Fast schon drängt sich mir die Frage auf, ob noch jemand weiß, was das ist, oder wie der Regen früher einmal war? Es gibt soviele verschiedene Worte für Regen:
- Nieselregen
- Platzregen
- Landregen
- Starkregen
- Regenschauer oder einfach nur Schauer
- ausgiebiger Regen
- Fadenregen (Wenn es so aussieht als käme der Regen in langen Fäden vom Himmel herab.)
Und sicher gibt es noch eine ganze Anzahl weiterer Begriffe.
Ehrlich, ich vermisse den Regen, in all seinen Facetten. Das hätte ich früher nicht für möglich gehalten. Manchmal hat es hier tagelang geregnet. Wir sind mit Regen zu Bett gegangen und auch wieder mit Regen aufgestanden. Das kann ich mir kaum noch vorstellen.
Wir haben sogar entdeckt, dass unser Dach undicht war. Die alten Dachziegel wiesen Haarrisse auf, und Wasser tropfte da nur durch, wenn es tagelang geregnet hatte.
Wandel
Der Regen, den wir jetzt schon seit Jahren nur noch haben, den kann man mit zwei Worten beschreiben:
- Regenschauer
- Starkregen
Mehr braucht man nicht mehr. Und wenn es mal regnet, dann auch nur noch sehr begrenzt. Ein, zwei Kilometer weiter haben wir Starkregen, während hier kein einziger Tropfen fällt. Früher hingegen war es fast unmöglich aus einem Regengebiet heraus zu kommen. Wenn es in Bonn regnete konnte man sicher sein, dass es auch in Köln regnet oder eben in Germscheid.
Das gibt es nicht mehr.
Manchmal regnet es jetzt, die Straße wird nass, aber der Boden beleibt staubtrocken, so als hätte es nur auf den Asphalt geregnet. Was ist das nur für ein Regen?
Ich denke, wir sind jetzt schon im dritten Jahr einer Dürre.
Die Wettervorhersage
Die ist schon beinahe ärgerlich. Da verkünden die Sprecher gutes Wetter und meinen damit Sonnenschein und anhaltende Trockenheit. Früher einmal hat das gestimmt, jetzt aber ganz sicher nicht mehr. Wenn es nicht regnet, dann ist das kein gutes Wetter.
Anhaltende Trockenheit gepaart mit ständigem Sonnenschein, das ist auch ein Unwetter.
Wer Sonne und Trockenheit immer noch für gutes Wetter hält, zeigt damit nur, wie weit er sich von der Natur entfernt hat.
Ohne Regen leidet die Natur
Wenn ich durch den Wald fahre, dann sehe ich sie, diese Gerippe, die der Durst und dann der Käfer dahinraffte. Ich weiß, Fichten gehören nicht in unseren Wald, auch wenn sie hier über Jahrzehnte heimisch waren. Manche freuen sich sogar, dass diese Bäume jetzt weichen müssen, ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, dass sie nur die ersten sind, die gehen.
Der Bestand an Fichten ist hier bei uns, geschätzt, von mir, um 80 bis 90 % eingebrochen. Ein Forstwirt hat mir sogar erklärt, dass Brennholz dieses Jahr teurer wird. Es gibt genug Holz, das geschlagen werden könnte. Aber es fehlt die Zeit, für Brennholz. Sie sind zusehr damit beschäftigt, die abgestorbenen Fichten zu fällen. Das müssen sie tun, damit der Borkenkäfer sich nicht noch mehr vermehrt. Hier kann man schon große, kahle Flächen inmitten der Wälder sehen, aber eben auch, dass die Forstarbeiter noch sehr viel vor sich haben. Durch das Abholzen und das Ausbleiben des Regens, trocknet der Waldboden aber noch schneller aus. Jetzt kann die Sonne ungehindert bis zum Boden.
In unserem Garten mussten wir die letzten Fichten auch schon fällen lassen. Und die ersten gelben, manchmal sogar schon braunen Blätter zeigen sich an den Laubbäumen. Die Bäume haben Stress, sie leiden, sie versuchen zu überleben, werfen Blätter und ganze Äste ab.
Hier im Dorf steht eine Eiche, riesengroß, urweltlich, mehrere hundert Jahre alt. Sie hat den zweiten Weltkrieg, der auch hier in Germscheid tobte, überstanden, und sicher auch noch manches andere Unbill in ihrem langen Leben, aber den Klimawandel wird sie wohl nicht überstehen.
Auf einer Fahrradtour musste ich sogar entdecken, dass auch der Pfaffenbach im Tal, stellenweise kein Wasser mehr führt. Das habe ich noch nie gesehen. Ohne Regen fallen eben auch die Bäche trocken, danach dann die Flüsse.
Auch ganz in der Nähe der Griesenbach. Auch dieser Bach führt kein Wasser mehr. Reste stehen noch an tieferen Stellen. Und auch diesen Bach habe ich noch nie ohne Wasser gesehen. Meine Radtouren führen mich sehr oft an beiden Bächen vorbei, und dass seit Jahren.
Der Garten
Auch der Garten leidet sehr. Unser rund 25 Meter tiefer Brunnen hat jetzt kein Wasser mehr. Das ist noch nie passiert. Noch haben wir etwas Wasser in unserer alten Grube und in den Fässern, aber lange wird das nicht mehr reichen. Dann bleibt nur noch Leitungswasser, und die Hoffnung auf Regen, auf richtigen Regen.
Regen, wie er heute fällt
Gerade, Sonntag, den 9.8.2020, hatten wir ein Gewitter, und es hat sogar geregnet, vielleicht rund zehn Tropfen auf den Quadratmeter. Für diese Art von „Regen” kenne ich kein Wort. Kennst Du vielleicht eines? Oder muss man dafür eine neue Bezeichnung erfinden?
Viele liebe Grüße
Loretta und Wolfgang
Das ist wirklich sehr, sehr traurig. Und die Situation — auch wenn sie hier bei uns momentan nicht ganz so dramatisch ist — wird sich wohl noch verschärfen.
Wo wird das nur hinführen? Werden wir bald in der Steppe leben?
Man will sich das gar nicht vorstellen.
Ich lasse liebe Grüsse da und die inständige Bitte um ausgiebigen Regen.
Herzlich, Brigitte
Dass wir eine Klimaveränderung bekommen ist schon seit Jahren kein Geheimnis mehr.
In den 60er Jahren hat man schon davon gesprochen und auch diese Sprydosen mit FCKW
verdammt. Aber die Damen wollten ja ihre Haare schön haben.
Ich habe das Zeugs nie gebraucht.
Dass wir hier bald Mittelmeerklima und verbrannte Erde haben ist auch kein Geheimnis mehr.
Es geht wie sovieles den Bach hinunter, nicht nur zwecks des Wetters..
So ein schöner Landregen mal den ganzen Tag würde mir gefallen, denn dann kann die
Erde den Regen auch aufnehmen. So große Starkregen das schafft die Erde nicht, denn dazu ist sie zu trocken.
Was können wir tun, Plastik sparen, nun in Zeiten von Corona wird wieder mehr Plastik verwendet und
Leute, die groß tönen, die verwenden kein Plastik, verstauen ihren Wolle in Plastiktüten. Schon verrückt,
wie alles um micht herum,. Aber so hat eben jede Zeit ihre Dinge und ich werde die 10 Jahre, die ich noch leben möchte und werde,
auch herumbringen, wenn ich nicht vorher vom Rad falle. .
Einen schönen Tag wünscht Eva
Hallo Wolfgang, du sprichst mir aus der Seele. Auch unsere Wetterhexen im Radio tönen stündlich mit ihrem dumm-feisten Grinsen im Gesicht, wie toll das Wetter ist, 35 Grad und keine Wolke am Himmel. Scheiß doch auf Bäume und Gemüse und Getreide oder Kartoffeln. Das braucht eh keiner, denn TK-Pizza und Reis mit Fertigsauce langen ja vollkommen und gehen schnell. DAnn ist man auch schneller in seinen Flipflops und feiert im Eiskaffee mit freunden, chillt und macht sein Ding. Macht eben Party. Mehr kann man heutzutage ja nicht mehr. Oder was meinst du, gibt es im Leben noch was ausser „partymachen”?
Halt durch in ein paar Wochen wird es wieder feuchter. Mein Brunnen ist seit gestern auch trocken. Es soll eben alles kaputt gehen. Ausser Leute wie uns stört das ja auch niemand, weil es niemand bemerkt dass ein Bach plötzlich trocken ist, oder dass das tote Bäume sind, die da im Wald stehen.
Liebe Grüße, der Achim
Lieber Achim,
ich dachte schon, ich bin der Einzige, der so denkt. Tut gut zu sehen, dass es nicht so ist.
Viele liebe Grüße
Wolfgang
Danke für den Kommentar, der es echt auf den Punkt bringt! Unterschreibe ich zu 100%!
Bei diesen ignoranten Radiomoderatoren würde ich auch immer am liebsten anrufen, Die kennen nur Grillparties und die können ja nun stattfinden, also alles prima.
Ein Zitat aus Wetteronline heute: „Freundliches und heiteres Wetter ist für Bielefeld angesagt.”. Ja, super, was daran freundlich oder auch nur im entferntesten heiter sein soll, erschließt sich nicht so richtig.
VG
Elke
Liebe Elke,
ich habe auch schon überlegt, ob ich da mal anrufen soll. Aber ich fürchte, die würden mich gar nicht verstehen.
Viele liebe Grüße
Wolfgang
meine götter! das ist extrem erschütternd, was du da berichtest!
aber auch hier ist es — trotz hin&wieder „richtigen” regens — immer noch viel zu trocken. und jetzt auch wieder viel zu heiss. kann mir keiner erzählen, dass das in diesem ausmass „normal” ist. in meiner kindheit — verbracht nicht weit von hier — war es VIEL kälter und VIEL feuchter. wir sind von dezember bis märz ski gelaufen, ganz ohne kunstschnee und schon auf unter 500mNN. von 3 wochen sommerlager waren 3 tage badewetter — wenns hoch kam. ohne regenjacke im gepäck gingen wir nirgends hin.
klar, es gab auch einen heissen dürresommer. aber EINEN — und dann war wieder gut.
hier fallen auch schon die buchen um, weil das wasser fehlt. ahörner haben pilze und viren, gegen die sie sich nicht mehr wehren können vor lauter durst. und genau: OHNE IRGENDWELCHE BÄUME wird es noch trockener! genau SO entstehen wüsten.
aber die leute installieren zuhause klima-killende klimaanlagen (und berichten stolz davon auf ihrem blog!) statt endlich mal ihren lebensstil zu ändern, um die umwelt nicht noch mehr zu schädigen. nach mir die sintflut. ich ich ich. aber kinder in die welt setzen. ohne worte.
ich wünsche euch schöne, lange, ergiebige landregen! xxxxx
oh ja..
auch ich sehne mich nach einer Nacht mit wunderschönem Landregen ..
gestern waren Gewitter angemeldet mit Starkregen !
Es gab zwar Wolken ..aber keinen Regen
(man kann es ja auch nicht vorhersagen wo Gewitterzellen entstehen)
den Tröpfelregen der nur die Autoscheiben sprenkelig macht hatten wir aber letztens auch mal 😉
hier fangen die Birken an abzusterben .. der Ahorn hat so viele Samen wie noch nie
schnell noch für Nachkommen sorgen 🙁
Linden .. Buchen .. das gleiche Trauerspiel
wenn es wenigstens im Frühjahr genug geregnet hätte
und dann kommt alles an einer Stelle runter wie vor kurzem in Bayern.. 100 L auf den qm
grauenvoll
liebe Grüße bei 34 Grad
Rosi
Mein Gott, das ist ja noch schlimmer als bei uns! Wir wohnen an einem kleinen Fluss, der noch ein bisschen vor sich hinplätschert, Gott sei Dank. Aber auf der anderen Seite vom Haus gucken wir auf einen Waldrand, an dem die Buchen braun werden… und jedes Jahr ein paar Fichten und Tannen eingehen. Ich könnte heulen!
Und man weiß das doch alles seit JAHRZEHNTEN und tut im Große und Ganzen nichts dagegen. Hauptsache, die Wirtschaft brummt. Unsere Kinder und Enkel werden uns noch verfluchen.
Ich hoffe, dass die nächsten Tage wenigstens mal gewittert… besser als gar nichts.
LG
Centi
Ja, diese Bilder zu sehen, macht traurig.
Vor vielen Jahren standen am Erzgebirgskamm nur noch die Quirle der Fichten. Die schädlichen Abgase der Kohlekraftwerke im benachbarten Tschechien waren die Ursache. ( einstmals Miriquidi )
Ungefiltert ließen sie nachts und bei günstigem Wind die Abgase frei.
Nun sorgt die Dürre für ähnliche Bilder.
Es gibt starke Bemühungen, den Wald zu erneuern und mit ” klimaresistenten” Mischungen dem Verfall entgegen zu wirken.
Ein Forstwirt hat eine sehr lange , fundierte Ausbildung. Meine Hoffnung ist diesbezüglich da. Nur — es wird dauern !
Herzliche Grüße Angela
Ich kann Dir nur von Herzen zustimmen. Mich stört auch sehr, dass immer nur die pralle Sonne das gute Wetter ist. Wer es grün haben will, der braucht halt den Regen und es stimmt mich traurig zu sehen, zu welchem Rinnsal der Rhein geworden ist. Also hoffen wir doch, dass der Regen kommt.
LG
Magdalena
Irgendwie habe ich bis zu diesem Post nichz wirklich verstanden, wie schrecklich trocken es bei euch ist.… Irgendwie habe ich deine Worte über Trockenheit in ihrem Ausmass nicht befriffen…
Hier ist es einfach zu warm. Uns werden die Berge auf den Kopf fallen, der Permafrost taut, die Berge werden auseinander fallen. Wahrscheinlich einiges schneller, als wir denken. Schnee — der Winter ist nicht mehr das, was er war, als ich Kind war. Und damals war er schon nicht mehr das, was meine Mutter noch erlebt hat…
Herzlichst
yase
Lieber Wolfgang,
du hast ja so recht. Diese Trockenheit ist einfach furchtbar. Auch gelegentliche Schauer helfen nicht mehr. Kurz darauf ist alles wieder staubtrocken. Auch hier sind fast alle Fichten tot und auch den anderen Bäumen geht es nicht gut.
Gab es früher tatsächlich mal Sommer, die ganz verregnet waren? Fast wünsche ich mir die zurück. Dann bräuchte auch nicht jeder einen Pool in seinem Garten. Das macht den Wassermangel auch nicht besser.
Liebe Grüße
Heike
Dabei ist mir ein wundervoller Landregen der Allerliebste! Den hatten wir dieses Jahr gefühlt erst zweimal, es war im Juni. Leider nicht von langer Dauer. Vom Starkregen bleiben wir hier meistens verschont, dabei wäre er mir manchmal durchaus willkommen, wenn es wieder einmal 2 Monate am Stück nicht geregnet hat. Und das hier, wo früher verregnete Sommer der Standard waren. Gestern war ich etwas nordöstlich von Bremen unterwegs. Starkregen von Feinsten, ich hätte fast anhalten müssen. 5 Kilometer weiter, knochentrocken.
Wasser wird bald unser wertvollstes Gut werden, fürchte ich. Schöner Beitrag mit leider bitterem Nachgeschmack, lieber Wolfgang, weil Du verdammt recht hast.
Liebe Grüße
Karen
10 Tropfen auf einen Quadratmeter?!! Das wäre bei uns so: Regnet es? Nein, es tröpfelt nur!
Hier sind auch viele Kiefern vertrocknet oder dem Käfer zum Opfer gefallen. Leider
Ich finde diese Temperaturen um 35 Grad auch als Unwetter. Da macht die Natur wirklich schlapp. Und ich mit.
Liebe grüße Tina
Lieber Wolfgang, du sprichst aus was viele nicht wagen laut zu denken. Es ist traurig und tut weh wenn man das Sterben der Bäume ansieht, ganze Landstriche sind völlig vertrocknet und wenn es denn dann mal ” regnet” was man gar nicht als solches bezeichnen mag, denn STarkregen ist kein Landregen den es dringend und über Tage und Nächte hinweg dringend bräuchte, denn der drngt nicht mal 10–20cm tiefer umd ie Wurzeln der Bäume und Pflanzen auch nur zu befeuchten, es rinnt alles durch die heisse trockne Erde ab.
Wenn die Bäume nun auch noch in vielen Regionen fehlen wird die Erde immer trockener und ausgedörrter. Man hat es ja in den letzten 3 Jahren gesehen.
Wüstenlandschaften sind ja stellenweise schon auf vielen Feldern zu sehen und wenn ich bemerkte wann schon abgeheut wird, trifft mich das grausen.
Definitiv leben wir in keiner gesunden Welt mehr und es ist wichtig aufzustehen und es auch laut zu verkünden dass uns das mittlerweile allen bewusst ist.
danke für diesen wichtigen Beitrag, den man am liebsten vielen Verursachern mal um die Ohren hauen müsste!
es ist traurig den trauernden Ästen zuzusehen wie sie Ast für Ast und Wurzel für Wurzel sterben.
Wasser ist schon lange zur Kostbarkeit geworden und irgendwann wird des Krieg um es geben.
lieben Gruß angelface
Lovely photos!
I hope you are safe and well!
Reading your blog and seeing your photos are always a treat! Thanks for the loveliness that you share.
It’s awesome to see you at ‘My Corner of the World’ this week!! Thanks for linking up.
Servus ihr LIeben;
auwei! Ich schlage vor, diesen Ein-paar-Tropfen-Regen »> „Namibia-Regen” zu nennen, denn von dort kenne ich das Warten und Bangen auf einen ordentlichen Regenguss. Im Gebirge in der Nähe gab’s ein Gewitter, aber dort, wo unsere Lodge war, kam der Regen nicht hin — oder eben nur in Form einiger weniger Tröpfchen, die sorfort auf Haut und Steinen verdampften. Und die Flussbette in Namibia sind ebenfalls fast immer und fast überall ausgetrocknet. In einigen Gebieten Deutschlands sieht es wirklich schon schlimm aus, so auch auf deinen Fotos. Die armen Bäume, die armen Tiere… Und immer noch gibt es Leute die meinen, dass es keinen Klimawandel gibt…
Bei uns war es eher ein feuchter Sommer, wir hatten nur im April eine längere regenfreie Zeit, danach regnete es mehrmals pro Woche, und alle unsere trockenheitsliebenden Pflanzen schauten ein bisserl beleidigt drein. (Manche starten erst jetzt im August durch, wo es etwas dauerhafter sonniger wurde.) Aber eine Bekannte, die 20 Autominuten von uns entfernt lebt, klagte ebenfalls über Trockenheit — kurz vor ihrer Ortstafel hört es den ganzen Sommer über schon zu regnen auf… Es ist also nicht so, als ob es uns nicht erwischen könnte, wir hatten ja selbst auch schon so trockene Zeiten. Und momentan ist es auch hier heiß. (Am Wochenende soll es allerdings mal wieder gewittern… mal sehen, eigentlich wollen wir am Samstag für unsere Gäste gern grillen… Aber zur Not disponieren wir halt um…)
Ganz liebe rostrosige Grüße und ich wünsche euch, dass ihr mal wieder ein paar Tage lang guten, wässernden, aber nicht verheerenden Regen habt,
Traude
Hallo ihr Lieben,
heute schnippe ich mal mit dem Finger wie in der Schule: Ich, ich, ich kenne den Regen noch *lach*. Oder wieder. Seit gestern ist hier in Frankfurt reichlich Wasser runtergekommen. Teils mit, teils ohne Gewitter. Aber insgesamt, ich habe mich ja auch schon dazu geäußert, ist dieser Sommer wieder viel zu trocken. Neulich im Taunus konnte ich die Schäden überdeutlich sehen. Und auch der Garten sieht teilweise schlimm aus. Ich überlege schon, wie und was ich eventuell in Zukunft anders pflanzen kann.
Herzliche Grüße — Elke
Moin Wolfgang,
da bin ich auf Gegenbesuch und stolpere gleich über so einen dramatischen und leider wahren Beitrag.
Ich bin auf dem Land groß geworden (bin Jahrgang ’51) und kenne solche regenlose Zeiten nicht. Wenn, dann war es vielleicht mal 4 Wochen trocken, aber dann kam er wieder, der ersehnte Landregen. Damals konnte man sich noch darauf verlassen, dass es immer zwischen 15 und 17 Uhr gewitterte und dann eben dieser erlösende Regen kam. Oft sehr heftig, aber selten zerstörend. Am schönsten waren die sanften, sog. Landregen. Das hat der Natur immer am besten getan.
Deine Fotos haben mich erschreckt. Dass es schon so schlimm ist … 🙁
Ich hoffe und bete, dass es noch nicht zu spät ist und wir noch etwas retten können.
Alles Liebe
Maksi
Lieber Wolfgang,
ich gebe dir mit allem recht und mit deinen Fotos sieht man alles wie schlimm alles geworden ist. Dieser Klimawandel und all das andere wird uns in ein nicht schöneres Leben geben wenn nicht mehr getan wird. Leider ist es alles viel zu langsam und die es hinkt hinterher.
Selbst bei mir merke ich wie es steht ob mit der Elbvertiefung oder mit den Insekten und Vögel usw. traurig macht es einen mit allem.
Danke für diese wichtige Aufklärung!
Lieben Gruss Elke
MOIN Wolfgang, du hast ja so recht, wobei, hier direkt an der Elbe geht es noch einigermaßen. Das mag z.T. aber auch an dem Lehm/ Tonboden liegen, der das Wasser immer ein bisschen länger hält. Allerdings sind seit vorgestern hier auch alle Tonnen leer und es geht auch bei den wirklich Trockenheitsresistenten Pflanzen nur noch mit Leitungswasser. Heute Morgen bei unserer Radrunde habe ich auch den ersten Regner auf einem, ich glaube Kartoffelacker ? ? ? in Betrieb gesehen. Getreide ist schon alles abgeerntet, wie der Ertrag war kann ich allerdings nicht sagen. Mir fällt allerdings in den letzten Jahren auf, dass sich das Klima hier im Norden immer mehr vom Küsten- zum Kontinentalklima entwickelt (bin Jg. 56). Mit extremen Starkregen und Hagel hatten wir hier glücklicherweise noch nicht viel zu tun, aber meine Brüder, die beide in HH wohnen haben mir in den letzten Jahren schon mal abenteuerliche Fotos geschickt. Und ein paar Km weiter südlich in der Heide sieht es auch ganz anders aus. Sehr viel problematischer sehe ich allerdings die viel zu trockenen Winter der letzten Jahre, die verhindern, dass die Speicher im Boden und den Speicherseen ausreichend wieder aufgefüllt werden. Seit zwei Jahren mussten wir z.B. die Kellerpumpen nicht mehr anwerfen und das Jahr davor auch erst Ende Februar anstatt im November- das gibt wirklich zu denken. Aber abwenden kann man den Klimawandel wohl nicht mehr, nur sich anpassen — nur sich anpassen, leider. Aber auch diesen Beitrag lesen wohl nur diejenigen, die es ohnehin schon wissen — LG Ursula
Oh, dieser ist ein traurige Beitrag. Es ist herzzerreißend, diese toten Fichten in der Landschaft zu sehen und sogar diese alte Eiche am sterben. Ich verstehe, dass sie verzweifelt sind — aber was könnte man jetzt machen? Wir in Finnland haben diesen Sommer genug Regen bekommen. Ich bin nur ein paar Mal gegossen, wenn es eine längere Zeit heiß und trocken war.
Die Natur leidet und die Bäume leiden, es gibt viel zu tun für Forstarbeiter. Glücklicherweise gibt es Gartenpflanzen, die Trockenheit und dieses sich ändernde Klima vertragen. Aber die Hoffnung darf nicht weggeworfen werden. Also wünsche ich euch ein regnerisches Wochenende, vielleicht hilft es. Mit lieben Grüssen, riitta
Du bringst es auf den Punkt! Und wenn dann so ein Starkregen kommt mit Gewitter, haut es auch noch mehr Bäume um, wie vorgestern bei meiner Schwester in Bonn ( bei uns waren zwei Liter im Regenmesser ). Im Wald die kleinen Sämlinge werden vom Wild verbissen, weil es sich zu stark vermehrt, der Borkenkäfer sucht sich jetzt auch andere Bäume aus und dann redet so ein Politiker davon, dass es ihm lieber ist, wenn seine Kinder unter höheren Temperaturen leben als in Armut, die wir bekämen, wenn wir unsere Lebensweise verändern, um der Klimaerwärmung gegenzuarbeiten. Eigentlich wäre alles, was du beschreibst, eher ein Grund auf die Straße zu gehen als diese Masken. Auf meine alten Tage habe ich meine Überzeugung, dass der Mensch ein vernunftbegabtes Wesen ist, verloren.
Ich wünsche euch Regen! Hier und heute drei Schauer, zwei Gewitter in der Ferne und neun Liter im Regenmesser…
Gute Nacht!
Astrid
Ich darf mich eigentlich gar nicht beschweren… wir hatten erst vorletzte Woche viel Regen. Sogar so viel, dass es an unserer Isar sogar Hochwasser der Meldestufe 3 gab. Mittlerweile ist das aber alles wieder abgetrocknet. Der DWD hatte für dieses Wochenende viel Regen angekündigt und so habe ich es gewagt und Rasen ausgesät. Je näher das Wochenende kam, um so mehr verschwanden die Regenwolken allerdings wieder. Wie gesagt, ich will mich nicht beschweren, da es in vielen Teilen Deutschlands schon seit Wochen nicht mehr geregnet hat. Ich drücke uns allen die Daumen, dass es doch noch klappt.
Viele Grüße von
Margit
Hallo 👋😊
der letzte Kommentar hier ist fast zwei Jahre alt, und ich hoffe,dass der „Thread“ nicht schon geschlossen ist, wie es auf vielen Seiten heißt ( bin nicht so der Held in der virtuellen Kommunikation 😅🙈). Aber wie dem auch sei, ich muss jetzt hier was hinterlassen!
Und zwar erstmal tausend Dank für diesen Beitrag, die aufrüttelnden Fotos und die vielen gleichgesinnten Kommentare. Hier bei uns in der Region Oberhavel (Brandenburg) hatten wir mit dem letzten (2021) den DRITTEN !!!!! viel zu trockenen Sommer und ich habe wenig Hoffnung, dass es dieses Jahr besser wird… 🙁
Nach einem regenreichen März, der noch hoffen ließ, hat es im April definitiv zu wenig geregnet, und auf Wetter.com ( die find ich recht zuverlässig mit ihren Ankündigungen) sieht es für die erste Mai-Hälfte richtig übel aus.
Wir müssen jetzt schon jeden Abend gießen, weil dieser ständige Wind hier zusätzlich alles austrocknet. 😖
Auf eure wirklich tolle Seite, Loretta und Wofgang, bin ich übrigens gestoßen, weil ich in meiner Verzweiflung bei Google „diese sch….. Trockenheit ist nicht „schön“ !!!!“ eingegeben habe. 🙈😆
Ich weiß so gut, was ihr alle meint mit den „Kindheitssommern“! Über Sonnentage haben wir uns natürlich gefreut wie Bolle, aber der Regen gehörte einfach dazu!
Uns war damals klar, dass ohne Regen Oma’s Erdbeeren nicht wachsen, auf die wir uns schon im Mai gefreut haben. Viele heutige Kinder kennen Erdbeeren ja nur noch als chemische Geschmackskonstruktion in irgendwelchen Joghurts.
Den Geruch nach einem Sommerregen habe ich geliebt — heute leider eine ferne Erinnerung… 😔
Aber zurück zu heute. Es macht mich regelrecht aggressiv, wie dieses trockene Sommerwetter gefeiert wird. Auch mein Mann ist jedes Jahr genervt von den euphorischen Kommentaren der „n24-Barbies“ mit ihrem „Straßencafé-Wahn“ — da stehen ja auch überall Sonnenschirme, was braucht‘s da schon Bäume? 😬😡
Dazu kommt noch, dass man mit seiner Sichtweise ja immer wieder bei Bekannten, Familie etc. auf Unverständnis und sogar abwertende Kommentare stößt.
„ und was machst du so bei dem schönen Wetter?“
„Ganz ehrlich? Auf Regen warten.“
„Wie bist du denn drauf???“
Hab sogar mal ein peinliches „iih, geh weg“ von einem ERWACHSENEN gehört, als ich gesagt habe, dass ich Regentage mag. Da weiß man nicht, ob man lachen oder heulen soll…
Und überhaupt ist es ja so unglaublich wichtig bei Dauerhitze was zu MACHEN, gute Laune zu haben, den ganzen Tag mit der Sonne um die Wette zu strahlen und unbedingt jeden Abend zu GRILLEN. 🙄
Kann man ja auch mal machen, aber jeden Tag auf‘s Neue mit wachsender Begeisterung, während
Pflanzen und Tiere kümmerlich eingehen???🤔
Nun noch eine Anmerkung, dann seid ihr mich los 😅 :
Ich habe übrigens letzten Sommer wirklich mal an Wetter.com geschrieben, weil ich diese ständigen Formulierungen wie „freuen Sie sich auf zehn Sonnenstunden“ , oder auch „ bei überwiegender Bewölkung hat die Sonne heute keine Chance“ usw., usf. einfach nicht mehr ertragen konnte.
Und was soll ich sagen — die haben mir tatsächlich total nett und verständnisvoll geantwortet!
Davon haben wir natürlich alle keinen Regen, aber es hat einfach gut getan, mal nicht als Unperson dargestellt zu werden, weil man sich ausgeglichene Wetterverhältnisse wünscht!
In diesem Sinne auch euch hier noch mal DANKE,
und mit immer noch ein bisschen Hoffnung auf Regen….
Sarah
Ende Juli 2022. Fichtelgebirge. Nord-Ost-Bayern.
Letzte Woche erneut Rekordtemperaturen, Dauersonnenschein, heute wieder angekündigte 32 Grad.
Ich bin ein Büchermensch, ich bin ein Regenmensch. Schon immer.
Regen macht mich glücklich, besonders dann, wenn er endlos scheint. Wenn es sich „eingeregnet“ hat. Wenn er ans Fenster trommelt, aufs Dach klopft, wenn er rinnt, wenn er fließt, wenn er peitscht.
Als Kind musste ich raus, wenn der Regen da war. Ich hab mich irgendwo untergestellt und seinem Tanz zugesehen, lauschend, fröstelnd, mit leichter Gänsehaut, glücklich, unbewusst ahnend, Regen ist Leben.
Und später in einsamen Bushaltestellen sitzend, erleichtert ins Grau blickend, das Zischen von Autoreifen auf nassem Asphalt oder mit dem Schirm unterwegs, das leise Flüstern des Regens auf der Bespannung.
Ich sehe mich im Auto sitzen, das Geräusch der Wischer, — im Zug, den Kopf an die Scheibe gelehnt und Regen rinnt in winzigen Flüssen über das Fensterglas. Voller Achtsamkeit verfolgen meine Augen die Tropfen, wie sie mal stockend, mal rennend, sich vereinigend und wieder teilend, dahingehen.
Eine Erinnerung. Vor einigen Jahren auf Waldwegen im Dunkelgrün unterwegs, Sonntagmorgen, den Schirm in der Hand, Regen, ununterbrochen, mal schwächer, dann bald wieder auffrischend. Die Luft gewürzt und doch voller Reinheit. Melancholische Glückseligkeit im langsamen Dahingehen.
Nur noch „Trauerregen“ fällt, tröpfchenweise, nur minutenlang oder Starkregen, zornig und verehrend.
Trockenheit, Hitze, Staub, ständiger Sonnenschein, das ist Unwetter.
Ich fürchte, wir stehen am Anfang eines jahrzehntelangen, endlosen, schrecklichen Sommers.
Bernd
Ich fürchte auch, es wird die nächsten Jahre nur noch schlechter werden. Den Regen, so wie ich ihn früher kannte, vermisse ich auch, mich hat er nie gestört. Ich musste immer an I’m singing in the rain denken. Der Regen von heute ist eher enttäuschend, so gar nicht mein Geschmack, entweder viel zu wenig, oder zu viel in wenigen Minuten.
Viele liebe Grüße
Wolfgang