Das ist der Dreiklang, der dieses Gartenjahr prägt. Dank, des für uns etwas ungemütlichen Wetters, explodieren die Pflanzen im Garten förmlich. Sie wachsen und wachsen und wachsen. Das Grün ist kräftig, der Garten erholt sich von der Dürre der letzten Jahre. Die Pflanzen feiern den Sommer, sie tanzen im Regen, werfen im Überschwang, fast schon rüpelhaft, ihre Äste und Ausläufer überall hin. Wir freuen uns aber auch, dass Bäume, Sträucher und Stauden ihre Lebensfreude zurück haben, aber es bedeutet auch: sägen, schneiden und häckseln. An den freien Tagen von früh bis spät.
Sägen und schneiden von Sträuchern
Bis zum 30. September dürfen Hecken und Sträucher in der freien Landschaft nicht gerodet oder zerstört werden. Das soll verhindern, dass Brut- und Nistplätze gleich mit zerstört werden.Schonende Schnitte sind aber das ganze Jahr über erlaubt.
Wenn wir jetzt einen Rückschnitt vornehmen, vergewissern wir uns vorher immer, dass da nicht irgendwer eine Kinderstube im Strauch eingerichtet hat.
Die Grenze zum Nachbarn
Flora, die Göttin der Blumen und der Jugend, kennt einfach keine Grenzen. Zäune sind da, um sie zu überwinden. Nur der Nachbar sieht das anders, der denkt an sein Wohnmobil, oder an die Blätter, die fallen, im Herbst. Und dann ist da noch diese alte Telefonleitung, die niemand nutzt, aus der Zeit vor der Erfindung des Handys. Trotzdem muss ich die Leitung freihalten, kein Ast darf auf ihr ruhen. Irgendwer rechnet wohl in Bälde mit einem Totalausfall des Mobilfunks, und dann, ja dann wird diese Leitung gebraucht. Da bleibt nur der Griff zur Säge, zur Astschere und schließlich zum Häcksler. Solcher Art bewaffnet geht’s auf zur Grenze. Aber schon ein, zwei Meter vorher komme ich nicht mehr durch. Eine Machete wäre jetzt wohl ein besseres Werkzeug. Direkt an der Grenze sieht es entsprechend aus. Das Sägen und Schneiden beginnt, immer mehr Äste türmen sich zu einem Berg und warten auf das Häckseln.
Der Garten entwickelt sich, auch ganz ohne uns.
Häckseln
Wir sind froh, dass wir uns irgendwann einen Häcksler gegönnt haben, das spart jede Menge Fahrten zur Müllstation in Linz, wohin wir früher immer das Schnittgut gebracht haben. Jetzt häckseln wir einfach alles und verteilen es im Garten.
Das Häckseln hat für uns viele Vorteiel:
- Es schont die Umwelt, da man die Äste nicht mehr wegfahren muss.
- Die Bodenorganismen freuen sich über soviel Material, das sie zersetzen dürfen.
- Die Pflanzen werden zusätzlich gedüngt.
- Wenn es lange zu trocken ist, bleibt der Boden unter einer Schicht aus Häckselgut länger feucht.
Unser Walzenhäcksler, war vor vielen Jahren für etwas mehr als 100 Euro zu haben und wir sind sehr zufrieden mit diesem Gerät. Natürlich lässt sich nicht immer alles leicht zerkleinern. Manchmal ist der Häcksler verstopft oder ich traue ihm dickere Äste zu, als er verarbeiten kann, dann bleibt er einfach stehen und ich habe manchmal richtig Arbeit den Ast wieder heraus zu ziehen, manchmal geht es aber auch leicht.
Buchse und Eiben
Diese beiden Sträucher sind fast überall in unserem Garten zu Hause, die Eiben meist als Hecke und die Buchse fast immer als Kugel oder Kegel. Manche lassen wir aber so wachsen, wie es ihnen gerade in den Kopf kommt.
Der Buchs ist dieses Jahr kaum vom Zünsler befallen. Es gibt ein paar kleine Stellen, aber kein nennenswerter Schaden. Wir wissen nicht, warum sich der Zünsler bis jetzt so zurückhält. Vielleicht ist es dem Zünsler zu feucht?
Nach dem Schnitt düngen wir die Sträucher mit Kompost. Zum Schneiden benutzten wir eine gewöhnliche Heckenschere. Wir haben zwar auch eine spezielle Buchsbaumschere, aber das, was wir uns von dieser Schere erhofft hatten, konnte sie nicht halten. Das Schneiden war für uns nicht einfacher und der Schnitt selbst sah auch nicht besser aus. Unter dem Buchs breiten wir immer eine alte Plane oder auch ein altes Bettlaken aus, das macht das Aufräumen sehr viel leichter.
Glücklicherweise muss man das Schnittgut nicht häckseln, das verteilen wir sofort im Garten oder es landet manchmal auch in der Biotonne, wenn wir zum Beispiel Spuren des Zünslers oder eines anderen Schädlings finden.
Wir haben noch einiges zu sägen, zu schneiden und zu häckseln, da wird uns so schnell nicht langweilig werden. Hast Du schon alle Sträucher und Hecken geschnitten?
Viele liebe Grüße
Loretta und Wolfgang
Loretta: Fotos (soweit nicht anders gekennzeichnet)
Wolfgang: Text
Lieber Wolfgang,
ich kann Dir so gut nachempfinden, auch mir stehen noch so einige Schneidearbeiten bevor, vieles habe ich allerdings schon geschafft. Aber durch den vielen Regen wächst alles wie verrückt, man kommt kaum mehr hinterher. Was hätten wir uns die letzten Jahre über den Regen gefreut, nicht wahr ?
Nun haben wir wieder einen normalen Sommer, ich denke, dass sich die Natur schon ein klein wenig erholt hat.
Wir haben übrigens auch einen Häcksler und verteilen dann das Schnittgut in den Beeten, das kleinere Schnittgut wird direkt verteilt. Also gleiches Vorgehen wie bei Euch auch.
Weiterhin frohes Schaffen
wünscht Dir
Anke
Liebe Anke,
ja, das stimmt. Ich habe mir so sehr Regen in den letzten Jahren gewünscht, dass man sich das kaum vorstellen kann, und ich bin froh, dass der Regen jetzt da ist.
Viele liebe Grüße
Wolfgang
die buchskugeln sehen ja aus wie in einem schlossgarten — gut gemacht!
und ja — hier wuchert es auch wie verrückt!
mit dem ergebnis, dass ich seit tagen mit rosenschere, astschere und elektrischer heckenschere zugange bin.….. die elektrische macht sich wirklich super beim in form schneiden der ligusterhecke — so schlossmässig 😀 und eine kleinere mit akku kommt beim efeu-trim am sommersalon zum einsatz, der ist schon das 2. mal dran.
ein häcksler wäre nochmal ´ne anschaffung — allerdings haben wir sehr viele brombeerranken, die von den grenzen zur wildnis hereinwuchern — die traue ich mir nicht als mulch zu nehmen, da das kleinste fitzelchen wieder austreibt.….. gestern 4 grosse (kartoffel)körbe davon zurück in den busch gebracht.
herrlich, nicht jeden abend stundenlang giessen zu müssen und zu bangen, dass das wasser nicht reicht!
xxxx
Wie im Büro: Knicken, lochen, abheften!
Ich finde es auch großartig, dass wir dieses Jahr endlich mal wieder einen normalen Sommer mit Sonne *und* Regen haben! Übrigens glaube ich, dass der Buchbaumzünsler wirklich witterungsbedingt relativ selten ist — das ist ja auch ein Schmetterling, und davon gibt es dieses Jahr ja nicht viele.
Außerdem macht Rückschnitt (mir zumindest) eigentlich immer Spaß. Wenigstens so lange, bis ich versehentlich den Haupttrieb mit den Blüten kappe oder sonstigen Unsinn mache. 😀
LG
Centi
Ich müsste, muss aber zur Zeit auch die Schneiderschere handhaben, weil die Festefeierei wieder aufgegriffen wird und entsprechende Kleidung gewünscht. Haltet ihr das Schneiden mit der Heckenschere ohne Blasen durch? Oder tragt ihr immer Handschuhe?
Eine Woche ohne Starkregen wünscht euch
Astrid
Liebe Astrid,
ich trage bei allen Arbeiten im Garten, aber auch am Haus, fast immer Handschuhe. Blasen habe ich nur selten.
Viele liebe Grüße
Wolfgang
Lieber Wolfgang, wie schön deine Bilder sind, man kann erahnen wie gut du es meinst mit deinem Garten.
Wirklich wunderschön und mit sehr viel Liebe gepflegt.
Nein hier haben wir noch nichts geschnitten, mir fällt das immer sehr schwer, aber hinterher ist es um so schöner.
Letzten Samstag war ich bei einem sehr interessanten Vortrag Hast du schon einmal von den Mikroorganismen im Garten gehört?
Ich bin begeistert,wir haben die Mikroorganismen gleich bei uns im Teich angewendet,ein tolles Ergebnis.
Liebe Grüße Edith
Liebe Edith,
ja, von Mikroorganismen habe ich gehört. Als wir den Teich anlegten, bin ich gleich nach dem Einlassen des Wasser, zu einem nahe gelegenen Bachlauf gefahren und habe aus diesem ein paar Eimer Wasser geschöpft. Dieses Wasser habe ich dann in den Teich gegeben, um eben Mikroorganismen im Wasser zu haben. Stand in einem der Bücher rund um den Gartenteich, die ich vor dem Anlegen des Teichs gelesen hatte.
Viele liebe Grüße
Wolfgang
Ich bin gerade dabei, mich an meiner Ligusterhecke entlang zu arbeiten. Sie ist so massiv und ich versuche, sie von einer Seite etwas einzukürzen. Das ist allerdings eine längere Aktion, da die Hecke ziemlich lang ist. Da geht es nur stückchenweise voran.
Viele Grüße von
Margit
Hallo Wolfgang,
mein Buchs als niedrige Beeteinfassung bleibt dieses Jahr ungeschnitten. Ich hatte ihm eigentlich keine Chance mehr eingeräumt, nachdem der Zünsler ihn im letzten Jahr so traktiert hat. Aber er sah (bis auf einen Stelle von 1 m) richtig gut aus im Frühjahr und daran hat sich bis jetzt nichts geändert. Die Piepmätze haben im Frühjahr fleißig Zünslerraupen verfüttert, das wird ihm, zusammen mit dem vielen Regen, wohl das Leben gerettet haben.
Darüber hinaus gibt es dauernd was zu schnippeln. Wir waren 2 Wochen abwesend, eine grüne Hölle hat uns danach empfangen. Ich habe noch nicht wieder alles im Griff, aber es wird.
Viele Grüße
Karen
Hallo Wolfgang und Loretta, danke für Euren Besuch auf meiner Seite, so konnte ich auch Eure entdecken! Ich habe nur 180 qm Garten und schneide kaum mehr selber, meine Finger mögen das nicht. Da meine Clematis und andere Blüten über meinen Zaun zum Nachbarn abhauen, hat wohl mit den Lichtverhältnissen zu tun, würde der mir wohl eher verbieten, dass ich da herum schneide, lach. Die Buchsbaum-Zünsler fühlen sich nur bei Wärme wohl, da können sie auch 4 x im Jahr für Nachwuchs sorgen. Momentan sieht man sie kaum. Ich habe auch sehr viele Buchse und Eiben im kleinen Garten, weil ich bei der Gartengröße keine „Zimmer” gestalten kann und so habe ich das ganze Jahr ein grünes Grundgerüst. Ich streue ab Frühling direkt auf die Buchse das Vogelfutter (getrocknete Mehlwürmer) anstatt sie mit den Körnern ins Vogelhaus zu legen. So lernten meine Vögel schnell, dass es da was leckeres zu fressen gibt. Bisher habe ich noch keine nennenswerten Schäden an Buxus gehabt. Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende. Wurzerl
Lieber Wolfgang,
was für fantastische Bilder von euren Hecken.
Die Buchskugeln vor dem Mauereingang sind besonders toll.
Es sieht aus wie in einem englischen Garten.
Ich bin auch noch am Schnippeln der Hecken 🙂
Viele Grüße von Urte
Hallo Wolfgang,
geht mir auch so, nächste Woche muss ich auch häckseln. Beim Nachbarn ist gestern die Pflaume umgefallen, einfach so, sehr komisch.
Viele Grüße
Elke
Hallo Wolfgang,
ich schneide bisher nur hier und da, habe mit Mähen und Unkraut genug zu tun. Für die ewig lange Hecke ist glücklicherweise mein Mann zuständig, der das immer ein bisschen rausschiebt, solange im Tennisclub noch Medenspiele gespielt werden 😉. Aber allmählich wird es Zeit, wobei im Moment auch jede Menge Ausbesserungsarbeiten an Haus und Carport angefallen sind. Immerhin hat der Kellerabgang jetzt endlich ein Dach (nach vierzig Jahren!), das den Keller nun hoffentlich mal vor weiteren Wasserschäden schützt. Manchmal kommt halt allzuviel zusammen. Euer Garten sieht einfach traumhaft schön aus.
Herzliche Grüße – Elke
We don’t have shrubs but we have inherited trees at our new house. I guess gardening is never really ‘done’!
I’m so happy to see your link at ‘My Corner of the World’ this week!
It has been dry in Finland, but nevertheless there is need to cut branches on trees and shrubs every now and then. We have a ’Häcksler’ that does not function well. That is why my husband takes the cut branches away nearby. I have only one thuja with trunk and round top — that is easily cut.