Natür­lich leben auch unzäh­li­ge Spin­nen in jedem Gar­ten, auch in unse­rem und das ist auch gut so. Auch wenn Loret­ta und ich die­se uner­klär­li­che Angst vor die­sen Geschöp­fen tei­len und die mei­sten Ver­tre­ter, beson­ders die dicken, schwar­zen und haa­ri­gen Spin­nen, wie immer die auch hei­ßen, nicht im Haus haben möch­ten, so sind wir nicht so emp­find­lich, wenn die­se Acht­bei­ner im Gar­ten, also drau­ßen, bleiben.

Der Herbst und die Spinnen

Den Gefal­len, ein­fach drau­ßen im Kal­ten zu blei­ben, wol­len uns die Spin­nen aber nicht machen. Vie­le zieht es jetzt, wo die Tem­pe­ra­tu­ren fal­len und die Luft­feuch­tig­keit nach oben geht, ins war­me Heim. Hier hof­fen sie auf einen stil­len Platz in irgend­ei­ner Ecke, zumin­dest solan­ge, wie drau­ßen der Win­ter tobt. Ein beson­ders unbe­lieb­ter Ver­tre­ter der Arach­ni­den (Spin­nen­tie­re) ist die Win­kel­spin­ne, die sich zudem auch noch ger­ne irgend­wo im Haus aufhält.

Faszination Spinnennetz

Auch, wenn uns kei­ne Lie­be ver­bin­det, so sind Spin­nen doch beacht­li­che Tie­re, die nicht nur durch ihre Net­ze beein­drucken. Zum einen sind die Net­ze kunst­voll und schön anzu­se­hen, beson­ders wenn die Luft­feuch­tig­keit hoch genug ist und sich auf den Fäden der Net­ze fei­ne Was­ser­trop­fen absetz­ten. So man­che Struk­tur wird erst so für uns sicht­bar. Zum ande­ren wei­sen die Net­ze wirk­lich sehr beein­drucken­de Eigen­schaf­ten auf, auf die so man­cher, beson­ders aus der Indu­strie, wirk­lich nei­dig ist.

Die besonderen Eigenschaften der Spinnenseide

Spin­nen­sei­de ist aber nicht immer gleich. Sie unter­schei­det sich nicht nur von Spin­ne zu Spin­ne, son­dern auch eine ein­zel­ne Spin­ne, pro­du­ziert unter­schied­li­che Spinnenseide.

„Spin­nen kön­nen bis zu sie­ben ver­schie­de­ne Arten von Sei­de her­stel­len und für jede haben sie ein ande­res Organ.“

 Imke Gre­ving, Phy­si­ke­rin am Helm­holtz-Zen­trum Geest­hacht (HZG)

Es gibt zum Bei­spiel eine feste Sei­de, mit denen die Spin­ne die gekreuz­ten Haupt­struk­tu­ren der Spin­nen­net­ze aus­füh­ren. Ver­bun­den wer­den die­se Struk­tu­ren dann aber mit einer ande­ren, ela­sti­schen Seide.

Spin­nen­sei­de über­trifft in ihren Eigen­schaf­ten jede von Men­schen her­ge­stell­te syn­the­ti­sche Faser, wie etwa Kev­lar, Koh­le­fa­sern oder auch Nylon.

Die Anwen­dun­gen für künst­li­che Spin­nen­sei­de wären viel­fäl­tig. Von einer kugel­si­che­ren Weste bis hin zu einem Auf­zug, von dem die NASA träumt wäre alles mög­lich. Der Auf­zug soll übri­gens von der Erde bis zu einer Platt­form im Erd­or­bit rei­chen. Bis­her ist das Pro­blem bei einem sol­chen Auf­zug ein­fach, dass das Seil für den Auf­zug zu schwer wäre.

Die Natur über­rascht uns immer wie­der und wir soll­ten ihr wirk­lich weit­aus mehr Respekt erwei­sen, denn in sehr vie­len Berei­chen sind wir trotz unser „hoch­ent­wickel­ten” Tech­nik immer noch weit ent­fernt von dem Kön­nen der Natur.

❧ Wir wün­schen Dir eine gemüt­li­che und schö­ne Herbstzeit ❧

Vie­le lie­be Grüße

Loret­ta: Fotos (soweit nicht anders gekennzeichnet)

Wolf­gang: Text