Japanischer Eichenseidenspinner
Der Japanischer Eichenseidenspinner (Antheraea yamamai) kann schon, wenn auch nicht mit Worten, so aber doch mit seinem Erscheinen. Wie der Name schon sagt stammt dieser Schmetterling ursprünglich aus Japan. Dort wurde er für die Seidenproduktion gezüchtet. Ein Geschäft, dass ein Slowene im 19. Jahrhundert auch gerne in Europa betrieben hätte. Er importierte den Eichenseidenspinner und begann mit der Züchtung, die er allerdings schon bald wieder aufgab. Und wie das so ist, wenn man mit Tieren arbeitet, ein paar finden immer einen Weg in die Freiheit. Das gelang dem Eichenseidenspinner schon 1868, und er überlebte bis heute jeden Winter in Europa. Auch den kältesten Winter in Deutschland 1962⁄63 mit einer Durchschnittstemperatur von ‑5,5 Grad Celsius. Wogegen wir im Dezember 2020 einen Schnitt von drei Grad und im Januar 2021 von 0,6 Grad Celsius hatten. Der Schmetterling scheint also doch so einiges aushalten zu können.
Allerdings findet man diesen, für Europa mit einer Flügelspannweite von etwa 150 Millimeter außergewöhnlich großen Schmetterling, mittlerweile auch in Gebieten, die eigentlich zu kalt für ihn wären, wenn wir keinen Klimawandel hätten.
Schmetterlinge
In unserem Garten
In unserem Garten finden sich solche Superlative nicht, noch nicht. Überhaupt sind nur noch wenige Schmetterlinge unterwegs, aber die, die wir gesehen haben, mussten wir mit der Kamera einfangen.
Der kleine Kohlweißling
Er gehört zu den Tagfaltern, die man einfach immer sieht. Früh im Jahr ist er schon unterwegs und zieht seine Kreise bis weit in den Herbst hinein. Zudem kommt dieser Schmetterling recht häufig vor. Zu seinen Lieblingsspeisen gehört ganz klar der Kohl, deswegen auch der Name. In unseren Garten kommt er allerdings wegen anderer Leckereien, denn Kohl haben wir noch nie angebaut.
Das Tagpfauenauge
Das Tagpfauenauge (Aglais io) gehört zur Familie der Edelfalter. Eine Familie, von der ich noch nie gehört habe, allerdings wundert es mich nicht, dass es auch unter den Faltern einige gibt, die zu den Edlen gehören.
Das Tagpfauenauge wurde schon 2009 Schmetterling des Jahres. Damit wollten die verschiedenen Naturschutzverbände, die an der Wahl beteiligt waren, auf die Folgen des Klimawandels aufmerksam machen. Denn mittlerweile ist es so warm, dass dieser Falter regelmäßig im Spätsommer eine zweite Generation ausbildet. Das gab es früher nur in Ausnahmefällen, etwa in bestimmten Regionen oder wenn der Sommer besonders warm war.
Unser erster Schmetterling, der Japanische Seidenspinner fällt schon durch seine ungewöhnliche Größe auf und alleine deswegen ist dieser Falter ein auffälliges Zeichen für den Klimawandel, das einfach niemand übersehen kann. Aber der Wandel zeigt sich auch im Geheimen. Wem fällt es schon auf, dass das Tagpfauenauge eine zweite Generation ausbildet?
Viele liebe Grüße
Loretta: Fotos (soweit nicht anders gekennzeichnet)
Wolfgang: Text
Für das dünne Schmetterlingsjahr heuer sind drei verschiedene doch gar nicht schlecht! Da sieht man, wie tierfreundlich euer Garten ist. Ich hatte nur Kohlweißlinge und einen kleinen Fuchs auf dem Balkon… Aber dafür kommen jetzt ab und zu Libellen zu Besuch, die finde ich ja mindestens genau so schön.
LG
Centi
Guten Morgen,
schöne Schmetterlinge habt Ihr im Garten. Der Kohlweißling besucht mich sogar auf dem Balkon. Ich achte darauf, dass ich insektenfreundliche Blümchen habe. Geranien usw. kommen mir nicht mehr auf den Balkon.
Klima, ja, wir müssen schon etwas tun, aber ob die Elektroautos so gut sind. Man muß mal mit einem Feuerwehrmann reden, man muß mal überlegen, wann sich so ein Auto denn überhaupt für das Klima lohnt. Wo kommen denn die Rohstoffe für die Batterien her und wenn ich sehe, was für Autos in den anderen Ländern fahren, das sind die, die bei uns abgeschrieben werden. Nun gut, ich wäre eher dafür, dass man die Städte autofrei machen würde und ja doch, mehr auf das Fahrrad und Bus und Bahn umsteigen müßte. Aber, das muß man natürlich auch das Umfeld etwas mehr an den Personennahverkehr anpassen würde und das Geld hierfür verwenden.
Aber ich kenne auch Menschen, denen ist auch — obwohl sie gute Verbindungen haben — die Fahrt mit Bus und Bahn zuviel.
Dabei finde ich das gar nicht mal so schlimm und ja, wir können warten, bis der Liter Benzin 5 Euro kostet. Finde ich auch in Ordnung, andererseits ist es dann auch schwierig, für einen z.B. Renter in sein Gärtle zu kommen und ja auch die Waren werden teurer.
Und dann verstehe ich auch nicht, warum dann Flugreisen so günstig sind und das Benzin so teuer, Fragen über Fragen.
Ich fahre mein Auto noch so lange, wie es geht und dann, dann kann ich mich auch wunderbar umstellen. Es geht, wenn man nur will.
Habt ein schönes Wochenende und liebe Grüße Eva
PS:
Gerade zu diesem Thema möchte ich dir den Blog von Lotta empfehlen.
https://heutemachtderhimmelblau.com/monatscollage-september‑4/
Liebe Grüße Eva
Liebe Eva,
Elektroautos überzeugen mich bisher auch nicht, da gibt es durchaus recht viele kritikwürdige Punkte, wie etwa der ökologische Fußabdruck. Der ÖPNV ist nicht überall eine Alternative, das merkt man gerade hier auf dem Land recht deutlich. Und danke für den Link.
Viele liebe Grüße
Wolfgang
Die Edelfalter haben eigentlich schon immer zwei Generationen ausgebildet, wovon die letzte dann überwintert und deshalb beim Auftauchen im Frühjahr reichlich ramponiert ausschaut. Die Metamorphose dauert bei denen ja auch nicht lange, wenn ich es mit meiner Zucht des Großen Nachtpfauenauges vergleiche. Das gehen auch schon mal Jahre ins Land. Das ist übrigens ein in Südeuropa heimischer Pfauenspinner mit 10–16cm Spannweite, der sich mit dem Eichenseidenspinner also durchaus messen kann ( der zur gleichen Familie gehört ).
Ein spannendes Thema!
Bon week-end!
Astrid
Tolle Fotos sind euch da wieder gelungen. Schön anzusehen. 🌸
Ich wünsche Euch ein wunderschönes Wochenende, liebe Grüße Tina
Wie schön, diese Huldigung an die schönen Falter, die offenbar viel robuster sind als sie aussehen.
Eben heute kam mir auch mal wieder ein Admiral vor die Linse — und löste Glücksgefühle bei mir aus.
Und ja, auch sie erzählen, sozusagen durch die Blume, vom klimatischen Wandel.
Lieben Wochenendgruss,
Brigitte
Ihr Lieben,
ja, auch hier haben wir genau diese Schmetterlingsarten beobachten können — auch heute habe ich wieder einen wunderschönen Admiral in unserem Gemüsegarten gesehen. (Er musste ein bisschen gegen den Wind kämpfen und rettete sich auf ein Efeublatt. Leider hatte ich keine Kamera dabei, aber ich habe ihn mir lange angesehen und den Anblick sehr genossen.) Kohlweißlinge gab es heuer bei uns ebenfalls vergleichsweise viele zu beobachten. Außerdem gibt es hier immer wieder Bläulinge. Und bei unseren Ausflügen sehen wie sehr häufig Kaisermäntel und Ochsenaugen. Den Klimawandel merkt man hier vor allem an den Taubenschwänzchen und Wollschwebern, die früher nur weiter im Süden anzutreffen waren. Einen Japanischen Eichenseidenspinner habe ich hier hingegen noch nie gesehen, aber wer weiß, was noch kommt?
Herzliche Rostrosen-Oktobergrüße, Traude
Hete habe ich noch einen zweiten Link für euch 🙂
Alles Liebe, Traude
Die Schmetterlinge sammeln sich hier inzwischen auf den Astern. Aber es sind nicht mehr so viele wie im Sommer. Auch ein paar Taubenschwänzchen sind noch da, obwohl die Nächte schon sehr kalt waren.
Der Seidenspinner ist hübsch. Wer weiß, vielleicht schwirrt er in ein paar Jahren auch hier herum.
Liebe Grüße
Heike
Hallihallo!
Toll ist der Eichenseidenspinner, den ich zuvor noch nie gesehen habe…zumindest nicht life. Toll auch wie die gefächerten Fühler erkennbar sind.
Schade, dass es nur noch so wenige Schmetterlinge gibt. Der Mensch bekommt schon alle kaputt! 🙁
Ich bin bloß froh, dass man mittlerweile darauf achtet, genug Blumenwiesen stehen zu lassen oder gar welche anzulegen. Das ist ja auch für unsere Bienchen so wichtig!
In eurem Garten würde ich mich auch wohlfühlen 😀
Liebe Grüße
Anne
Es ist immer wieder eine Freude, euren Garten zu besuchen. Bei unseren Radtouren am Inn konnten wir tatsächlich einige Schmetterlinge entdecken.
LG
Magdalena
Hallo ihr Beiden,
könnt ihr für mich das Rätsel des ersten Satzes auflösen: „Der Japanischer Eichenseidenspinner (Antheraea yamamai) kann schon, wenn auch nicht mit Worten, so aber doch mit seinem (?) erscheinen. Oder muss Erscheinen einfach nur groß geschrieben werden?
Schmetterlinge gab es in diesem Sommer wirklich wenige, obwohl mein Bruder von seinem Garten das Gegenteil behauptet. Ich habe nicht einen einzigen Schillerfalter zu Gesicht bekommen und auch die Taubenschwänzchen haben sich rar gemacht. Nur Kohlweißlinge gab es in rauhen Mengen. Sie fliegen immer noch.
Herzliche Grüße — Elke (Mainzauber)
Liebe Elke,
Du hast natürlich recht. Da ist uns ein Fehler unterlaufen. Erscheinen muss groß geschrieben werden.
Viele liebe Grüße
Wolfgang
Ich habe zurzeit wieder ein Tagpfauenauge als Überwinterungsgast. Es befindet sich schon in totaler Schockstarre.
Bislang sind es nun drei Jahre, dass sie immer wieder in einem kleinen Verschlag überwintern, zu meiner Freude.
Ein Admiral konnte ich fotografieren der sich im Bienenbaum an den kleinen weißen Blüten ‚labte.
Ich habe wieder sehr gerne bei reingeschaut.
LG von mir zu euch
Ich habe festgestellt, dass auch hier das Eisenkraut ein Schmetterlingsmagnet ist. Mittlerweile hat es sich ordentlich ausgesamt. Man kann es aber relativ einfach in Schach halten. Langsam entwickelt sich mein kleiner Stadtgarten zu einem „Tierpark”! Viele Vögel, Schmetterlinge, Eichhörnchen und Igel tummeln sich darin.
Viele Grüße von
Margit
Hallo ihr beiden,
in den letzten Tagen waren bei uns die Tagpfauenaugen noch sehr stark vertreten. Eigentlich sah ich sie neben Kohlweißling und Admiral am häufigsten.
Es stimmt aber, die Schmetterlinge sind total auf dem Rückzug und das ist mehr als besorgniserregend.
Jetzt genieße ich aber hier eure schönen Bilder aus dem Garten. 🙂
Liebe Grüße
Christa