Naturnahe Gärten helfen
Noch leben wir im Herbst, auch wenn es sich manchmal schon wie Winter anfühlt. Die ersten Frostnächte liegen hinter uns und der erste Schnee löste sich aus den Wolken. Der blieb aber leider nicht liegen, sondern verwandelte alles nur in Matsch; die Welt liegt nass und kalt vor uns, beinahe schon trist und öd. Genau das Wetter, dass wir nicht mögen.
Möglichkeiten
Frostschutz, Kokon oder doch ein Pflanzenstängel
Insekten haben verschiedene Strategien entwickelt, um der kalten Jahreszeit zu trotzen, manche suchen auch einen warmen Platz im Haus, in der Garage oder im Schuppen. Bei uns sind das vornehmlich Spinnen, die zwar nicht zu den Insekten gehören, aber ja auch irgendwie über den Winter kommen wollen.
Eine einfache Regel zur Bestimmung von Insekten
Es gibt eine ganz einfache Regel, mit der man ganz sicher weiß, ob da ein Insekt rum krabbelt, oder es sich doch um ein anderes Tier handelt:Insekten haben immer sechs Beine. Spinnen hingegen bewegen sich acht Beine fort.
Der Zitronenfalter setzt zum Beispiel auf Frostschutzmittel. Dazu ersetzt er einen Teil seiner Körperflüssigkeit mit einer Mischung aus Salzen, Eiweiß und Glykol, so überlebt er selbst sehr kalte Winternächte. Wir müssen da an die Panscherei von Wein mit Glykol denken. Aber das ist eine andere Geschichte. Andere Insekten, wie etwa Zuckmückenlarven, lassen ganz gezielt bestimmte nicht so wichtige Regionen des Körpers einfrieren. Durch diesen „Trick” haben sie dann mehr Körpersäfte für den Teil des Körpers, der nicht einfrieren darf, die zusätzlich auch noch mit einem Frostschutzmittel versehen werden. Die Natur lässt uns immer wieder staunen.
Viele Schmetterlinge verbringen den Winter als Puppe in ihrem Kokon. Mauerbienen machen das genauso und verschlafen den Winter einfach.
Allerdings gibt es auch Insekten, denen wir ganz und gar nicht über den Winter helfen möchten, ganz im Gegenteil, hoffen wir, dass sie alle nicht mehr aufwachen. Wir denken da an den Zünsler. Ein Insekt auf das wir wirklich sehr gut verzichten können. Und wir sind sicher: jeder Buchs stimmt uns in dem Punkt zu. Und die Natur in unseren Breiten braucht diesen Vielfraß auch nicht.
Den Garten in Ruhe lassen
Andere Insekten verkriechen sich in Pflanzenstängel , die sie vor allzu starkem Frost schützen. Damit sie das aber tun können, ist es wichtig, den eigenen Garten nicht zu sehr im Herbst aufzuräumen. Einfach den Garten in Ruhe zu lassen, schont Umwelt und Wohlbefinden.
Ruhe bewahren, Pflanzenstängel und Samenstände stehen lassen, den Garten nicht aufräumen, hilft auch vielen anderen Tieren über den Winter zu kommen, besonders auch den Vögeln, die dann mehr Nahrung finden. Natürlich füttern wir noch zusätzlich, vielleicht kommen dann ja ein paar Vögel mehr durch den Winter. Teilweise geht die Vogelpopulation in Deutschland ja leider stark zurück.
Was machst Du, um den Insekten, den Tieren über den Winter zu helfen?
Wir wünschen Dir einen schönen und gemütlichen 2. Advent.
Viele liebe Grüße
Loretta: Fotos (soweit nicht anders gekennzeichnet)
Wolfgang: Text
Guten Morgen Allerseits,
das sind schöne und gute informationen zu den Insekten usw.
Da gibt es eine Eselsbrücke mit den Käfern und Spinnen, ich komme da aber gerade nicht drauf.
Aber das wußte ich schon, auch ohne Eselsbrücke.
Bei uns ist leider hier alles Laub weggemacht worden, weil der Wind es immer auf die Gewege bläst und was feuchte und nasse Blätter nun verursachen können, das habe ich neulich beim Radeln gemerkt.
Aber da kann man hinfallen und da das Gelände zum großen Teil der Gemeinde gehört, mußte das eben weg.
Das sind die Arbeiter mit Blasinstrumenten am Werke gewesen, das war ein ganz schöner Krach und ich kann mir vorstellen, wie manche Kleinlebewesen hier mit eingesaugt wurden.
Habt einen schönen 2. Advent und liebe Grüße Ev
Hallo ihr beiden,
ich mache gerade eine kleine private Studie zum Leben im Falllaub und ich kann sagen, dort tobt das Leben!
Laubbläser und Laubsauger sollte man also wirklich aus dem Garten verbannen.
Viele Grüße
Elke
Wir lassen Stauden und Gräser stehen und entfernen nur das Laub von den Wegen und vom Rasen. Von den bleibenden Strukturen haben dann alle etwas: die Tiere, die Schutz und Nahrung finden und wir, weil wir die bleibenden Strukturen bis zum Frühling genießen. Ich wünsche euch auch ein schönes Adventswochenende, liebe Grüße,
Susanna
Ich bemühe mich, in meinen Balkontöpfen immer ein paar robuste Stängel stehen zu lassen (Moos und Gras bleiben sowieo drin) und obendrauf so viele Blätter zu häufen, wie eben halten. Das ist nebenbei auch ein kleiner Frostschutz für die Pflanzen und sieht in jedem fall attraktiver aus nackte Erde. Das meiste Laub (ich hab ja einige kleine Bäume auf dem Balkon) muss ich aber wegfegen… ich bemühe mich dann immer, dass möglicht noch herauskrabbeln kann, wer herauskrabbeln will. 😉
LG
Centi
Ich halte Füsse und Hände im Garten zur Zeit ohnehin still, da ich vor lauter anderer Aufgaben nicht dazu komme aufzuräumen oder so. Ich mag sowieso gerne, wenn mal Reif oder Schnee kommt, wenn alles so „verzuckert” ist.
Alles Liebe!
Astrid
Es ist wieder schön in eurem Garten. Danke für die interessanten Infos. Wir lassen unseren Garten jetzt auch in Ruhe. Ich würde eh nichts anderes schaffen.
LG
Magdalena
Danke für die Insekten-Informationen und die Perspektive des Gartens als Überwinterungsort! In meiner Oktober-Collage habe ich kurz beschrieben, wie wir seit diesem Frühling angefangen haben, eine Totholz-Hecke zu bauen (die erinnert mich stark an euer erstes Foto!) und schon seit vielen Jahren sammle ich jeweils das Laub von unserer Wiese und vom angrenzenden Fussweg bei uns auf einem Laubhaufen neben dem Kompost. Da ist so viel Leben in beiden Elementen, das ist nur zu empfehlen! Liebe Grüsse, Miuh
Servus, ihr Lieben
wir machen es eigentlich ziemlich genau so wie ihr — wir lassen die meisten Pflanzen einfach stehen, haben Laubhaufen und außerdem Natursteinmauern, Kiesböden, Erdhügel etc, wo sich manche Kleinlebewesen verkriechen können. Den Zünsler und manche andere Schädlinge brauchen wir allerdings auch nicht…
Lieber Wolfgang, danke für deine Kommentare zu Italien und Wien. Oh ja, es ist wirklich schade, dass du von Wien nur den Flughafen kennst, aber ich verstehe dich, dass du nach dem Arbeiten einfach nur noch platt warst. Wien hat sich ohnehin einen RICHTIGEN Besuch verdient — vielleicht ergibt es sich ja mal, dass ihr euch ein paar Tage Zeit für die Stadt nehmt…
Alles Liebe und eine wunderschöne Adventzeit,
Traude
Oh ja, die Natur lässt uns immer wieder staunen über ihre raffinierten Tricks und Techniken.
Da lernen Mann und Frau nie aus. :–)
Ich denke auch, dass es gut ist, dem Garten einige Ecken zur „freien Nutzung” zu überlassen.
Darin regelt sich das geheime Leben der Kleinstlebewesen dann von ganz alleine.
Einen lieben Gruss zum zweiten Advent,
Brigitte
Danke für den interessanten Beitrag und die schönen Fotos! Ja, ich weisz schon, warum ich immer alles dran lasse…und im Frühjahr purzeln dann haufenweise Marienkäferchen aus den trockenen Farnkrautwedeln… und es haben hier uneingeschränktes Asylrecht 😉
Vieles wuszte ich aber noch nicht so genau.
Einen schönen 2. Adventssonntag
Mascha
Ich lasse alles stehen an Gräsern, Farn und Stauden, und schneide erst im Frühling zurück.
Ich mag es, wenn die Blütenstände im Winter noch zu sehen sind, so sieht der Garten nicht ganz so trist aus.
Das Wetter ist ja schon trist genug.
Eure Fotos sind wieder so gelungen, herrlich schaut das alles aus.
Und nun wünsche ich Euch einen schönen 2. Advent, lieben Gruß
Nicole
Mein Garten hat Winterruhe. Das bedeutet, es wird nichts abgeschnitten und nichts weggeräumt. Bis auf dem Rasen darf auch das Laub von den Obstbäumen liegen bleiben.
Wenn ich sehe, wie fleißig die Vögel Samen von den Stauden ernten, dann hat sich die „Unordnung”, wie es die Nachbarn nennen, schon gelohnt.
Liebe adventliche Grüße
Anette
Hallo Loretta & Wolfgang,
bewusst mach ich da nichts, aber unbewusst vermutlich alles richtig. Das meiste bleibt eigentlich stehen, weil ich im Herbst von Tag zu Tag weniger Lust auf Gartenarbeit habe. So kommt meine Faulheit auch der Tierwelt zugute 😉
Herzliche Grüße — Elke
Wir lassen unseren Garten auch weitgehend in Ruhe. Da kann sich so einiges Verstecken und überwintern. Tatsächlich hat man das früher oft nicht so gemacht und alles „aufgeräumt” Gut dass ihr immer so schön informiert. 🙂
Einen schönen Abend wünsche ich euch, liebe Grüße Tina
ICh habe auch noch jede mEnge Stauden und Gehölze stehen — irgendwo muss das Futter für die MEisen sich ja verstecken können.
Aha, Spinnen sind keine Insekten — darüber staune ich wohl jedesmal 🙂
Herzlichst
yase — und eine schöne Adventswoche euch!
recht hast du — besser den garten in ruhe lassen!
und haus & hof auch — rumpelecken, nicht komplett abgedichtete dachböden, die kaum betreten werden und fassaden mit nischen und winkeln sind gut für die wilden lebewesen — nicht nur für insekten, auch reptilien, fledermäuse und siebenschläfer brauchen ein winterquartier.
im BWH haben sie es — das haus lebt! 😀
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Ich versuche, meinen Garten möglichst naturnah zu gestalten. Dazu gehört natürlich, dass alle verblühten Stauden stehen bleiben. Außerdem verteile ich das Laub in den Staudenbeeten und unter den Sträuchern. Auch ein paar Igelhäuser gibt es hier. Naja, und dann gibt es natürlich Vogelfutterstellen und ein Eichhörnchenhaus.
Viele Grüße von
Margit
Hallo Wolfgang,
abgesehen von einem Beet, das wegen des Zaunbaus vor kurzem, erst mal einer gründlichen Bearbeitung bedurfte, bleiben bei mir auch alle Beete bis zum Frühjahr unberührt. Die einzige Ausnahme bilden die Samenstände von invasiven Pflanzen wie der Goldrute. Ansonsten bleibt alles stehen. Vogelhäuser und Futterstellen gibt es natürlich, die Tür zum Gartenhaus bleibt offen, solange es nicht wirklich stark friert, und auf unserem teilweise ungedämmten Spitzboden haben sich anscheinend Fledermäuse nieder gelassen. Ich habe sie noch nicht gesucht, aber irgendwann muss ich da mal rauf und vorsichtig schauen, was da oben abgeht. Und der Bachlauf ist sehr willkommen. Besonders, wenn normale Tränken ohne Wasserbewegung zufrieren.
Viele Grüße
Claudia
Guten Morgen liebe Loretta und lieber Wolfgang,
wie immer ist es sehr informativ und wunderschön eure Worte sowie die Fotos
anzusehen. Man kann viel lernen von euch Beiden, die so viel Liebe für die Natur
übrig haben.
Wir lassen auch viel im Garten im Herbst übrig zum Schutz der Tiere. Was wir
aber ändern mussten war, dass wir das Laub nicht mehr liegen lassen können, denn wir
mussten es all die Jahre nach Beendigung des Winters zur FES bringen und das
fällt uns seit letztem Jahr so schwer, da wir ein Alter haben, wo dies nicht so einfach
ist mit der Schlepperei. Wir mussten so vieles im Garten ändern um es uns leichter
zu machen, damit wir den Garten noch nicht aufgeben müssen…
Die Vöglein werden von uns das ganze Jahr über verwöhnt, natürlich im Winter mehr
als im Sommer…
Ich danke euch für die tollen Informationen und Bildern das ganze Jahr über und
wünsche euch Beiden ein gesundes und fröhliches neues Jahr 2022, liebe Grüße
von Karin Lissi