Für den Erhalt einer vielfältigen Biodiversität, zur Schädlingsbekämpfung und für die zuverlässige Bestäubung der Pflanzen sind Insekten im Garten unverzichtbar. Damit sich die Nützlinge fortpflanzen können und Lebensraum finden, ist ein insektenfreundlicher Garten essenziell. Wie das funktioniert, erfährst du hier.

So legst du einen insektenfreundlichen Garten an
Grundsätzlich ist die Beschaffung von Lebensraum und Nahrung wichtig, um Insekten in deinen Garten zu locken. Nur wenn sie sich wohlfühlen, bleiben sie und kümmern sich um die Fauna und Flora in deinem Garten. Dafür sind vor allem jene Pflanzen wichtig, die den Nützlingen einen natürlichen Lebensraum bieten.
Tipp #1: Insektenfreundliche Pflanzen wählen
Bereits bei der Planung deines Garten solltest du dir überlegen, welche Büsche, Blumen und Bäume du wo einsetzen möchtest. Der Schein trügt nämlich oft — auch wenn ein Garten in voller Blüte steht, heißt das nicht automatisch, dass auch viel Nektar produziert wird.

Einige der beliebtesten Blumen, wie Geranien oder Dahlien, lassen Insekten leer ausgehen. Auch gefüllte Rosensorten sind optisch zwar wunderschön, bieten den Nützlingen aber keine Nahrung. Besser geeignet sind insektenfreundliche Blumen wie der heimische Löwenzahn, Ringelblume oder Lavendel.
Wenn du gerne ein Kräuterbeet in deinen Garten integrieren möchtest, kannst du auch hier bienenfreundliche Sorten berücksichtigen. Es gibt außerdem zahlreiche insektenfreundliche Stauden und Sträucher, die jeden Garten aufblühen lassen. Nicht zu vergessen sind Obstbäume, die ein wichtiger Nahrungsspender für viele Insekten sind.
Tipp #2: Unterschlupf anbieten
Gleichermaßen wichtig wie der richtige Lebensraum und die Beschaffung von Nahrung sind auch Rückzugsmöglichkeiten für die Insekten. Während saubere Hecken und aufgeräumte Beet für den Menschen oft das Schönste sind, finden Nützlinge kaum Unterschlupf.
Wilde Ecken in deinem Garten schaffen hier Abhilfe. Such dir einen Platz aus, wo der Garten dem Ruf der Natur folgen darf. Versuche, so wenig wie möglich in dieser Ecke zu gärtnern oder aufzuräumen. So schaffst du wertvolle Rückzugsmöglichkeiten für Insekten.
Gerade Totholz, Laubhaufen, alte Stängel und wilde Kräuter bieten den besten Lebensraum und Unterschlupf für viele Insekten. Die Ecke musst du natürlich nicht komplett verwildern lassen, aber sie wird trotz der Unordnung für einen schönen Charme im Garten sorgen.
Wenn du zu wenig Platz für eine wilde Ecke hast, ist die Bepflanzung einer Trockenmauer oder eines Sternhaufens eine tolle Alternative. Sonnige Orte werden von wärmeliebenden Insekten gerne aufgesucht und sind gleichzeitig absolut pflegeleicht.

Für kleinere Gärten eignen sich Insektenhotels hervorragend als Unterschlupf. Wichtig ist eine hochwertige Verarbeitung des Häuschens und ein sinnvolles Platzangebot. Der beste Ort für Schmetterlingshotels, Bienenhäuser, Hummelhäuser und andere hochwertige Insektenhotels ist ein vollsonniger, witterungsgeschützter Standort.
Am besten setzt du noch ein paar insektenfreundliche Pflanzen drum herum, um das Angebot für die Insekten zu vervollständigen. Ein Insektenhotel bietet sich übrigens auch hervorragend als Geschenk für den Garten an, um einen ersten Schritt Richtung insektenfreundliches Gärtnern zu machen.
Tipp #3: Auf Pestizide verzichten
Nicht zu unterschätzen sind die negativen Auswirkungen von chemischem Dünger auf die Insektenwelt im Garten. Pestizide zerstören neben ungewollten Schädlingen oft auch hilfreiche Insekten, wie Bienen oder Schmetterlinge.
Die meisten Schädlinge lassen sich mit Hausmitteln abhalten, wie Brennesseljauche oder den richtigen Pflanzpartnern. Trotz seines schlechten Rufes, ist einiges an Unkraut nicht nur essbar, sondern sogar richtig lecker und gesund. Überlege also zweimal, bevor du es das nächste Mal ausreißt.
Achte außerdem darauf, welchen mineralischen Kunstdünger du verwendest. Viele Sorten sind nicht nur in ihrer nachhaltigen Wirkung mangelhaft. Oft sind sie für Menschen und Tiere giftig und haben einen schlechten Einfluss auf die Biodiversität im Garten.
Am besten setzt du auf Bio-Dünger oder kompostiert in deinem Garten selbst. Die richtigen Küchenabfälle sowie Laub und Gartenabfall erzeugen über die Zeit einen perfekten Dünger. Dieser ist nicht nur absolut umweltfreundlich, sondern garantiert frei von Chemie.
Tipp #4: Richtig gärtnern
Was zunächst verwirrend klingt, ist oft entscheidend für den Erfolg eines insektenfreundlichen Gartens. Versuche dich möglichst an die Regeln des naturnahen Gärtnerns zu halten. Durch Mischkulturen können sich die Pflanzenarten gegenseitig unterstützen und Schädlinge abwehren.

Mulch schützt die Beete vor dem Austrocknen und schützt gleichzeitig vor unerwünschtem Unkraut. Außerdem werden Nährstoffe in der Erde gehalten, die wichtig für einen gesunden Boden sind. Statt synthetischem Dünger solltest du außerdem auf natürlichen Bio-Kompost oder Pflanzenjauche setzen.
Tipp #5: Todesfallen entfernen
Auch wenn Mücken an warmen Sommernächten zu lästigen Biestern werden, ist eine Todesfalle der falsche Ansatz. Denn von den tödlichen UV-Fallen werden nicht nur die Blutsauger angezogen, sondern auch Nützlinge.
Auch Klebestreifen für Fliegen oder Duftköder-Fallen locken eine große Zielgruppe an Insekten an. Damit die nützlichen Insekten weiterhin ungefährdet in deinem Garten leben können, bietet sich eine natürliche Mückenabwehr durch Pflanzen an. Sowohl Zitronenmelisse als auch Rosmarin und Walnuss schrecken stechende Insekten ab.
Ein weiterer negativer Effekt von beleuchteten Todesfallen ist die Lichtverschmutzung im Garten, die für viele Insekten schädlich ist. Das Licht hat eine magische Anziehungskraft, weshalb die Tierchen oft bis zum Tod um die Lampe fliegen. Von einer dauerhaften Beleuchtung im Garten ist also abzuraten.
Viele liebe Grüße
