüngt… Schade.
Danke für den schönen Bericht!
Herzlichst
yase
Die zarten Herbstkrokusse mag ich lieber als die Herbstzeitlose, doch leider hatte ich kein Glück mit ihnen. Die Wühlmäuse haben sie vermutlich gefressen. Eure Bilder sind wieder zauberhaft!
Liebe Grüße und einen schönen Sonntag
Susanna
wieder wunderschöne blumenfotos!!
aber wer herbstzeitlosenblätter mit bärlauch verwechselt, muss nicht ganz bei trost sein. ich habe beide pflanzen im garten — in verschiedenen beeten, weil sie ganz gegensätzliche bedingungen brauchen — und der unterschied zwischen den blättern ist immens!
gelesen hab ich mal irgendwo, dass das „lose” von „blattlos”/ohne blätter kommt.…. als ich die herbstzeitlosen neu hatte, habe ich im ersten frühjahr ganz schön gerätselt, was für komische tulpen das sind, die nicht blühen aber samen machen ;-D
und das giftige ist ein segen — die mäuse lassen sie tatsächlich in ruhe und die zwiebeln vermehren sich auf´s prächtigste 😀
xxx
Es ist schön wie immer, bei euch ins Blog zu schauen und die Bilder und Texte zu betrachten und zu lesen.
Ja, das Gartenjahr geht dem Ende entgegen. Bald wird nun auch die übliche Kälte die Regie übernehmen und das Gärtnern ausbremsen.
Erfreuen wir uns noch an diesen letzten blühenden Pflanzen, bevor wir uns wieder vorwiegend im Haus aufhalten!
Lieben Dank und frohe Grüsse in den Sonntag,
Brigitte
Bisher waren für mich alle Krokusse, die im Herbst blühen Herbstzeitlose. Wieder was gelernt! Vielen lieben Dank Ihr Beiden. Herzlichst Nicole
Nun, ich weiß nicht, also Herbstzeitlose mir Bärlauch verwechseln??
Aber es gibt diese Goldschätzle wohl schon noch.
Aber Bärlauch stinkt doch so sehr nach Knoblauch, also ich weiß nicht.
Schöne Blumenfotos, ich habe allerdings schon mal die Herbstzeitlose angefasst und danach auch ein Brot gegessen und die Hände abgeschleckt, also ich lebe noch. Aber man sollte es wohl nicht tun.
Gefreut habe ich mich über deinen Kommentar lieber Wolfgang, da ich mich ja hier gar nicht verlinkt hatte.
Ich werde allerdings mit in der nächsten Zeit nicht mehr bei eventuellen Partys verlinken.
Ich habe allerdings auch schon Herbstkrokusse gesehen und fotografiert, finde sie allerdings nicht mehr im Post.
Ich wünsche Euche eine gute Woche.
Liebe Grüße Eva
Wie schön! Ihr erinnert mich daran, dass ich eigentlich schon längst Herbstkrokusse pflanzen wollte. Sie sind wirklich so schön!
Viele Grüße von
Margit
Bis vor Kurzem kannte ich die Herbstzeitlosen gar nicht — und habe mich tierisch gewundert, als ich im Park mitten im Herbst so viele „Krokusse” blühen gesehen habe!!!
Ich finde ja, dass der Herbst eine ganz wunderbare Jahreszeit ist und durch viele Blumen verschönert wird, die immer noch — oder jetzt erst recht! blühen. So auch der Herbst-Krokus. Toll 🙂
Lieber Wolfgang, liebe Loretta,
das war ein sehr interessanter Bericht. Ja manche Schönheiten sind wunderschön anzuschauen dafür aber giftig, das hat die Natur sicher so gewollt damit sie da auch bleiben wo sie sind und nicht gepflückt oder anders verwendet werden. Ich habe sie nicht im Garten genau aus diesem Grund aber gefallen tun sie mir trotzdem.
Liebe Grüße
Kerstin und Helga
Herbstzeitlose kenne ich, aber ich muss gestehen, dass ich nicht wusste, dass sie so giftig sind.
Man lernt nie aus. 🙂
Vielen Dank für diesen interessanten Post.
Lieben Gruß von
Heike
wie diese zarten Gebilde dem widrigen Wetter trotzen
ich mag sie auch
habe sie aber nicht im Garten
schön sie hier anschauen zu können
liebe Grüße
Rosi