Weihnachten

Woher kommt die­ser Brauch eigentlich?

Zu Weih­nach­ten, am 25. Dezem­ber, fei­ern wir die Geburt Chri­sti. Aller­dings kann nie­mand mit Bestimmt­heit sagen, oben Jesus an die­sem Tag auch wirk­lich gebo­ren wur­de. In der Bibel fin­det sich dazu ein­fach kein Datum. Auch wenn es letzt­lich natür­lich nicht wich­tig ist, wann Jesus denn genau gebo­ren wur­de, so ist die Fra­ge doch inter­es­sant, war­um wir die­ses schö­ne Fest genau an die­sem Tag fei­ern und auch woher all unse­re Bräu­che und Tra­di­tio­nen rund um Weih­nach­ten stammen.

Was wir mit Sicher­heit wis­sen, ist dass die Geburt Chri­sti auch schon im alten Rom im Jah­re 336 n. Chri­stus gefei­ert wur­de, genau an dem Tag, an dem die mei­sten Römer auch Satur­na­lia fei­er­ten, ein Fest, das zu Ehren von Saturn zur Winn­ter­son­nen­wen­de gefei­ert wurde.

Weihnachten 1880
Aus „Die Gar­ten­lau­be” 1880
Saturn ist ein Gott aus der römi­schen Mytho­lo­gie. Er war vor allem der Gott des Acker­baus und somit natür­lich auch der Bau­ern und galt als ein Sym­bol des Gol­de­nen Zeit­al­ters. Irgend­wann über­nahm er auch alle Funk­tio­nen des grie­chi­schen Got­tes Chro­nos und die Schick­sa­le bei­der ähneln sich auch sehr. Aller­dings gibt es kei­nen Pla­ne­ten, zumin­dest in unse­rem Son­nen­sy­stem, der nach Chro­nos benannt wor­den wäre, ja nicht ein­mal einen Mond.

Aber es gab natür­lich auch im nörd­li­chen Euro­pa Vor­läu­fer des Weih­nachts­fe­stes, etwa das Jul­fest und auch damals schon wur­den zur Win­ter­son­nen­wen­de Ker­zen ent­zün­det und das Haus geschmückt. Im Schwe­di­schen, Däni­schem und auch im Nor­we­gi­schen heißt Weih­nach­ten auch heu­te noch Jul.

Weihnachten im Mittelalter

Im Mit­tel­al­ter wur­de Weih­nach­ten recht aus­schwei­fend gefei­ert. In Eng­land zum Bei­spiel fei­er­te man gan­ze zwölf Tage lang, wohl auch sehr ausgelassen.

Mittelalter?

Das Mit­tel­al­ter begann mit dem Ende der Anti­ke im sech­sten Jahr­hun­dert und ende­te mit dem Beginn der Neu­zeit im 15. Jahr­hun­dert. Der Begriff ent­stand aber erst spä­ter, die Men­schen, die im Mit­tel­al­ter leb­ten, spra­chen von einem christ­li­chen Zeit­al­ter, das mit der Geburt Chri­sti begann und auch immer noch nicht zu Ende ist, da es aus dama­li­ger Sicht nur mit dem jüng­sten Tag enden konnte.

Alle mög­li­chen Bräu­che und Tra­di­tio­nen flos­sen in das Weih­nachts­fest ein, Ker­zen aller­dings, wur­den im Mit­tel­al­ter auch an Weih­nach­ten nur sehr spar­sam ent­zün­det, dafür war Wachs ein­fach viel zu teu­er. Der erste Weih­nachts­baum wur­de dann im Spät­mit­tel­al­ter, 1419, in Frei­burg auf­ge­stellt. Aller­dings wur­de er mit Äpfeln und Nüs­sen, die dann am Neu­jahrs­tag ver­zehrt wurden.

Wurde Weihnachten von allen Christen gefeiert?

Den radi­ka­len cal­vi­ni­sti­schen Puri­ta­nern gefiel das Fei­ern rund um Christ Geburt ganz und gar nicht. Schließ­lich ver­bo­ten sie Weih­nach­ten sogar 1647 in Eng­land und lösten damit Unru­hen aus. Die Puri­ta­nier hiel­ten Weih­nach­ten für ein heid­ni­sches Fest im christ­li­chen Gewand.
Es gibt aber auch heu­te noch Län­der, in denen das Weih­nachts­fest ver­bo­ten ist.

Das Christkind

Für uns bringt immer noch das Christ­kind die Geschen­ke, das war schon immer Tra­di­ti­on in unse­rer Fami­lie, und so ein alter, wei­ßer Mann soll­te es auch nicht ver­drän­gen. Ursprüng­lich ist das Christ­kind wohl eine Erfin­dung Mar­tin Luthers, der so den hei­li­gen Niko­laus ersetzte.

Weihnachten: Stadt Gottes, Illustrierte Zeitschrift für das katholische Volk, Sammelband 1893
Stadt Got­tes, Illu­strier­te Zeit­schrift für das katho­li­sche Volk, Sam­mel­band 1893.

Die früh­ste Erwäh­nung des Weih­nachts­man­nes stammt wohl von Hoff­man von Fal­lers­le­ben „Mor­gen kommt der Weih­nachts­mann” (1835). Man muss wohl nicht erwäh­nen, dass der Weih­nachts­mann sich mit tat­kräf­ti­ger Unter­stüt­zung aus den USA immer mehr durchsetzt.

Aber nicht nur das Christ­kind und der Weih­nachts­mann fin­den ihren Ursprung in Deutsch­land, auch der Tan­nen­baum kommt ursprüng­lich von hier, genau­so wie der Advents­kranz und noch vie­le ande­re Bräu­che rund um die Weihnachtszeit.

Heu­te ist Weih­nach­ten, wie vie­les ande­re auch, lei­der fast nur noch Kom­merz, eine Gele­gen­heit, den Umsatz zum Jah­res­en­de noch­mals so rich­tig anzu­kur­beln. Wir fin­den es auch schön, wenn Geschen­ke unter dem Baum lie­gen, die dem Beschenk­ten Freu­de machen, aber man soll­te auch die Zeit der Ruhe genie­ßen und die Gele­gen­heit nut­zen, um sich auf das Wesent­li­che im Leben zu besinnen.

Wir wün­schen Dir fro­he Weihnachten.

Vie­le lie­be Grüße

Loretta und Wolfgang
Loretta

Loret­ta: Fotos (soweit nicht anders gekennzeichnet)

18 Kommentare zu „Weihnachten“

  1. Guten Mor­gen ihr Beiden,
    ja, mit Bestimmt­heit lässt sich die Geburt Chri­sti natür­lich nicht sagen, aber, dass es eine Volks­zäh­lung gab, das ist sicher.
    Die­se war dann meist im Sep­tem­ber oder Oktober.
    Einen schö­nen Bericht hast du geschrie­ben und eigent­lich ist ja Weih­nach­ten ein heid­ni­sches Fest.
    Irgend­wann hat man die Geschich­te mal zusam­men­ge­tan und es ist ja auch soo schön hei­me­lig, wenn es schneit usw.
    Die Selbst­mord­ra­te ist ja an Weih­nach­ten beson­ders groß, einer­seits, weil vie­le Men­schen allei­ne sind und das Fest auch von den Medi­en so hoch gespielt wird und ande­rer­seits, weil Fami­li­en zusam­men­ge­kom­men, die sich schon lan­ge nicht mehr gese­hen haben, da tun sich manch­mal schon Abgrün­de auf. 

    Bei uns in der Fami­lie gab es in den 50ern auch immer Krach, weil die­ses und jenes nicht geklappt hat. Die Groß­el­tern stan­den vor der Tür und alles war noch nicht fer­tig, weil mei­ne Mut­ter noch ihren Groß­putz nicht fer­tig hat­te. Wenn ich man­che Weih­nachts­fil­me in der Glot­ze ange­schaut habe, gab es da auch immer Krach.
    Bei uns wird es kei­nen geben, ich feie­re heu­te bei den Kin­dern und blei­be bis mor­gen und fah­re dann zurück und den 2. Weih­nachts­tag feie­re ich mit mei­ner Schwe­ster und deren Kinder.
    Ich muß also gar nichts machen, nach­dem ich all die Jah­re die gan­ze Ver­wand­schaft vor Ort hat­te. Nie wieder
    Ob es bei vie­len sooo ent­spannt ist, wie sie schrei­ben, ich weiß es nicht.
    Ich wün­sche Euch fro­he Fest­ta­ge und ein schö­nes Weih­nachts­fest man ver­gisst auch ger­ne den wah­ren Grund für Weihnachten
    Lie­be Grü­ße Eva

  2. Tina von Tinaspinkfriday

    Ein
    besinnliches
    Weihnachtsfest,
    eini­ge Tage der Ruhe,
    Zeit für klei­ne Spaziergänge,
    Zeit für sich selbst und die Familie,
    Zeit, um Kraft und neue Ideen zu sammeln
    für das neue Jahr. Ein Jahr mit weni­ger Sorgen,
    weni­ger Stress, dafür mehr Erfolg und Gesundheit,
    eben alles, was man braucht, um zufrie­den und glücklich
    zu blei­ben – an 365 Tagen: Das wün­sche ich Euch von Herzen.🎄
    Lie­be Grü­ße Tina

  3. Ihr Lie­ben, ich wün­sche euch ein wun­der­schö­nes Fest! Hüb­sche Bil­der habt ihr gefun­den — das erste gefällt mir besonders.
    Ich bin ein gro­ßer Weih­nachts­fan, und obwohl ich per­sön­lich tat­säch­lich Chri­sti Geburt feie­re, kann ich mit den „heid­ni­schen” Wur­zeln pri­ma leben — jeder preist sei­nen Gott auf sei­ne Wei­se. Und wer sich ein­fach ohne reli­gösen Hin­ter­grund über gutes Essen, Geschen­ke, ein paar net­te Stun­den mit der Fami­lie und Tan­nen­duft freut, tut mei­ner Mei­nung nach auch völ­lig Recht daran.
    Weih­nach­ten ist, was man draus macht.
    Und Frie­den auf Erden wün­sche ich allen!
    LG
    Centi

  4. Ich wün­sche euch ein wun­der­schö­nes Weih­nachts­fest und vie­le zau­ber­haf­te Momen­te mit euren Lieben.
    Euer Post stimmt heu­te wun­der­bar auf die kom­men­den Tage ein…und ich wün­sche sehr, dass Ent­span­nung und Frie­de in die Her­zen der Men­schen ein­kehrt und das Zusam­men­sein mit den Lieb­sten gewert­schätzt bzw. im Vor­der­grund steht, denn dann ist es egal, wie­vie­le Päck­chen unter dem Weih­nachts­baum liegen. 😉
    Herz­li­che Grü­ße von Marita

  5. So schö­ne Bil­der — beson­ders das Gar­ten­lau­be-Bild hat es mir ange­tan… Ja, was Eva schreibt, von dem Stresz und den Groszeltern…das ken­ne ich genau­so und eigent­lich war Weih­nach­ten immer ein grä­szli­cher Tag, voll Stresz und schlech­ter Lau­ne (weil unser Mes­sie-Vater auf­räu­men musz­te, damit der Baum hinpaszt)…
    Des­we­gen habe ich ja spä­ter mein ganz eige­nes Jul­fest erfun­den, mit Spa­zier­gang in die Ber­ge und Gaben­tisch im Wald (hat­te ich frü­her immer Fotos im Blog). Dies­jahr, erst­mals seit Jahr­zehn­ten, musz­te es aus­fal­len, denn nun sind bei­de dafür von uns genut­zen Orte zer­stört, einer durch Trocken­heit und Baum­ster­ben, der and­re durch Häu­ser­bau-Abhol­zung… und nach mei­ner Knie­ver­let­zung bin ich noch immer so ein­ge­schränkt, dasz wir nicht gehen konn­ten, einen neu­en Ort zu suchen 🙁
    Nun ist Weih­nacht, für uns im klei­nen Rah­men und ohne Kom­merz, das brau­chen wir alles nicht. Nur Bei­sam­men sein und eben ohne Stresz, das zählt.
    Ein recht schö­nes fried­li­ches Fest wünscht Euch
    Mascha

  6. Christ­kind oder Weih­nachts­mann — das hat mich schon als Kind beschäf­tigt. Bei unse­ren Nach­barn kam der Weih­nachts­mann, da waren sich deren Kin­der ganz sicher! Bei uns aber kam das Christ­kind und das wuss­ten w i r ganz genau. Wir sahen doch, nach­dem das Glöck­chen geklin­gelt hat­te, die Lich­ter am Schlit­ten in der Fer­ne ver­schwin­den. (Unser Vater deu­te­te dann auf die Auto­schein­wer­fer auf der Stra­ße in der Ferne …)
    Ich wün­sche euch ein fro­hes, ent­spann­tes Weihnachtsfest!
    Lie­be Grüße
    Susanna

  7. Ihr Lie­ben,
    ich wün­sche euch ein wun­der­ba­res Weih­nachts­fest, auch wenn wir nach den kal­ten Tagen, die uns sogar ein wenig Schnee beschert haben, nun doch wie­der viel zu war­mes Wet­ter haben. Ich habe in den letz­ten Tagen ein paar Bei­trä­ge gebloggt, die nicht unbe­dingt etwas mit Gar­ten­glück zu tun haben, aber viel­leicht passt doch etwas davon hierher.
    Schaut mal: https://mainzauber.de/2022/12/365-tag-357-fotochallenge/
    oder: https://mainzauber.de/2022/12/zitat-erinnerungen/
    Herz­li­che Grü­ße — Elke

    1. Lie­be Elke,
      es muss nicht unbe­dingt Gar­ten­glück sein, jedes ande­re Glück ist uns natür­lich auch will­kom­men und Du kannst Dei­ne Bei­trä­ge ger­ne verlinken.

      Vie­le lie­be Grüße
      Wolfgang

      1. Schon pas­siert.
        Guten Mor­gen! Ich woll­te auch noch schrei­ben, dass mir das erste Gemäl­de beson­ders gut gefällt. Maria noch schwan­ger und Josef, der einen ersten vor­sich­ti­gen Blick in den Stall wirft. So habe ich das Weih­nachts­mo­tiv noch nie gesehen.
        Lie­be Grü­ße — Elke

  8. Lie­be Loret­ta und lie­ber Wolfgang,

    ich wün­sche Euch wun­der­vol­le Weih­nachts­ta­ge mit vie­len zau­ber­haf­ten Überraschungen.

    Herz­li­che Grüße
    aus dem Taunus
    von Anke

  9. Euch bei­den wün­sche ich von Her­zen fro­he, har­mo­ni­sche und sinn­stif­ten­de Weihnachten!
    Dan­ke für die vie­len Anre­gun­gen rund um den Gar­ten und dar­über hinaus.
    Mit lie­ben Grü­ssen von Blog zu Blog,
    Brigitte

  10. Ser­vus ihr Lieben,
    eine frü­he­re Kol­le­gin von mir war Zeu­gin Jeho­vas, für sie gab es auch kein Weih­nachts­fest, „weil es heid­nisch ist”. Des­halb wur­den unse­re Büro­f­ei­ern damals Jah­res­ab­schluss­fei­ern genannt und es durf­ten z.B. kei­ne Ser­vi­et­ten mit Weih­nachts­bäu­men dar­auf her­um­lie­gen, sonst wäre die Kol­le­gin nicht dabei gewesen…
    Ja, Weih­nach­ten bedeu­tet nicht für alle das­sel­be und es ist lei­der vie­ler­orts nur noch Kom­merz, aber zum Glück darf man sich die­sen Tag nach den eige­nen Vor­stel­lun­gen gestal­ten — das haben wir wie­der getan und es uns mit der Fami­lie nett gemacht.
    Habt noch schö­ne Fei­er­ta­ge — und einen guten Rutsch ins Jahr 2023!
    Alles Lie­be, Traude
    🍎🕯️🎄🌟🎄🕯️🍎

  11. Lie­ber Wolf­gang, lie­be Loret­ta, ich wün­sche euch wun­der­schö­ne erhol­sa­me Feiertage.
    Vie­len Dank für die Besu­che auf mei­nem Blog und die net­ten Kommentare.
    Lie­be Grü­ße Edith

  12. Inter­es­sant, was Ihr rund um das Weih­nachts­fest zusam­men­ge­stellt habt. Mir ist der gan­ze Kom­merz sowie­so zuwi­der. Das eigent­li­che Fest inter­es­siert zwi­schen­zeit­lich sowie­so kei­nen mehr. Ich fin­de das sehr scha­de. Bei uns gehört es dazu, an Weih­nach­ten den Got­tes­dienst und den Fried­hof zu besu­chen. Aber auch der gan­ze Wahn­sinn, der gestern an Sil­ve­ster statt­fand, ist mir ein­deu­tig zu viel. In unse­rem Land wird ja ger­ne und laut gejam­mert. Sei es die stei­gen­den Lebens­mit­tel­prei­se oder die explo­die­ren­den Heiz­ko­sten. Wenn ich aller­dings sehe, was gestern so alles in die Luft gepul­vert wur­de, dann kann es den Men­schen hier noch nicht so schlecht gehen. Ganz abge­se­hen davon, was wir da wie­der der Natur ange­tan haben und wie vie­le Ton­nen an Müll sich wie­der dadurch türmen.
    Vie­le Grü­ße von
    Margit

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