Lost Places Limberger Kopf

Es hat auf­ge­hört zu reg­nen. Ich schwin­ge mich auf’s Rad und len­ke zum Basalt­stein­bruch Lim­ber­ger Kopf. Hier war ich schon ein­mal. (Tau­chen ver­bo­ten). Es ist kalt. Die Bäu­me haben auch ihr letz­tes Grün ver­lo­ren. Der Win­ter naht.
Beim letz­ten Besuch ist mir ein Bau­werk ent­gan­gen, dabei ist es gut zu sehen. Es passt nicht so recht zu all der Natur. Ich wun­de­re mich, wie ich das über­se­hen konnte. 

Sonst sehe ich nur Moos, das auf dem alten Basalt wächst, Basalt, den man acht­los zur Sei­te gelegt hat, er war ein­fach zu min­der­wer­tig, unbrauch­bar. Heu­te gibt er die­sem Ort ein ganz beson­de­res Flair.

Das Bau­werk zieht mich magisch an. Wofür wur­de es wohl mal gebaut, wer hat es benutzt? Alles ist schon so zuge­wach­sen, das ich nichts erken­nen kann, auch kei­nen Weg, der Beton­klotz steht ein­fach so mit­ten in einem Wald, ohne erkenn­ba­ren Grund.
Oben sehe ich zwei Höcker

Das gan­ze Gebil­de steht auf Stelzen.

Auf der ande­ren Sei­te ist ein Weg, der aber nur an die­sem Bau­werk vor­bei führt.

Und gleich dahin­ter ein Abgrund. Da, wo das Was­ser steht, wur­de vor vie­len Jah­ren der letz­te Basalt abge­baut, danach lohn­te sich der Abbau nicht mehr. Und der Basalt­stein­bruch Lim­ber­ger Kopf wur­de ein­fach sich selbst über­las­sen, was die­sen Ort jetzt so inter­es­sant macht.

Der Tüm­pel ist über 20 Meter tief.

Basalt, Limberg, Lost Places

Ich blei­be hin­ter der Absper­rung, denn da will ich nicht rein­fal­len. dann mache noch zwei Fotos und len­ke mein Rad wie­der auf die Straße.

Lei­der konn­te ich nicht in Erfah­rung brin­gen, wofür die­ses Bau­werk ein­mal errich­tet wur­de. Weist Du viel­leicht wofür das gut gewe­sen sein könnte?

Ich kann ein wenig Licht ins Dun­kel brin­gen. Die­ses Gebäu­de war Teil einer Loren­bahn, bzw. des Steil­auf­zu­ges, der die Basalt­säu­len aus dem “Loch” zog. Die bei­den Höcker auf dem Gebäu­de waren sehr wahr­schein­lich eine Auf­nha­me für ein Rad der Seil­füh­rung. Das Beson­de­re am Lim­bergs Kopf ist, dass die vol­len Loren ins Tal trans­por­tiert wur­den, und gleich­zei­tig die lee­ren Wagen als “Gegen­ge­wicht” einen Brems­berg erklim­men muss­ten, um so die Geschwin­dig­keit ein­fa­cher steu­ern zu kön­nen. Fährt man unten auf dem Bahn­damm in Rich­tung Buch­holz, sieht man auch Reste der alten Ver­la­de­sta­ti­on der Bröl­tal­bahn, die von dort aus dann Rich­tung Hennef fuhr. Geht man oben auf dem Gelän­de wei­ter weg vom See in Rich­tung Abraum­hal­de, erkennt man noch alte Schäch­te der Seil­füh­run­gen. Auf­pas­sen, Stol­per­ge­fahr !!!! Mein Opa hat dort bis Mit­te der 50er Jah­re gear­bei­tet. Irgend­wann in den frü­hen 90ern bin ich mit ihm mal auf dem Gelän­de gewesen.

CHRISTOPH

So aus der Fer­ne wirkt es auf mich ein wenig, wie die­se rie­si­gen Kampf­ma­schi­nen aus Star Wars.

Ich wün­sche Dir noch eine schö­ne Woche. 

Euer Wolfgang 

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32 Kommentare zu „Lost Places Limberger Kopf“

  1. Lie­ber Wolf­gang, inter­es­sant sieht es aus und ich hät­te mir die glei­che Fra­ge gestellt. Ich den­ke im Inter­net hast Du recher­chiert.
    Bei uns im Wald sind alte ver­las­se­ne Bun­ker­an­la­gen der US Army. Ich fah­re dort immer ein wenig schnel­ler vor­bei. Ich bin ein Weich­ei 🙂
    Wünsch Dir einen schö­nen Tag, lie­be Grü­ße Tina 

  2. Hal­lo Wolf­gang,
    ist es tat­säch­lich ist, müß­te man doch erfor­schen kön­nen. Frag doch mal auf dem Rat­haus nach o.ä. oder z.B. beim Nabu in Lim­burg. Mein Vor­schlag wäre auch, even­tu­ell zu — falls ihr sowas habt — zum Bau­amt zu gehen. Denn die haben Kar­ten und kön­nen somit auch das Flur­stück fest­stel­len. Ist ne Men­ge, ich weiß, aber dann weiß man auch. Vie­les kann man allei­ne mit Goo­gel usw. nicht erfah­ren. Es kann alles mög­li­che sein und der Beton wur­de 1867 erfun­den, also ist es viel­leicht aus die­ser Zeit.
    Aller­dings sieht es mir so nicht aus.
    Viel­leicht der Über­rest eines Hoch­bun­kers, das erscheint mir jetzt wahr­schein­li­cher. Obwohl ich jetzt von der Geschich­te her nicht weiß, ob hier auch eine Stel­lung bestan­den hat. 

    Wür­de mich schon inter­es­sie­ren, viel­leicht kannst du es doch noch erfahren. 

    Das Inter­net weiß auch nicht alles, ich hole mir vie­les nicht nur aus dem Net. 

    Mit ganz lie­ben Grü­ßen Eva 

    1. Also lie­ber Wolf­gang,
      da mich das auch sehr inter­es­siert habe ich mal bei der Gemein­de Asbach im Wester­wald im Bau­amt ange­ru­fen. Lei­der brau­chen die — so habe ich es dir ja auch geschrie­ben — eine genaue Bezeich­nung Flst.Nr. usw. wo das ist und dann kön­nen sie es dir genau sagen.
      Aber ich habe mal im Inter­net unter — so wie Mari­ta das auch geschrie­ben hat — nach­ge­schaut — genau unter V1 Abschuß­ram­pe und die haben tat­säch­lich Ähn­lich­keit mit dem, was du hier zeigst.
      Inter­es­sant ist das wirklich. 

      Ich mach den Link jetzt nicht rein, er ist soo lang, schau ein­fach mal unter Abschuß­ram­pe V1.
      Lie­ben Gruß Eva

      Über Lim­berg bin ich zur Gemein­de Asbach gekom­men, das wohl auch dafür zustän­dig ist. 

      1. Lie­be Eva,
        so weit ich weiß waren die V1 Ram­pen doch eini­ge Kilo­me­ter von die­ser Stel­le ent­fernt, mehr so Rich­tung Sie­ben­ge­bir­ge. Aber ich schaue mir das mal im Netz an, viel­leicht stan­den die Ram­pen ja doch nicht so weit weg, wie ich den­ke.
        Dan­ke für den Tipp.

        Vie­le lie­be Grü­ße
        Wolf­gang

  3. Guten Mor­gen Wolf­gang, ich kann auch nur ver­mu­ten. Mir ist bekannt, dass im Zwei­ten Welt­krieg im Wester­wald vie­le V1-Stel­lun­gen waren… könn­te gut sein. Schau doch mal in die beim Kreis oder Gemein­de arich­vier­ten Hei­mat­blät­ter…
    LG Mari­ta

  4. Huh, etwas gru­se­lig sieht das ja aus… Auch noch mit die­sem Wet­ter, dem Licht und so ein­sam, über­wach­sen… Das zeigt wie­der, wie es eben auch in unse­rer Nähe — in Deutsch­land aber auch in der manch­mal fast zu auf­ge­räum­ten Schweiz — Lost Places geben kann. Wir müs­sen nur die Augen offen hal­ten dafür. Lie­be Grü­sse, Miuh

  5. Ich habe mal bei Tan­te G. geschaut und bei Wiki dies gefunden:

    [.…Öst­lich des Ortes liegt der 292 m ü. NN hohe Lim­ber­ger Kopf, auf dem vom Ende des 19. Jahr­hun­derts bis Ende der 1950er Jah­re Basalt abge­baut wur­de. Unter­halb des Ortes Lim­berg ver­lief seit 1892 die Bröl­tal­bahn, die Tras­se wird heu­te als Wan­der­weg genutzt, von der ehe­ma­li­gen Ver­la­de­stel­le Lim­berg sind die Ram­pen­mau­ern erhalten.[6] In dem auf­ge­las­se­nen Stein­bruch hat sich ein See gebil­det, der Lim­ber­ger Kopf und der See sind heu­te als geschütz­ter Land­schafts­be­stand­teil ausgewiesen.…]

    Ich habe näm­lich gleich an eine „Ram­pe” den­ken müs­sen. Viel­leicht wur­de von dort hoch­ge­zo­gen. Schaut jeden­falls sehr inter­es­sant aus und macht wiss­be­gie­rig gell^^ Bin gespannt ob du noch­was in Erfah­rung brin­gen kannst.

    Wün­sche dir einen schö­nen Tag und sen­de vie­le Grüsse

    N☼va

  6. Lie­ber Wolf­gang,
    sol­che Orte zie­hen mich auch magisch an … dan­ke für die herr­li­chen Bil­der!
    Hab einen zau­ber­haf­ten Tag und eine wun­der­schö­ne Advents­wo­che!
    ♥ Aller­lieb­ste Grü­ße, Claudia ♥

  7. Mei­ne Ver­mu­tung wäre auch in Rich­tung Ram­pe oder den Rest einer Brücke gegan­gen.
    Obwohl, so aus der Fer­ne (und mit Fan­ta­sie) hat es auch etwas Ele­fan­ten­ar­ti­ges …
    Lie­be Grü­ße von Petra

  8. Hal­lo Wolf­gang,
    inter­es­san­te Ent­deckung, da wäre ich auch neu­gie­rig, was das mal gewe­sen ist. Die bei­den Nasen oben drauf sehen aus, als wären sie eine Füh­rung für was auch immer gewe­sen. Sei es nun aus der Zeit des akti­ven Abbaus oder in Kriegs­zei­ten. Du wirst das Geheim­nis bestimmt lüf­ten kön­nen. So etwas fin­de ich echt span­nend.
    Lie­be Grü­ße
    Karen

  9. Das sieht tat­säch­lich nach Basalt­ab­bau aus. Ich bin zu mei­nen Stu­di­en­zei­ten nur zum Schwim­men in sol­chen Seen, die nach dem Basalt­ab­bau ent­stan­den sind, gewe­sen in jener Gegend. War teil­wei­se aben­teu­er­lich, aber schön… Jetzt, im Win­ter, hat das etwas Trost­lo­ses…
    LG
    Astrid

  10. Hal­lo Wolf­gang,
    nun, mit unfer­ti­gen Bau­wer­ken kenn wir Ber­li­ner uns ja ansich gut aus… bei Dei­nem Lost Place fällt mir nur ein Brücken­teil­stück ein. Wo die Brücke wohl hin­füh­ren wür­de? Wie­der ein sehr span­nen­der Bei­trag von Dir. Ich bin gespannt, ob Du das Rät­sel lösen kannst.
    Lie­be Grü­ße über den Gar­ten­zaun
    Jo

  11. Ein beein­drucken­der Lost Place.…so mit­ten im Wald. Das, was Nova in Erfah­rung gebracht hat, scheint ja schon ganz hilf­reich zu sein. Ich hät­te mir auch eine Vor­rich­tung zum Basalt­ab­bau vor­stel­len kön­nen.
    LG Sig­run

  12. Lie­ber Wolf­gang,
    eine span­nen­de Geschich­te. Ein wirk­lich ver­ges­se­ner Ort.
    Ich kann mir auch nicht vor­stel­len, was die­ses Gebäu­de
    dar­stel­len soll. Viel­leicht bekommst du es her­aus.
    Einen geruh­sa­men Abend wünscht dir
    Irmi

  13. Das ken­ne ich, etwas ent­decken obwohl man an der Stel­le schon war. Ich habe heu­te früh auf mei­nem Arbeits­weg auch einen Turm gese­hen, den ich noch nie wahr­ge­nom­men habe. Viel­eicht liegt es an dem feh­len­den Grün das sonst eini­ges ver­deckt.
    Vie­le Grüße!

  14. Lie­ber Wolf­gang, lei­der kann ich Dir kei­nen Tipp geben, aber das Bau­werk sieht wirk­lich inter­es­sant aus. In mei­nem Hei­mat­ort gibt es ein altes Berg­werk, aber das ist ein Muse­um und kein Lost Place.

    LG Kath­rin

  15. steht da sehr impo­sant her­um 😉
    ich wür­de auf eine Ver­la­de­sta­ti­on tip­pen
    viel­leicht war oben drauf eine Hebe­vor­rich­tung um den Basalt von unten her­auf zu bekom­men
    schö­ne Bilder..vor allem von den bemo­sten Stei­nen
    da es so zuge­wach­sen ist hast du es viel­leicht wegen dem Laub­werk nicht gesehen

    lie­be Grü­ße
    Rosi

  16. Wun­der­schö­ne Bil­der von die­sem ver­ges­se­nem Ort — tja wenn sol­che Bau­wer­ke ihre Geschich­te erzäh­len könn­ten — das wär sicher inter­es­sant. Ist wohl ein­fach nur etwas von den Behel­fen vom ehe­ma­li­gen Abbau.
    Wär inter­es­sant Genaue­res zu erfah­ren!
    Schö­nen Niko­laus­tag!
    Susi

  17. Hal­lo Wolf­gang,
    wofür die­ser Bau war — ich habe über­haupt kei­ne Ahnung. Aber an was ich zuerst den­ken muss­te waren die alten Krieg der Ster­ne-Fil­me.
    Da waren doch die­se merk­wür­di­gen Stel­zen-Maschi­nen (zwar weiß aber das ist Neben­sa­che) die die Guten beschos­sen haben — Dei­ne Bil­der von unten nach oben foto­gra­fiert — dar­an muss­te ich sofort den­ken.
    Ich dan­ke Dir sehr für die­sen tol­len Bei­trag zum Pas­sé — ich als gro­ßer Star Wars-Fan (nur die alten Fil­me) freue mich dop­pelt dar­über!
    Lie­be Grü­ße
    Kir­si

  18. Lie­ber Wolf­gang,
    nee…ich habe kei­ne Ahnung, was das sein könn­te. Irgend­was zum Trans­port der beim Basalt-Abbau ent­stan­de­nen Abfäl­le viel­leicht? Wie gesagt, kei­ne Ahnung, aber die­ser Ort sieht wun­der­bar mystisch aus:)
    Vie­le lie­be Grü­ße, Anke

  19. Ich kann ein wenig Licht ins Dun­kel brin­gen. Die­ses Gebäu­de war Teil einer Loren­bahn, bzw. des Steil­auf­zu­ges, der die Basalt­säu­len aus dem „Loch” zog. Die bei­den Höcker auf dem Gebäu­de waren sehr wahr­schein­lich eine Auf­nha­me für ein Rad der Seil­füh­rung. Das Beson­de­re am Lim­bergs Kopf ist, dass die vol­len Loren ins Tal trans­por­tiert wur­den, und gleich­zei­tig die lee­ren Wagen als „Gegen­ge­wicht” einen Brems­berg erklim­men muss­ten, um so die Geschwin­dig­keit ein­fa­cher steu­ern zu kön­nen. Fährt man unten auf dem Bahn­damm in Rich­tung Buch­holz, sieht man auch Reste der alten Ver­la­de­sta­ti­on der Bröl­tal­bahn, die von dort aus dann Rich­tung Hennef fuhr. Geht man oben auf dem Gelän­de wei­ter weg vom See in Rich­tung Abraum­hal­de, erkennt man noch alte Schäch­te der Seil­füh­run­gen. Auf­pas­sen, Stol­per­ge­fahr !!!! Mein Opa hat dort bis Mit­te der 50er Jah­re gear­bei­tet. Irgend­wann in den frü­hen 90ern bin ich mit ihm mal auf dem Gelän­de gewesen.

    1. Vie­len Dank für die sehr inter­es­san­ten Infos. Auf die Idee, dass die­ses Gebäu­de Teil einer Loren­bahn gewe­sen ist, wäre ich nie gekommen.

      Vie­le Grüße
      Wolfgang

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