Tulipa
Woher hat die Tulpe ihren Namen?
Der Name dieser wunderschönen Staude kommt aus dem Lateinischen Tulipa und heißt soviel wie Blume, die aussieht wie ein Turban.Daneben gibt es aber noch eine andere Deutung, die uns wirklich besser gefällt.
Danach kommt der Name ursprünglich aus dem Persischen delband aus dem dann im Türkischem tülbend wurde, und was soviel heißt wie Geliebte oder Geliebter.
Woher stammt die Tulpe?
Wenn es eine Staude gibt, mit deren teils sehr bewegten Geschichte man mehr als nur ein Buch füllen kann, dann sicher die Tulpe. So ist diese wunderschöne Blume für den ersten Börsencrash der Geschichte verantwortlich, sorgte für die ersten begrünten Dächer lange vor der Klimakatastrophe und schlug auch Herrscher in ihren Bann. Auch wenn wir hier sicher kein Buch schreiben werden.
Angefangen hat diese Geschichte, die schließlich auch in unseren Gärten nicht endet, wohl vor vielen Jahrhunderten im mittleren Osten, wo die Tulpe eben solange kultiviert wurde. Zum ersten Mal schriftlich erwähnt wurde diese wundervolle Staude im 9. Jahrhundert in der persischen Literatur.
In Kaschmir zur Zeit Shâh Dschahân (reg. 1628–1657) waren alle Dächer der Stadt mit Tulpen bepflanzt, was der Herrscher selbst beschrieb:
Sie errichten ihre Häuser drei- oder viergeschossig und setzen noch befestigte (Holz-)Dächer drauf, die mit hölzernen Dachschindeln gedeckt sind. Darüber kommt noch Gras, und das ganze wird mit Erde bedeckt. Darin pflanzen sie die Zwiebeln der lala chugasu, einer der schönsten Arten der Tulpe, die in Kaschmir im Überfluss wächst und eine prachtvolle Blüte trägt.
Auf diese Weise sehen im Frühling alle Dächer grün und blühend aus, und weil die Tulpen in voller Blüte stehen, bietet sich ein malerisches Bild, und kein anderes Land kann sich mit diesem einzigartigen Spektakel brüsten.
Shâh Dschahân (reg. 1628–1657)
Von den Persern wanderte die Tulpe dann weiter zu den Türken, die sich dem Zauber ihrer Blüte ebenso wenig entziehen konnten. Im osmanischen Reich legte, wer es sich leisten konnte, sehr viel Wert auf einen eigenen Ziergarten, und Tulpen spielten in diesen eine besondere Rolle. Von Sultan Selim II. (1524−1574) sagt man, er habe 50’000 Tulpenzwiebeln für seine Gärten bestellt.
Um die Mitte des 16. Jahrhunderts fand die Tulpe dann wohl auch ihren Weg nach Europa. Bekannt wurde sie durch den kaiserlichen Gesandten Ogier Ghiselin de Busbecq, der als Diplomat in der Türkei einige Tulpenzwiebeln geschenkt bekam und diese nach Wien schickte. Und er ist es auch, der die Verantwortung für den Namen der Tulpe in unseren Breiten trägt. Im Persischem oder auch Türkischem heißt diese Staude nämlich ganz anders: lâle oder lâla. Aber in einem seiner Briefe nannte er die Staude: tülband, was aber nur die Form der Blüte einer Tulpe beschreibt aber damit war der Fehler in der Welt, und da ist er auch geblieben.
Am Wiener Hof arbeitete auch der Niederländer Charles de l‘Ecluse, den man auch Carolus Clusius nannte, der bedeutendste Botaniker des 16. Jahrhunderts. Clusius soll die ersten holländischen Tulpen gezüchtet haben, ja man sagt sogar, er sei der Tulpenvater Hollands. Außerdem tauschte Clusius unheimlich viele Pflanzen und Samen und sorgte so für die Verbreitung vieler Arten in ganz Europa. Bei der Kartoffel soll er auch seine Finger im Spiel gehabt haben.
Völlig verrückt
Absolut überhöhte Preise, Spekulationsblasen und fürchterliche Börsencrashs sind keine Erfindung unserer Zeit. Das gab es auch schon vor Jahrhunderten. Die Tulpe ist dafür ein unrühmliches Beispiel.
Im 17. Jahrhundert schon war die Tulpenzucht in Holland in ungeahnte Höhen empor geschossen. Holland war das Zentrum, wenn es um Tulpen ging. Und die Tulpe war eine regelrechte Modeblume, von jedem begehrt. Mit dieser Mode kam dann allerdings auch die Spekulation. Die Preise für Tulpenzwiebeln erklommen astronomische Höhen. So sollen Zwiebel der Sorte «Semper Augustus», die für damalige Verhältnisse unglaubliche Summe von 10’000 Gulden gekostet haben, was dem Gegenwert eines schönen Hauses mitten in Amsterdam entsprach.
1637 platzte dann diese Blase und die Preise für Tulpenzwiebeln sollten nie wieder solche absurden Höhen erreichen. Und genau wie in unseren Tagen, verloren auch damals sehr viele Menschen unheimlich viel Geld mit sinnlosen Spekulationen, und genau wie heute wurden andere unheimlich reich.
Holland hat sich seit dem als Tulpennation etabliert, auch heute noch kommen 80 Prozent der Tulpen aus den Niederlanden.
Und vor ein paar Jahren hat diese wundervolle Staude dann auch den Weg in unseren Garten gefunden. Wachsen in Deinem Garten auch Tulpen?
❧ Wir wünschen Dir eine gemütliche und schöne Zeit ❧
Viele liebe Grüße
Loretta: Fotos (soweit nicht anders gekennzeichnet)
Wolfgang: Text
Genauso ist es und das habe ich ja auch gestern geschrieben.
Die Tulpe und Holland, aber sie kommt ja doch aus der Türkei.
Früher waren die Zwiebeln ja sehr wertvoll siehe Alexander Dumas „Die schwarze Tulpe” einen Roman, den ich immer wieder gerne gelesen habe.
Schön, dass Ihr so viele wunderbare Tulpen im Garten habt.
Liebe Grüße Eva
Jaja, die Spekulationen… das hat noch nie was getaugt!
Aber ich bin schon immer wieder beeindruckt, wie viele verschiedene Zuchtvarianten es von Tulpen gibt. Die und die Rosen, die schlagen glaub ich alle anderen.
Das vorletzte Bild mit den gelben Tulpen vor dem Bambuszaun finde ich richtig toll, das hat einen ganz großartigen Farbkontrast!
LG
Centi
Wir haben in den letzten Jahren etliche Tulpen gepflanzt. Leider hat sich in diesem Jahr das Tulpenfeuer ausgebreitet. Liegt wahrscheinlich an dem vielen Regen, den wir hier in den letzten Wochen hatten. Da hilft wohl nur radikal aussortieren und hoffen, dass die restlichen Pflanzen durchhalten.
Viele Grüße
Herbert
vielen Dank für die Beschreibung/Herkunft der Tulpe. Ich mag Tulpen, besonders weil es so viele verschiedene Farben gibt. Ich hatte bis vor wenigen Jahren keine Tulpen im Garten. Das hat sich mittlerweile geändert. Es werden bestimmt noch mehr.
wünsche euch ein gutes Wochenende, liebe Grüsse Esther
Ich stelle mir gerade vor, wie schön es wäre, wären unsere Dächer im Frühling mit Tulpen begrünt! Da würden sie dann auch von den Wühlmäusen verschont … Mir sind die Wildtulpen am liebsten, aber leider werden auch sie bei uns gefressen, sodass blühende Tulpen bei uns Glückssache sind. Trotzdem kann ich es nicht ganz lassen und stecke im Herbst immer wieder ein paar nach.
Das sind wieder schöne Bilder aus eurem Garten!
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende
Susanna
Vor ein paar Wochen war ich in Bonn in einer Ausstellung, dort war auch ein Buch ausgelegt, in dem die Tulpenzwiebeln und ihre Preise niedergeschrieben waren, unglaublich. Für mich sind die Blumenstillleben jenes goldenen Zeitalters mit die schönsten Malereien. Und ein Garten ohne Tulpen ist für mich kein Garten. Das beweisen auch Lorettas Fotos. Herrlich!
Bon week-end!
Astrid
Für mich gehören Tulpen in jeden Frühlingsgarten! Und Eure Auswahl sieht bezaubernd aus. Ich bin immer wieder ganz begeistert über Eure Vielfalt im Garten. Habt ein schönes Wochenende. Herzlichst, Nicole
Aber ja! Da wachsen sogar jede Menge Tulpen. Falls es morgen mal irgendwann aufhört zu regnen, könnte ich tatsächlich auch mal in den Garten gehen und Tulpen fotografieren. Danke für die ausführlichen Hintergrundinformationen, die ich gerne noch einmal gelesen habe, obwohl sie mir durchaus bekannt waren. Ist bei euch auch so ein Ekelwetter? Und immer wieder am Wochenende!
Ich wünsche euch trotzdem einen gemütlichen Samstagabend und morgen einen schönen Sonntag.
Herzliche Grüße — Elke
Ja, das Wetter ist einfach nur abscheulich, etwas mehr Sonne wäre schon schön.
Viele liebe Grüße
Wolfgang
Nun bin ich aber doch noch raus in den Garten. Nebst Tulpen gibt es noch einen, wie ich finde, interessanten Beitrag über Schlüsselblumen.
Liebe Grüße — Elke
Sehr interessant und danke für den Post und auch die schönen Fotos. Ich mag Tulpen, aber bis dato nie Glück in meinem Garten gehabt. Will es dann im Herbst mal mit Zwiebeln in Kübeln versuchen. Früher hatte ich jede Woche zur Tulpenzeit einen Strauß im Einkaufskorb. Hier leider in meiner Region nicht zu bekommen, somit freue ich mich immer über solch schöne Fotos.
Wünsche euch noch einen schönen Sonntag und sende viele Grüße zu
Nova 🌴
Oh ja, in unserem Garten gibt es überall kleine und grössere Tulpeninseln.
Und so interessant auch die Informationen und Geschichten zum Werdegang der Tulpen sind, ich freue mich einfach ohne dieses Hintergrundwissen über die hübschen Blumenkelche in jeder erdenklichen Farbe.
Eine Vase mit Tulpen bedeutet für mich an erster Stelle Frühling. :–)
Habt einen schönen Aprilsonntag!
Mit lieben Grüssen,
Brigitte
Oh jaa, Tulpen — ich freue mich immer wie Bolle, wenn hier die erste zu blühen beginnt und ich frühreren Zeiten wäre ich wohl eine reiche Braut 😉
Eine alte Spätaussiedlerin aus Kasachstan schwärmte mir übrigens oft von der Steppe dort, die über und über mit Tulpen bedeckt sei. Ich hab dazu auch was im Web gefunden:
https://kazakhstan.travel/publications/de/18/when-and-where-to-enjoy-the-blossoming-of-tulips-in-kazakhstan
Still-verregnete Sonntagmorgengrüsze mit immer noch Forsythiensonne
Mascha
Ich pflanze jeden Herbst ein paar Tulpenzwiebeln. Phne geht nicht. Ich gabe ein Buch gelesen über den „Tulpenwahn” — total spannend, aber auch verrückt.
Schönen Sonntag
Herzlichst
yase
Tulpen gehören einfach zum Frühling, natürlich haben wir auch welche im Garten, aber in unserem Lehmboden ziehe ich die Narzissen vor. Ich habe letzten Herbst das erste Mal Wildtulpen gepflanzt und bin total begeistert, warum habe ich die nicht früher gepflanzt. Ich mag die einfachen Tulpen, ohne Schnickschnack am liebsten. Die Tulpenzeit ist eine meiner liebsten im Garten.
Noch einen schönen Sonntag
Carole
hab ich — die meisten mittlwerweile in töpfen, die im sommer am holzschauer ausruhen & im dunklen schuppen überwintern. seit 2 wochen stehen sie entlang des rasenweges im vorgarten spalier — allerdings dauerts wohl mit der blüte noch ein bisschen hier so nah an sibirien ;-D
verantwortlich war die tulpe allerdings nicht für den crash damals — das haben die menschen schon ganz allein hingekriegt!
schönen sonntag! xxxx
Das stimmt wohl.
Viele Grüße
Wolfgang
Ja auch in unserem Garten gibt es viele verschiedene Tulpen und ich freue mich jeden Frühling an den schönen Farben. Allerdings ist es immer auch ein Kampf gegen die Mäuse. Bei der Tochter im Garten haben sie es geschafft über Hundert Zwiebeln zu fressen.
L G Pia
Hallo ihr Lieben!
Leider habe ich keinen Garten. Dafür hole ich mir hin und wieder einen bunten Strauß voller Tulpen in die Stube.
Die Geschichte der Tulpen kannte ich, ist aber immer wieder interessant nachzulesen.
Wie immer machen auch hier bei euch im Garten die Tulpen eine schöne Szene.
Liebe Grüße
Anne
immer interessant die Geschichte hinter den Blumen zu erkunden
auch der Link von Mascha ist lehrreich
ich habe auch Tulpen
leider ist das Wetter gar nicht so danach
die alteingesessenen Tulpen blühen schon herrlich
die neu gepflanzten zeigen sich auch
es gibt auch welche im Kübel
liebe Grüße
Rosi
Liebe Loretta, lieber Wolfgang,
es ist immer wieder eine faszinierende Geschichte über die Tulpe, und natürlich habe ich sie auch in meinem Garten. Eure Fotos sind wieder wunderschön! Ein bisschen Sonnenschein wäre jetzt aber auch mal angenehm, finde ich.
Liebe Grüße
Ingrid
Guten Morgen ihr Beiden,
so viel Interessantes gab es wieder zu lesen, danke für diese Informationen. Die Tulpen leuchten auch in meinem
Gartenparadies obwohl sie nur wenig Sonne abbekommen.
Noch ein wenig Freude wünsche ich euch an der Blütenpracht der Tulpen, sende euch liebe Grüße in den Tag,
Karin Lissi