Was macht ein Tomatenhaus eigentlich im Herbst?

Nach­dem uns unse­re Nach­barn mit Toma­ten­pflan­zen bedacht hat­ten, bau­ten wir ein Haus für die­se Pflan­zen, ein Toma­ten­haus. Aber was macht so ein Haus, wenn die Zeit für die­se Gäste ein­fach vor­bei ist? Steht es dann leer? Nein, wie jedes gute Haus, macht es ein Ange­bot an die Gäste, die sich für die aktu­el­le Jah­res­zeit inter­es­sie­ren. Schließ­lich ist es doch bes­ser, wenn man das gan­ze Jahr über mög­lichst aus­ge­la­stet ist.

Frischer Salat, auch im Winter

Feld­sa­lat Vale­ria­nella locu­s­ta, sein zwei­ter Name ist übri­gens Rapun­zel, ist recht anspruchs­los und mag eigent­lich nur kei­ne Kon­kur­renz von ande­ren Pflan­zen. Auch das soge­nann­te „Unkraut” soll­te ent­fernt wer­den. Und, fasst ver­ges­sen: Der Feld­sa­lat mag es feucht. Lei­der ist hier das Dach, ohne dass die Toma­ten ein­fach nicht gedei­hen wol­len, eher hin­der­lich. Der Regen kann nur, wenn der Wind ihn ins Haus weht, den Feld­sa­lat errei­chen. Not­falls muss man zur Gieß­kan­ne greifen.

Ern­ten soll­te man den Salat im Win­ter aller­dings nur, wenn die Blät­ter nicht gefro­ren sind. Si machen sonst sehr schnell einen wel­ken, unschö­nen Ein­druck und schließ­lich ist das Auge ja mit.

Man muss die Pflan­zen nicht dün­gen und auch, wenn es um den Boden geht ist Feld­sa­lat genüg­sam. Dazu kommt noch, dass er als der gesün­de­ste Salat gilt.

Ein Blick in die Nähr­wert­ta­bel­le unter­streicht die­sen Eindruck:

Zum Ver­gleich: 100gr Zitro­ne ent­hal­ten 53 mg Vit­amin C.

Wann wird Feldsalat gepflanzt?

Wir haben die Samen direkt ins Beet gesetzt. Feld­sa­lat ist Dun­kel­kei­mer, des­we­gen müs­sen die Samen von Erde bedeckt sein. Wir haben sie unge­fähr einen Zen­ti­me­ter tief in die Erde gelas­sen. Damit man den Salat im Herbst, aber auch im Win­ter ern­ten kann, emp­fiehlt es sich, ihn direkt nach den Toma­ten aus­zu­sä­en. Je nach Wit­te­rung von August bis Ende Sep­tem­ber. Am besten keimt der Feld­sa­lat bei Tem­pe­ra­tu­ren zwi­schen 16 und 18 Grad. Ist es käl­ter, braucht der Salat etwas län­ger, bis er die ersten, zar­ten Blät­ter durch die Erde schiebt.

Fast alle Sor­ten sind übri­gens win­ter­hart. Eine Aus­nah­me bil­det ‘Hol­län­di­scher Breit­blätt­ri­ger’.

Feld­sa­lat ver­zeh­ren Men­schen wohl seit der Stein­zeit, aller­dings wur­de er bis vor cir­ca 100 Jah­ren aus­schließ­lich wild gesam­melt. Erst dann erfolg­te eine Kultivierung.

Übri­gens hat auch das Mär­chen Rapun­zel der Gebrü­der Grimm (Wir las­sen an die­ser Stel­le mal außer acht, dass sie es nur auf­ge­schrie­ben haben.) auf den Feld­sa­lat zurück. Schließ­lich stahl der Vater im Gar­ten der Zau­be­rin genau die­sen Salat.

Was pflanzt Du in die­ser dunk­len, nas­sen und kal­ten Jah­res­zeit an?

❧ Wir wün­schen Dir eine gemüt­li­che und schö­ne Herbstzeit ❧

Vie­le lie­be Grüße

Loret­ta: Fotos (soweit nicht anders gekennzeichnet)

Wolf­gang: Text