Unglaublich viele Insekten bevölkern unseren Garten
Insecta
Insekten sind so zahlreich auf der Erde vertreten wie der Kosmos Sterne hat. Sie sind nicht nur die mit Abstand artenreichste Spezies, sondern bilden auch bei weitem die größte Gruppe der Tiere, die hier auf unserem Planeten ihr zuhause haben.
Aber leider stehen auch die Insekten unter einem enormen Druck. So konnte in einer Studie 2017 nachgewiesen werden, das der Bestand an fliegenden Insekten um rund 75% Prozent zurück gegangen ist, verglichen mit den Daten von 1989. Dazu wurden die Fluginsekten an rund 60 Orten, vorwiegend in Deutschland, gefangen und gezählt.
Das Ergebnis der Studie ist leider schon mehr als alarmierend. Persönlich kann ich mich noch daran erinnern, dass ich in jungen Jahren, die Frontscheibe des Autos fast nach jeder etwas längeren Fahrt im Sommer von Insekten befreien musste. Das hat sehr nachgelassen, es fliegen zwar immer noch Insekten gegen die Frontscheibe, aber deutlich weniger als früher. Da ist es nur ein sehr schwacher Trost, dass ich jetzt nicht mehr soviel putzen muss, um noch freie Sicht zu haben.
Die Ursachen für das Insektensterben
- Lichtverschmutzung Das hat sicher schon jeder beobachtet, der nachts in der nähe einer Lampe draußen war. Licht zieht Fluginsekten an wie ein Magnet das Eisen. Sie können diesem Bann einfach nicht entkommen, entweder sie verbrennen oder sie sterben an Erschöpfung.
- Agrargifte und Überdüngung Das gilt natürlich auch für den heimischen Garten.
- Private Gärten, die nur noch entfernt etwas mit der Natur zu tun haben. Auch wenn nur rund drei % der Fläche in Deutschland für private Gärten genutzt werden, so werden auf diesen 3% immerhin jedes Jahr rund 600 Tonnen Pestizide verteilt. Unglaublich oder?
- Und nicht zuletzt, tragen auch versiegelte Böden und eine intensive Forstwirtschaft zum Insektensterben bei.
Eine weitere Ursache für das Insektensterben sind Windräder, laut einer Studie des DLR (Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt). Die Autoren der Studie, Franz Trieb, Thomas Gerz und Matthias Geiger, kommen auch auf erschreckende Zahlen. Die Studie stammt aus dem Jahre 2019 und nennt als Größe 1200 Tonnen Insekten pro Jahr, mindestens, das entspricht etwa 5 bis 6 Milliarden Individuen pro Tag während der Insektensaison. Das ist sehr viel. Um allerdings die Zahl einschätzen zu können, müsste man die Größe der Gesamtpopulation an Fluginsekten in Deutschland kennen, und auch wissen, wieviele Insekten durch andere Faktoren im Einzelnen umkommen.
Allerdings können wir nicht beurteilen inwieweit die oben genannten Faktoren einen mehr oder weniger signifikanten Einfluss auf die Insektenpopulation haben. Dass sie einen Einfluss haben, ist allerdings unbestritten.
Wenn es um Sex geht ist der Marienkäfer ein wahrer Nimmersatt
Das Männchen kann sich bis zu 18, in Worten achtzehn, Stunden lang paaren. Unglaublich. Und auch das Weibchen ist nicht ohne, es paart sich gleich mit mehreren Männchen, obwohl eine Paarung völlig ausreichend wäre.Die Natur erstaunt doch immer wieder.
Wie können wir den Insekten helfen?
- Wenn es um die Lichtverschmutzung bietet sich uns ein Ausweg, ohne auf die abendliche Beleuchtung im Garten zu verzichten. Insekten mögen besonders gerne Licht mit einem hohen Blauanteil, also kaltes Licht. Man sollte also für den Außenbereich Leuchtmittel einsetzen, die am besten so wenig wie möglich blaues Licht ausstrahlen. Und hier kommt die LED ins Spiel, denn es muss nicht mehr immer kaltweiß sein. Am besten fragt man den Leuchtmittelanbieter seines Vertrauens.
- Auf Agrargifte und übermäßige Düngung sollte man verzichten, wo es geht.
- Wer einen Garten sein eigen nennt, sollte am Besten ganz auf Pestizide verzichten, und bei der Gestaltung daran denken, dass man den Garten nicht alleine nutzt, sondern alle Tiere, nicht nur die Insekten, den Garten gerne als Lebensraum nutzen.
- Wenn es mal wieder allzu trocken sein sollte und man keinen Gartenteich hat, dann helfen auch Insektentränken.
Der Handel hat natürlich auch längst bemerkt, dass viele Menschen den Insekten gerne helfen, und reagiert mit entsprechenden Produkten. Allerdings haben wir den Eindruck, dass da einfach nur der Umsatz gesteigert werden soll… (Sicher nicht immer.)
Der NABU ruft wieder dazu auf Insekten zu zählen. Jeder kann mithelfen. Insekten zu beobachten macht auch Spaß, auch dafür bietet ein naturnaher Garten vielfältige Möglichkeiten.
Brummt und summt es in Deinem Garten auch?
❧ Wir wünschen Dir eine gemütliche und schöne Zeit ❧
Viele liebe Grüße
Loretta: Fotos (soweit nicht anders gekennzeichnet)
Wolfgang: Text
Hihi, also die pikanten Details über das Liebesleben des Marienkäfers kannte ich jetzt auch noch nicht! Das ist Wissen, das man sehr schön weitergeben kann. 😀
Auf meinem Balkon ist irgendein Wildbienchen dabei, im Alleingang nach und nach ein Insektenhotel zu „befüllen”. Sonst ist es im Großen und Ganzen recht ruhig, bis jetzt. Vermutlich liegt das daran, weil ich wegen des bevorstehehnden Umzugs kaum Blumen habe, sondern fast nur reines Grünzeug.
LG
Centi
Guten Morgen Ihr Beiden,
es ist doch schön, dass Ihr soviele Insekten in Euerm Garten habt.
Ja, ich kann mich auch noch erinnern, dass die Autoscheiben und die Scheinwerfer mit Insekten voll waren.
Schön manchmal gruselig.
Aber ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass es wohl dieses Jahr wirklich wenige Schmetterlinge gibt. Aber schaun mer mal, es war ja auch lange etwas frisch und vielleich tkommen sie noch.
Dafür gibt es mehr Libelle, als ich neulich durch das Buchenbachtal geradelt bin, waren schon sehr viele da und die Prachtlibellen lassen sich auch gut fotografieren, die sind nicht so hyperaktiv.
Ja und die Marienkäfer, da hat mein früherer Chef Professor Dr. harald Buck mal einen Bericht über das Liebesleben geschrieben. Er war Chef der Landesanstalt für Umweltschutz in Stuttgart und damals hat mich leider das alles nicht interessiert. Er hat hier in Murr gewohnt ist aber leider schon 2005 gestorben.
Falls du ihn im Net suchst, findest du ihn hier.
https://www.google.com/search?client=firefox-b‑d&q=professor+dr.+harald+buck
Es ist eine PDF-Datei, die ich leider nicht kopieren kann. Er steht ganz oben.
Auf meinem Balkon habe ich nur insektenfreundliche Blumen und der Wollziest wird zur Zeit recht gut von Bienen heimgesucht und vor allem auch von Feldwespen mit den langen Beinen heimgesucht.
Aber auch sonst kommt mancher Schmetterling vorbei. Aber leider nicht so viel wie letztes Jahr. Nun muß man halt warten.
Danke für die schönen Bilder und liebe Grüße Eva„ die Tier wissen halt wie toll Sex ist. Grinsekatze!
PS,
bei den Libellen steht Sex auch an erster Stelle und die können. sich auch sehr lange und oft paaren. Deshalb muß ich immer wieder über die Art der Azurjungfern grinsen.
LG Eva
Guten Morgen,
sehr ausdauernd die Marienkäfer, das gibt dann viel Nachwuchs.
Ja, das mit den Insekten ist mir auch schon aufgefallen.
Im Garten achte ich auch auf Insekten freundliche Pflanzen. Dünger oder sonstiges Zeug benutze ich auch nicht.
Wir vergraben immer unsere Kaffeefiltertüten im Garten, das soll ja gut für den Boden sein.
L.G.
Hannelore
Hallo ihr Beiden,
die Überschrift „unglaublich viele Insekten bevölkern unseren Garten” irritiert mich im Verlauf dieses Beitrags dann doch. Den Beweis bleibt ihr schuldig und der Text klingt ziemlich akademisch. Ein paar Wildbienen und zwei Marienkäfer sind nicht „unglaublich” viele Insekten. Bei uns fliegen auch viele (Wild-)Bienen, Wollschweber und auch Schwebfliegen, aber z.B. so gut wie keine Schmetterlinge. Wie sieht es bei euch mit Schmetterlingen aus? In meinem Beitrag über meinen Besuch im Hessenpark habe ich gerade festgestellt, dass selbst dort oben im Taunus, wo es ungeheuer große Wildblumenwiesen gibt, so gut wie keine Schmetterlinge zu sehen waren. Wir können im eigenen Garten wirklich viel tun, aber ich fürchte, das globale Problem ist schon viel zu groß. Hoffen wir mal, dass noch etwas zu retten ist. Ein gewisses Umdenken setzt ja allmählich ein.
Herzliche Grüße und ein schönes Wochenende – Elke
Hallo Elke,
ich musste sehr über deine ersten Sätze grinsen, ist auch nicht böse gemeint.
Persönlich finde ich den Bericht sehr interessant und den Text auch nicht akademisch.
Die beiden haben sicherlich noch viel mehr Insekten im Garten wie sie zeigen. Hättest du Zeit und Lust jedes Insekt zu fotografieren und welcher Leser möchte dieses sehen?
Viele Grüße
Hannelore
Zeit und Lust immer und das mache ich auch. Ich finde tatsächlich, dass sich der Schreibstil und die Präsentation hier in letzter Zeit verändert hat, unpersönlicher geworden ist. Aber das ist nur meine Meinung.
Lieben Gruß — Elke
Liebe Elke,
Schmetterlinge habe ich schon ein paar gesehen, aber gefühlt nicht soviele, wie sonst. Dass es in unserem Garten überall summt und brummt liegt wohl auch an den Bienenstöcken des Nachbarn, aber wie soll man das fotografieren?
Ich wünsche Dir noch eine schöne Restwoche.
Viele liebe Grüße
Wolfgang
Wunderschöne Fotos! Ich musz leider sagen: kaum noch Insekten in meinem Garten 🙁
Obwohl ich Wildkräuter nicht abmähe, vieles gepflanzt/gesät hab, was ihnen schmeckt…keine Abendbeleuchtung habe (wir zünden höchstens mal paar Windlicht-Kerzen an, aber selten)… Pestizide gibts bei mir natürlich nicht… trotzdem kaum noch etwas, was da kreucht und fleucht. Und eine ältere Tafel-Mitbesucherin, die von mir eine Himbeerpflanze bekam, die sie auf dem Balkon hält und sich immer über die Früchte freut, meinte: diesjahr habe sie geblüht, aber keine Früchte angesetzt. Ringsherum um den Plattenbau hat man die Bäume gefällt und alles Grün weggemacht wegen irgendwelcher Baumasznahmen und sie habe noch versucht, mit einem Pinselchen die Blüten zu bestäuben — erfolglos!
Da bekommt man einen Vorgeschmack, was da noch auf uns alle zukommen wird.
Wovon niemand spricht: Mobilfunk killt die Bienen, da die Strahlung ihre Orientierungsfähigkeit beeinträchtigt und Tausende nicht mehr heimfinden oder ganze Bienenschwärme herumirren, dann auch Menschen angreifen und totstechen — man hört/liest immner öfter von solchen Vorfällen…
Trotzdem einen schönen Sonntag
Mascha
Danke, dass Ihr beide auch auf den #insektensommer hinweist. Es ist so wichtig, dass das Augenmerk auch auf die nur scheinbar unwichtigen Lebensformen gelenkt wird. Wir zählen schon seid Jahren. Aber das wisst Ihr ja. Ganz liebe naturverbundene Grüße, Nicole
Ich beobachte in unserem Garten viele Insekten, die ich nicht kenne. Da schwirrt es schon kräftig. Ich denke das liegt am großen Gartenteich, jetzt ist es trocken und Insekten brauchen ja auch Wasser. Licht brauchen wir nicht draußen. Der Göga läuft zur Not mit Stirnlampe, wenn er im Dunkeln nochmal raus muss. ☺️ Ich verstehe nicht, dass immer mehr Grünflächen bebaut werden. Auf ein Grundstück hier mit einem Haus, werden nach abriss des Hauses dann 4 Häuser mit Garagen und gepflasterten Wegen gebaut. Der Mini Vorgarten bekommt dann noch Steine statt Pflanzen. Ich wundere mich immer dass das genehmigt wird.
Ich wünsche euch einen schönen Sonntag, liebe Grüße Tina
Ich hab zum Salbeischneiden oft ne Taschenpalme mit. Gerade wenn mir sehr spät einfällt, dass ich welchen am Essen brauche. Strinlampe stelle ich mir auch sehr lustig vor.
LG Ilka
Einfach wunderbar, was sich da in euerm Garten tummelt. Ja, wir müssen unsere Gärten insektenfreundlich(er) gestalten, damit sich der Bestand an unterschiedlichen Summern, Kriechern und Krabblern nicht ständig verringert.
Danke für die schönen Bilder und Texte,
Brigitte
Da hat Loretta wieder wunderschöne Fotos gemacht. Bei der Vogelzählung des NABU haben wir uns schon beteiligt, aber die verschiedenen Arten der Insekten kenne ich zu wenig, um da hilfreich zu sein.
Liebe Grüße
Susanna
Ihr Lieben,
600 Tonnen Pestizide in privaten Gärten, das ist wirklich schockierend. Wir haben ja einen (zertifizierten) Naturgarten, da gibt’s kein Gift und natürlich auch viele Insekten. Nicht alle habe ich gleichermaßen lieb — so z.B. die (naturgeschützten) Trauerrosenkäfer, die in den letzten Jahren immer meine Pflanzen zerfleddert haben. In diesem Jahr habe ich es gut im Griff, sie täglich einzusammeln und in freier Wildbahn wieder auszulassen. Die golgglänzenden dürfen auf meinen Blumen sitzen bleiben, die sind weniger zerstörerisch.
Unsere Nachbarn zur linken und gegenüber haben ebenfalls insekten- und vogelfreundliche, natürliche Gärten — aber unsere neuen Nachbarn zur rechten, ein junges Paar mit zwei Kindern (!), hat sämtliche Büsche, die unsere alte Nachbarin gepflanzt hatte (mehrere schöne Felsenbirnen, Flieder etc.), entfernt — da gibt es jetzt nur noch Rasen, einen Swimmingpool und im Vorgarten Kies und eine Palme im Topf. Das finde ich sehr sehr traurig.
Wie schön, dass auch ihr einen summenden und brummenden Garten habt — alles andere hätte mich aber auch gewundert.
Alles Liebe und eine gute erste Juniwoche 🌼!
Herzlichst Traude
https://rostrose.blogspot.com/2023/06/costa-rica-12-kapitel-nationalpark.html
Oh ja, es summt und brummt im Garten, besonders um den Rhododendron vor der Haustüre gibt es emsiges Treiben.
Marienkäfer haben wir leider nicht viele im Garten, dafür Bienen in allen Größen und Farben, ja, auch schwarze.
Und jede Menge Eidechsen, gut, die zählen nicht zu den Insekten, sind aber auch wunderschön.
Euch nun einen guten Start in die kurze Woche, lieben Gruß
Nicole
hier — mitten im wald und am nationalpark — sieht man noch viele insekten. aber auch ich habe das gefühl, dass es weniger geworden sind, gerade in diesem jahr.…… leider sieht man auch hier überall (ausser im BWHgarten) diese billigen solarleuchten mit dem kalten licht die ganze nacht über und eben auch nur raspelkurzen rasen neben beton — und wenn blumen, dann so zeugs, mit dem honigsammler nix anfangen können.
ich würde mir ja die mühe machen, mit den leuten drüber zu reden — aber ich weis aus erfahrung, dass sie total beratungsresistent sind.….….
und die meisten sind wahrscheinlich froh, wenn die „ekligen” insekten” nichtmehr da sind 🙁
xxxx
Ich habe zwar nur ein kleines Gärtchen ‚aber mit einigen Vogelschutzgehölzen,Holunder, Bienenfreundlichen Blumen ‚Insekten und Vogeltränke und tägliches füttern der Vögel ‚werde ich mit lieben ‚piepsenden,singenden und hoppelnden Mitbewohnern belohnt. Ein Vogel ein Buchfink „unterhält ” und folgt mir sogar immer wenn ich da bin . Hier versammeln sich wohl viele Tiere die in den kargen Schottergärten der Siedlung keinen Lebensraum finden. Schön ist der Blog von euch ‚ich fang erst wieder an und freue mich auf Besuch und Follower . Vielleicht erinnert ihr euch noch an RiekaRose Blog ‚da habe ich die Zugangsdsten verschusselt . Ich komm gerne wieder bei euch vorbei, hier spürt man die wunderbare Natur. Liebe Grüße, Rike
Es gibt in unserem Garten eine Pflanze, die sich als absoluter Insektenmagnet entpuppt hat — das dunkellaubige afrikanische Basilikum. Wenn man es nicht schneidet, wächst es zu einem beachtlichen, kleinen Strauch heran, dessen Blüten die interessantesten Insekten anzieht, vor allem winzig kleine Wildbienen, die ich in dieser Größe bisher noch nie gesehen habe.
Alles in Allem gibt es aber auch bei uns immer weniger Insekten, vor allem an Schmetterlingen mangelt es, obwohl wir reichlich Futterpflanzen für alle Arten im Grundstück haben. Lediglich das Taubenschwänzchen ist bei uns häufig zu sehen.
Irgendwie macht sich ein wenig Endzeit — Stimmung breit, leider.
Lieber Gruß
Inge