Das liegt aber nicht an tiefen Temperaturen
Nachdem es im Dezember wenigstens ein paar Tage lang hier in Germscheid richtig winterlich war, stiegen die Temperaturen bis Ende Dezember allerdings rasant an, fast schon so hoch, dass so mancher Tag, beinahe als Sommertag durchgegangen wäre. Der Dezember 2022 war deutlich zu warm, so warm, dass in Schaafheim (Hessen) mit 18° C an Silvester ein Temperaturrekord gebrochen wurde. Vorher war es nur 1870 mit 15,6° C in Frankfurt ähnlich warm gewesen.
Wenn man bedenkt, dass es nur 60 Jahre her ist, als ebenfalls in Hessen Minusrekorde (rund ‑27° C) aufgestellt wurden, bekommt man ein Gefühl dafür mit welcher Geschwindigkeit sich der Klimawandel vollzieht. Das war damals natürlich auch ein Rekordwinter.
Der Garten im Klimastress
Unseren Garten lassen die ungewöhnlich hohen Temperaturen natürlich auch nicht kalt. So ein Rekordwinter kann ja auch ganz schön stressen. Der ein oder andere Frühblüher kommt da auf die Idee, los zu legen. Und auch so manches Insekt war schon auf den Beinen.
Aber dann kommen der Schnee und die Kälte wieder zurück, weisen die Frühblüher in die Schranken und vertreiben die ersten Insekten wieder. Wie gut die Natur mit dieser Achterbahnfahrt insgesamt zurecht kommt, wissen wir nicht. Wir konnten in der Vergangenheit aber beobachten, dass es manchen Pflanzen überhaupt nichts ausmacht und andere wiederum sofort KO gehen, wenn der Winter dann doch nochmals zuschlägt.
Vielleicht brauchen wir in Zukunft nicht nur Pflanzen, die gut mit Trockenheit umgehen können, sondern auch solche, die mit heftigen Temperaturausschlägen klar kommen.
Wie sieht unser Garten in diesem Rekordwinter aus?
Der größte Unterschied ist wohl, dass an verschiedenen Stellen immer noch Schnee liegt. Zwar war der Dezember viel zu warm, aber der Januar ist deutlich kälter, nicht so kalt wie etwa noch vor 20 Jahren, aber winterlicher als die letzten zehn Jahre.
Samenstände sehen nicht nur gut aus im Winter, sondern helfen auch der Tierwelt, die ungemütliche Jahreszeit zu überstehen. Man sollte sie unbedingt stehen lassen.
Samenstände bieten Schutz für Insekten, die dort einen Platz zum Überwintern finden und auch Nahrung für Vögel.
Totholz ist nicht nur im Winter für die Natur sehr wertvoll. Wer die Möglichkeit hat, sollte unbedingt auch Totholz in seinem Garten haben. Man kann es natürlich einfach irgendwo verstecken oder aber, so wie hier, einen Turm daraus gestallten, oder es als Raumtrenner benutzen. Totholz kann auch ein sehr schönes Element der Gartengestalltung sein.
Im Dezember war es hier tagelang so kalt, dass die meisten Wasserstellen zugefroren sind. Nicht so unser Gartenteich, denn ein Teichbelüfter sorgt immer für ein Loch in der Eisdecke, das dann ganz besonders die Vögel nutzen, um ihren Durst zu stillen, und Nachts kommen sicher auch noch viele andere Tiere. Natürlich gilt das auch für trockene Sommer, wenn es immer weniger Wasserstellen gibt.
Bis jetzt scheint unser Garten diesen Rekordwinter gut überstanden zu haben, die Natur ist doch auch Widerstandsfähiger als wir ihr das gemeinhin zutrauen. Falls aber doch Schäden entstanden sein sollten, so werden wir diese wohl nicht vor dem Frühjahr sehen, vielleicht sogar erst im Sommer.
Wie ist Dein Garten bis jetzt durch diesen ungewöhnlichen Winter gekommen?
❧ Wir wünschen Dir eine gemütliche und schöne Zeit ❧
Viele liebe Grüße
Loretta: Fotos (soweit nicht anders gekennzeichnet)
Wolfgang: Text
Guten Morgen.
ja, es isch frisch draußen. Aber noch lange nicht so frisch wie vor ca. 25 Jahren, als wir hier Temperaturen um die ‑20 Grad hatten und die Türen der S‑Bahn nicht mehr geschlossen werden können und die Pantografen der Eisenbahnen Funken sprühten. War damals wirklich nicht so prickelnd und da mußte ich auch noch ins Büro.
Aber wir haben das geschafft-
Ich mag Samenstände sehr gerne und freue mich auch immer wieder, wenn ich sie richtig bestimme. Das ist nicht immer einfach.
Ich finde es schon in Ordnung, dass es jetzt so frisch ist, ist wohl auch besser. Bei mir im Balkonkasten kommen schon die Traubenhyazinthen und ob das so gut ist?
Hoffentlich überleben die Magnolien dieses Jahr, ich möchte unbedingt wieder zur Magnolienblüte in die Wilhlema, das ist jedes Mal lein Augenschmaus.
Sieht gut aus in Euerem Garten, wenn es draußen auch trostlos ist.
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende
Eva
Es ist schon verrückt mit den Wetterkapriolen. Auch bei uns war es an Silvester so mild, dass wir um Mitternacht ohne Jacken nach draußen gegangen sind, um das Feuerwerk anzusehen. (Was nachher aber doch etwas zu frisch wurde …)
Das Foto mit den Schneeglöckchen ist wunderschön. Sie sind so harmonisch eingebettet zwischen Moos, Steinen und dem immergrünen Blattwerk.
Ich wünsche euch ein schönes Wochenende!
Liebe Grüße
Susanna
Hallo Ihr Lieben,
ohja diese Temperaturunterschiede sind nicht so ohne, da müssen unsere Pflanzen ganz schön was aushalten, ich wundere mich aber auch immer, wie gut sie damit klar kommen.
Ich freue mich immer sehr über Bilder aus Eurem Garten und ganz verliebt bin ich in das Foto mit den Schneeglöckchen.
Winterliche Grüße aus dem Taunus
und ein schönes Wochenende
wünscht Euch
Anke
Hui, nein, also Schneeglöckchen haben wir hier noch nicht… aber da draußen singt gerade eine Drossel, als wäre es März!
Ich mag euer Baumstumpfhäuschen so gerne. Außer allerhand Insekten wohnen da bestimmt auch Wichtel oder andere kleine Leute! 😉
LG
Centi
Hallo Ihr Beiden,
ja dieser Winter ist wirklich merkwürdig, Silvester war es bei uns auch sehr warm, vor Weihnachten hatten wir einige herrliche frostige Tage und dann nur noch viel grau in grau und nasskalt.
Eure Wintergartenbilder gefallen mir dennoch sehr gut, vor allem die Samenstände sind so hübsch anzuschauen. Eben habe ich im Garten Schneeglöckchen gesehen, aber nur ganz wenig, mehr erahnt als gesehen, so weit wie bei Euch ist es doch noch nicht.
Schönes Wochenende und liebe Grüße
Kirsi
Servus ihr Lieben,
ich glaube auch, dass wir in Zukunft Pflanzen brauchen, die rundum robust sind und mit allen Klimakapriolen klar kommen. Das sind die einzigen, die überleben werden. (Und dasselbe gilt für Tiere und Menschen… Arten, die sich zu sehr auf ein bestimmtes Nahrungsangebot – z.B. nur bestimmte Insekten oder Blätter nur von einer bestimmten Pflanze – spezialisiert haben, werden leider zugrunde gehen, wenn es diese Insekten oder Pflanzen nicht zur rechten Zeit gibt…) Unser Garten ist bereits seit längerer Zeit vor allem mit robusten Pflanzen ausgestattet, da wir kein gutes Händchen für Exoten oder empfindliche Pflänzchen haben. Manchmal geht natürlich trotzdem etwas ein, aber dann müssen wir das eben als „Platz für Neues“ betrachten… Ich freue mich, das auch euer Garten bisher gut durchhält – und er sieht dabei auch gleichzeitig sehr dekorativ aus. Totholz und bestehen bleibende Blütenstände machen einen Garten meiner Meinung nach erst so richtig lebendig, sowohl optisch als auch, was das tierische Gartenleben betrifft.
Alles Liebe, Traude
https://rostrose.blogspot.com/2023/01/manchmal-kommt-es-anders.html
Das sieht ja aus wie eine kleine Zwergentür da an dem toten Baumstamm!
Schneeglöckchen hab ich noch nicht, aber Alpenveilchen fingen schon wieder an zu blühen, nun ja, die halten viel aus… Derzeit stehn meine immer noch blühenden Geranien im Korridor, denn wir hatten es bis ‑7° dieser Tage. Aber morgen können siewohl wieder raus. Unterm Vordach auf der Treppe stehn sie etwas geschützt und das Überwintern im zappendusteren Keller erspare ich ihnen diesen „Winter”.
Schneeblaudämmerahnungsgrüsze aus dem Harz
Mascha
Ja, wie sieht es in unserem Garten aus… ich weiß es gar nicht, mir ist im Moment so kalt, da gehe ich nicht gerne in den Garten.
Ein paar Schneeglöckchen gibt es, die Lenzrose blüht sowie der Schneeball, aber sonst ist alles braun und trostlos.
Schön grün sieht es bei Euch aus. Ich glaube, so ein alter gewachsener Garten ist auch im Winter ein Paradies.
Habt einen schönen Abend, ganz lieben Gruß
Nicole
Danke für diese schönen „Bestandesaufnahmen” zum Januarende.
Ich denke, dass viele Pflanzen gut mit moderaten Schwankungen in den Wintermonaten zurecht kommen.
Ob das bei Extrembelastungen auch so sein wird, ist fraglich.
Eure Gartenbilder sind wieder wunderschön. Ich kann mich kaum satt sehen…
Einen lieben Sonntagsgruss,
Brigitte
Hallo ihr Lieben,
danke für den Spaziergang durch euren Garten. Einen Rekordwinter sehe ich nicht. Ja, es ist kalt, aber nicht besonders und dass es im Dezember warm war, kennen wir auch schon. Deshalb sehe ich in unserem Garten auch wenig, was ich nicht auch in anderen Wintern gesehen hätte. Über Schäden kann ich noch nichts sagen, außer vermutlich am ausgepflanzten Oleander, aber nun gut, das war ein Experiment, das vermutlich schiefgelaufen ist. Auch bei mir stehen die meisten Samenstände noch und der Garten versorgt Vögel und Eichhörnchen mit Wasser. Dadurch dass wir für den kleinen Bach eine Pumpe laufen haben, bleibt er auch so gut wie immer eisfrei. Ich vermute aber, dass ich in diesem Jahr mal ein bisschen mehr im Garten machen oder machen lassen muss. Da gibt es so einige Ecken, die mir gar nicht gefallen. Nun ja, warten wir erst mal, bis es zumindest Vorfrühling wird.
Herzliche Grüße — Elke
Guten Morgen Ihr Beiden, es war ein angenehmes Gefühl euch im Garten bildlich begleiten zu können.
Die Natur geht ihre Wege und viele Pflanzen kommen mit dem Wechsel von Wärme in die Kälte ganz gut zu recht.
Das stimmt, im Winter sehen die Gärten nicht so schön aus, wenn man die Pflanzen so stehen lässt, wie es bei euch
zu sehen ist, aber nutzbringend für die Tierwelt.
Winterlich liebe Grüße von Karin Lissi
Ja, dieser Winter war anders als in den letzten Jahren. Wir hatten hier mehrmals Schnee, da war der Boden nach der Schmelze so nass und feucht, dass uns der Polsterthymian, der eigentlich recht robust ist, wahrscheinlich eingegangen ist. Blaukissen und Teppichphlox sind in dieser Beziehung wohl wesentlich robuster, vertragen im Sommer Trockenheit und im Winter Nässe.
Liebe Grüße
Arti
ich finde euren winterlichen Garten sehr schön
das Schneeglöckchenbild ist wirklich herrlich anzuschauen
aber so ungewöhnlich ist es nicht..
wir hatten vor ein paar Jahren schon im Dezember Schneeglöckchen
mein Garten ist sehr nass
da kann man zur Zeit nichts machen
was dem Frost von ‑15 Grad nicht standgehalten hat kann ich noch nicht sagen
die zum Teil noch hängenden Kiwis sind leider „Matsch”
normal vertragen sie weinige Grade -
eine Gießkanne ist mir geplatzt die ich nicht ausgeleert hatte
Christrosen blühen
die Zwiebelgewächse spitzen aus der Erde 😉
es soll ja noch mal Schnee geben
lassen wir uns überraschen
liebe Grüße
Rosi
dank eurer klugen pflanzkonzepte und den stehengelassenen stauden sieht euer garten auch im winter schön aus!
abgesehen von sehr frühen start ist unser winter hier eher ungewöhnlich mild.…. immerhin regnet es viel — aber „normalerweise” wäre das alles schnee, der liegenbleibt.
schneeglöckchen sind keine frühlings- sondern winterblüher 😀
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Die Lenzrosen, Krokusse und Schneeglöckchen haben die Achterbahnfahrt bisher gut überstanden, ob das auch für die zu früh aufgewachten Wespenköniginnen gilt, wird sich zeigen.
Viele Grüße
Elke