Waldwege gestalten

Waldweg

Vor lan­ger, lan­ger Zeit begab es sich, dass ich einen Weg durch unse­ren klei­nen Wald leg­te, der sich mit­ten im Gar­ten befand. Dort ist er immer noch. Aber vom Weg war nach all den Jah­ren nicht mehr viel geblie­ben. Und es stell­te sich die Fra­ge, falls Rot­käpp­chen in unse­ren Wald fin­den wür­de, müss­te es da nicht ganz sicher vom Weg abkom­men? Und wür­de sich dann die gan­ze alte Geschich­te wie­der­ho­len? Schließ­lich war der Weg kaum noch zu sehen und den Wolf gibt es seit eini­ger Zeit auch wie­der in Deutsch­land, aller­dings nicht bei uns in der Gegend. Wor­aus natür­lich die Fra­ge folgt, kann es ein Rot­käpp­chen geben, wenn kein Wolf da ist?
Die­ser Fra­ge ging ich nicht wei­ter nach, son­dern mach­te mich an die Repa­ra­tur des Weges.

Es ist schlimm

Eine erste Ana­ly­se zeigt das gan­ze Aus­maß des sich selbst über­las­sens. Die Zeit und die Natur haben gan­ze Arbeit gelei­stet. Alle Rand­stei­ne sind fest mit dem Boden ver­wach­sen und las­sen sich nur müh­sam aus ihrem Bett bewegen.

Waldweg. Die Randsteine sind schon fast zugewachsen.

Zu lan­ges lie­gen führt ein­fach dazu, dass man noch schlech­ter raus­kommt. Das ist bei Stei­nen genau­so, oder sogar noch schlimmer.

Manche Randsteine von unserem Waldweg sind kaum noch zu sehen.

Zum Glück ken­ne ich mich mit Arbei­ten, die grob­mo­to­ri­sche Fähig­kei­ten erfor­dern, sehr gut aus, schließ­lich mache ich das seit Jah­ren. Und so dau­ert es gar nicht lan­ge bis ich die ersten müden Gesel­len auf­ge­scheucht habe.

Gartenweg, Randsteine

Jetzt geht es doch recht schnell. Natür­lich darf so ein Weg kei­ne gera­de Linie bil­den. Das ver­bie­tet sich von selbst und auf so ein Gras, dass neben dem Weg wächst, wird da natür­lich Rück­sicht genommen.

Gartenweg, Randsteine, Häckselgut

Der Weg ist nur kurz und schwupps bin ich fertig.

Gartenweg, Randsteine, Häckselgut

Die Fakten

Die­ser Weg ist wirk­lich ganz ein­fach. Alles was man braucht sind Rand­stei­ne und Häck­sel­gut oder etwas ähn­li­ches. Es wur­de kei­ne Folie oder irgend­ein Vlies benutzt. Ein­fach die Stei­ne an den Rän­dern des Wegs ver­le­gen und dazwi­schen kommt dann das Häck­sel­gut. Ein sol­cher Weg braucht natür­lich stän­dig Pfle­ge. Irgend­wann wach­sen die Pflan­zen unwei­ger­lich in den Weg hin­ein und die Schicht aus Häck­sel­gut muss stän­dig erneu­ert wer­den, des­we­gen ver­schwin­den auch die Rand­stei­ne nach ein paar Jah­ren und man muss sie anhe­ben. Die Schicht aus Häck­sel­gut erneue­re ich ein oder zwei Mal im Jahr. Zu häck­seln gibt es immer recht viel und so ist das kein Pro­blem. Die Stei­ne hebe ich unge­fähr alle fünf Jah­re ein­mal an. 

Die Wege in unse­rem Gar­ten sind alle unter­schied­lich. Zum einen soll es nicht lang­wei­lig wer­den und ande­rer­seits, soll man auch schon am Weg erken­nen, das man jetzt ein ande­res Zim­mer im Gar­ten betritt. 

Ich wün­sche Dir eine wun­der­vol­le Woche 

Vie­le lie­be Grüße 

Wolf­gang

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30 Kommentare zu „Waldwege gestalten“

  1. Lie­ber Wolf­gang,
    schön ist dein Weg wie­der gewor­den! Auch Rot­käpp­chen hät­te sei­ne hel­le Freu­de dar­an.
    Ja, gell, das Häck­sel­gut senkt sich, das ist bei mir auf den Wegen im Gemü­se­gar­ten auch so. — Das schö­ne an dei­ner Arbeit ist auch, dass man danach sieht, was man gemacht hat. Ich fin­de das jeweils befrie­di­gend.
    Dir einen guten Start in die kur­ze Woche und
    lie­be Grü­sse
    Eda

  2. Das ist wirk­lich ein fei­ner, sehr gepfleg­ter „Wald­weg” gewor­den, lie­ber Wolf­gang,
    da schlen­dert man doch mit Freu­den durch…
    ange­neh­men „kur­ze-Woche-Start”,
    herz­lichst
    moni

  3. Lie­ber Wolf­gang,
    ich mag sol­che Wege durch Gär­ten sehr ger­ne. Sowie­so habe ich eine Schwä­che für alles, was nicht all­zu­per­fekt sein soll. Mein Traum war immer ein ver­wun­sche­ner Gar­ten. Als letz­tens Besuch da war und genau die­ser Begriff fiel, da war ich sehr glück­lich. Lei­der haben wir kein so gro­ßes Glück mit unse­rer Häck­sel­ma­schi­ne gehabt. Trotz­dem sie recht lei­stungs­stark ist häck­selt sie nicht so gut. Viel­leicht gebe ich ihr noch eine Chan­ce. Es hat sich wie­der genü­gend ange­sam­melt, was auch trocken genug ist, um zer­klei­nert zu wer­den. Lie­be Grüße

  4. Lie­ber Wolf­gang,
    dein Bei­trag heu­te ist so klas­se geschrie­ben, dass Du mich für einen Moment der Zeit in eine ande­re Welt geholt hast — in das Land der Fan­ta­sie, zu Rot­käpp­chen und dem Wolf. 

    Dei­ne grob­mo­to­ri­schen Fähig­kei­ten haben sich am Ende gelohnt, denn der Weg sieht jetzt wirk­lich toll aus. Hier kann man bestimmt wun­der­voll lust­wan­deln, auf den Spu­ren von Rot­käpp­chen und dem Wolf.

    Alles Lie­be und einen zau­ber­haf­ten Tag, Lill 

  5. Lie­ber Wolf­gang,
    ich sag’s ja, ihr habt einen Mär­chen­wald als Gar­ten 😉 Wahr­schein­lich kommt eher der Wolf vor­bei, als das Rot­käpp­chen sich blicken lässt. Nichts­de­sto­trotz, jetzt sieht man wie­der, das es einen Weg gibt. Ich bin ein gro­ßer Freund des Häck­sel­gu­tes als Weg­be­lag. Seit ich aber einen Rei­sig­hau­fen ange­legt habe, kommt mein Mann nicht mehr dazu, über­haupt etwas zu häck­seln. Mate­ri­al­man­gel sozu­sa­gen.
    Lie­be Grü­ße
    Karen

  6. Ich lie­be Wald- und Schlän­gel­we­ge durch den Gar­ten, die bei mir in die­sem Jahr sogar mit Pini­en­rin­de gemulcht wur­den, wobei ich mich so ver­schätzt habe, dass noch ein paar Säcke auf der Ter­ras­se lie­gen. Rand­stei­ne gibt es bei mir nicht. Die­se Art von Stei­nen wur­den aber bei den Hoch­bee­ten ver­ar­bei­tet.
    Eine schö­ne Woche und lie­be Grü­ße
    Edith

  7. Ihr habt einen Wald im Gar­ten? Da fra­ge ich mich unwei­ger­lich, ob man das Grund­stück nicht schon als Park bezeich­nen müss­te??
    Der Weg ist sehr schön gewor­den, gefällt mir sehr! Ja, und die phi­lo­so­phi­sche Fra­ge wegen Rot­käpp­chen und dem Wolf wer­de ich jetzt beim jäten erör­tern.…
    Herz­lichst
    yase

    1. Lie­be Yase,
      Wald ist leicht über­trie­ben, eigent­lich ist es nur ein Hain. Aber Wald klingt bes­ser und das Wort Hain wird ja auch nicht mehr so wahn­sin­nig oft ver­wen­det.
      Ich wün­sche Dir eine schö­ne Woche.

      Vie­le lie­be Grü­ße
      Wolf­gang

  8. Der Weg sieht nun wie­der rich­tig schick aus. Rot­käpp­chen wird sich freu­en (der Wolf wahr­schein­lich nicht).
    Ich mag sol­che schma­len Pfa­de. Auf dem wei­chen Häck­sel­gut lässt es sich so schön weich gehen. Ich habe so einen Weg am Bach ent­lang. Da müss­te ich auch mal wie­der die Rand­stei­ne aus dem Boden holen.
    Lie­be Grü­ße
    Hei­ke

  9. Also das stel­le ich mir sehr hübsch vor, wenn man im eige­nen Gar­ten einen klei­nen Wald hat. So sehr beson­ders ist das und der Weg dar­in ist wirk­lich toll.Herzlich Susanne

  10. Wie hast du den Text far­big unter­legt gekriegt? Fin­de ich klas­se.…-
    Ja, so ein Wald­stück gibt es bei uns auch und dort liegt das Häck­sel­gut auch auf dem Boden. Das erspart den ( öko­lo­gisch ohne­hin frag­wür­di­gen ) Rin­den­mulch.
    Viel Freu­de beim Gärt­nern!
    Astrid

  11. Der Wald­weg ist wirk­lich toll und man glaubt wirk­lich, dass Rot­käpp­chen gleich um die Ecke kommt. Ab und zu braucht es aber auch eine ein­grei­fen­de Hands, damit das Gan­ze nicht zu wild und üppig wird. Ich fin­de sol­che Wege sehr span­nend und auch ein wenig geheim­nis­voll!
    Vie­le Grü­ße von
    Mar­git

  12. Lie­ber Wolfgang,

    das ent­stan­de­ne Pro­blem konn­test du wie­der geni­al lösen und hast einen schö­nen neu­en Weg geschaf­fen.
    Die Natur holt sich alles, wenn man nicht ein­greift und das Ein­grei­fen ist halt oft­mals von Nöten.
    Wir haben Rand­stei­ne ent­lang von Bee­ten und auch hier zeigt sich, dass vie­les über die Stei­ne wächst. Man­ches darf blei­ben, ande­res muss aber zurück­ge­schnit­ten werden.

    Du hast den post ganz toll ver­fasst und ein klei­nes Mär­chen dar­über geschrie­ben, bravo! 🙂

    Lie­be Grü­ße
    Chri­sta

  13. Lie­ber Wolf­gang,
    das sieht sehr hübsch aus. Wege durch den Haupt-Gar­ten gibt es bei uns prak­tisch kei­ne. Irgend­wie gehen wir immer über die Wie­se (Rasen ist es ja nicht mehr). Ver­mut­lich liegt es dar­an, dass unser Gar­ten zwar lang aber schmal ist. Durch Bach­lauf und Teich wird er noch geteilt, da bleibt kein Platz für Wege. Eigent­lich scha­de.
    Herz­li­che Grü­ße — Elke

  14. dass du gern stei­ne aus­bud­delst wer­de ich mir mer­ken — hier lie­gen noch etli­che lei­chen — äh stei­ne im boden (haupt­säch­lich ehe­ma­li­ge wege!) ;-D
    häck­sel­gut piekst an den füssen — ich mag rasen­we­ge lie­ber. aber roman­tisch schaut er aus , dein weg durch den hain.
    xx

  15. Lie­ber Wolf­gang,
    so gibt es immer was zu tun in unse­ren grü­nen Oasen ;O) Schön sit der neue Weg gewor­den!
    Ich wün­sche Dir einen fröh­li­chen Wochen­tei­ler!
    ♥ Aller­lieb­ste Grü­ße , Claudia ♥

  16. Nicht nur hast Du den Weg herr­lich wie­der her­ge­stellt — Du hast auch einen wun­der­schö­nen poe­ti­schen Bei­trag ver­öf­fent­licht!
    Ein Geschenk für die Blog­ger­welt ist Euer Blog!
    Ganz lie­be Grü­ße aus dem Wald­vier­tel von
    Susi

  17. Ein schö­nes Stück­chen Wegs hast du da aus dem Wäld­chen her­aus­ge­schält… Auweia, da fal­len mir mei­ne gan­zen gelas­se­nen Sün­den wie­der ein…, mei­ne Muschel­kalk­plat­ten sind zum Teil schon kom­plett über­wu­chert und wir lau­fen dane­ben ;-)… Häch­sel­gut habe ich gar nicht, da wir alles auf unse­re üppi­gen Tot­holz­hau­fen brin­gen für die Blind­schlei­chen und Co. Wenn unser Gleich­ge­wicht im Alter nach­lässt, wer­den wir den Weg wohl mal wie­der ebnen, bis dahin hal­ten wir es mit Hun­dert­was­ser: Uneben­hei­ten wer­den zur Melo­die für die Füße… LG Ghislana

  18. Sol­che Grob­mo­to­ri­sche Fähig­kei­ten feh­len uns. Dar­um gibt es Arbei­ten bei uns im Gar­ten die lan­ge vor sich her gescho­ben wer­den.
    Schön gewor­den dein „Wald­weg” eine Her­aus­for­de­rung für die Pflan­zen wer zuerst ein Stück zurück­er­obert.
    L G Pia

  19. Seufz, ich habe kei­nen Gar­ten mehr.
    Aber wenn ich dann so schö­ne anla­gen und krea­ti­ve Ideen sehe in frem­den Gär­ten, bin ich wie­der sehr begei­stert.
    Dei­nen schaue ich ganz beson­ders ger­ne an.
    Wei­ter so mit den Ideen und
    ♥liche Grü­ße
    Jut­ta

  20. Lie­ber Wolf­gang,
    toll hast du die müden Gesel­len auf­ge­scheucht :-)) Der weg wirkt jetzt gepfleggt und trotz­dem wun­der­schön natür­lich. Einen eige­nen Wald­weg im Gar­ten hätt ich auch ger­ne, aber dazu gibt es hier zu wenig „Wald”… Macht nix, neh­me ich eben die Auwald-Wege in der Umge­bung 😉
    Herz­li­che Rost­ro­sen­grü­ße und ein schö­nes Wochen­en­de euch bei­den und euren Lie­ben!
    Trau­de

  21. Ja, so einen Weg habe ich auch noch im Gar­ten. Ärgert mich, aber der muss war­ten, da gera­de ande­re Pro­jek­te dran sind.
    Wächst auf Dei­nem Weg viel Unkraut? Oder ist die Häck­sel­schicht so hoch, dass Unkraut schwer auf die Bei­ne kommt?
    LG
    Sig­rid

    1. Lie­be Sig­rid,
      haupt­säch­lich wach­sen die Pflan­zen von der Sei­te in den Weg rein. Ich brin­ge aller­dings auch immer recht viel Häck­sel­gut aus, allei­ne schon weil wir jede Men­ge zu häck­seln haben.
      Ich wün­sche Dir noch eine schö­ne Woche.

      Vie­le lie­be Grü­ße
      Wolf­gang

  22. Der Weg ist ein­fach wun­der­bar, lie­be Wolf­gang. Zu ger­ne wür­de ich mal durch Euren ver­wun­sche­nen Gar­ten wan­deln. Euch einen wun­der­ba­ren Start in die (hof­fent­lich) kur­ze Woche. Herz­lichst, Nicole

  23. jetzt habe ich doch noch mal geschmun­zelt und bei dir eine Gute Nacht Geschich­te gefun­den..
    von Rot­käpp­chen und so wei­ter 😉
    wun­der­schön sieht der Weg jetzt wie­der aus
    macht ihr eigent­lich bei den offe­nen Gär­ten mit??
    Da wür­de doch sicher man­cher ger­ne mal schau­en kommen 

    lie­be Grü­ße
    Rosi

    1. Lie­be Rosi,
      beim Tag der offe­nen Gär­ten haben wir bis­her noch nicht teil­ge­nom­men. Wir wis­sen ein­fach nicht so recht, was da auf uns zu käm­me.
      Ich wün­sche Dir einen schö­nen Sonntag.

      Vie­le lie­be Grü­ße
      Wolf­gang

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