Pilze im November

Pil­ze sind so wun­der­schön wie mystisch und dar­über hin­aus für das Leben in Wald und Flur weit wich­ti­ger als wir uns gemein­hin vor­stel­len kön­nen. Viel­leicht haben wir noch gar kei­ne rech­te Vor­stel­lung davon, wie bedeu­tend die­se Lebe­we­sen wirk­lich sind. Viel­leicht ste­hen wir erst ganz am Anfang, in unse­rem Bemü­hen, die Kom­ple­xi­tät des Lebens zu begrei­fen. Pil­ze sind Teil eines rie­si­gen Netz­wer­kes, unter­ir­disch, unse­ren Blicken ver­bor­gen, ver­bin­det die­ses Netz alle Wesen des Wal­des zu einem Gan­zen, das Inter­net der Natur. Wobei wir uns sicher sind, dass unser Netz­werk, das Inter­net, in sei­ner Gesamt­heit nur ein müder Abklatsch des Wun­der­werks der Natur ist. Was wir sehen und bewun­dern, sind nur Frucht­kör­per, der eigent­li­che Pilz liegt ver­bor­gen. Und wir freu­en uns in unse­rem Gar­ten auch noch im Novem­ber vie­le Pil­ze bestau­nen zu können.

Pilze im November

Der Win­ter kommt, das ist dem Pilz ganz gleich

Pilze im Novembergarten.
Pil­ze las­sen eine mysti­sche, ganz eige­ne Welt erste­hen, nicht nur im November.

Schon ein­mal haben wir über die­se Wun­der­wer­ke der Natur, über Pil­ze und ihre Bedeu­tung für das Leben auf unse­rem Blog geschrie­ben. Erstaunt waren wir aller­dings, jetzt noch, zu Beginn des neu­en Win­ters, so vie­le Pil­ze aus der Erde sprie­ßen zu sehen. Was da in unse­rem Novem­ber­gar­ten wächst, wol­len wir Dir hier zei­gen. Da wir sehr viel Tot­holz im Gar­ten, fast schon über­all her­um­lie­gen haben, fin­den die Pil­ze genü­gend idea­len Nährboden.

Der Hut sieht aus wie ein Trich­ter. Sam­melt die­ser Pilz etwa Regenwasser?

Pil­ze bil­den selbst noch im Win­ter Frucht­kör­per aus, die sogar ess­bar sind. Das Wun­der­vol­le an der Natur ist doch, dass sie uns immer wie­der stau­nend zurück lässt, auch wenn es um Ästhe­tik geht.

Ein Flie­gen­pilz, der sich gera­de erst ent­fal­tet, Herbst­kro­kus­se, Moos und die Wur­zeln eines Bau­mes. Der Flie­gen­pilz wuchs aller­dings schon Anfang Novem­ber und ist dem Auge längst wie­der ent­schwun­den. Aber weil das Bild so wun­der­schön ist, zei­gen wir es hier trotz­dem und nochmals.

Pilze im Novembergarten, hier ein Fliegenpilz.
Ein Bild, wie man es schö­ner kaum kom­po­nie­ren kann.

So man­cher Pilz ver­zich­tet auch auf die klas­si­sche Hut­form oder hat gleich gar kei­nen Hut auf. Und auch das ist doch das Schö­ne an der Natur, das sie uns immer wie­der über­rascht, Denk­scha­blo­nen bricht.

Von der Anti­ke und wahr­schein­lich sogar noch frü­her bis weit ins 20. Jahr­hun­dert hin­ein, hielt man Pil­ze für Pflan­zen, auch die Wis­sen­schaft war die­ser Über­zeu­gung. Dann stell­te man jedoch fest, dass Pil­ze mit Tie­ren mehr gemein haben als mit Pflan­zen. Und die alte Unter­schei­dung allen Lebens in Flo­ra und Fau­na wur­de brü­chig, denn jetzt gibt es zusätz­lich noch die Pilze.

Pilze im November.
So man­cher Pilz scheint sich ein wenig ver­stecken zu wollen.

Wach­sen in Dei­nem Gar­ten im Novem­ber auch die­se wun­der­schö­nen Pil­ze? Die­se Wesen, die dem Gar­ten in die­ser Jah­res­zeit ein wenig von sei­ner Tri­stesse nehmen?

Vie­le lie­be Grüße

15 Kommentare zu „Pilze im November“

  1. Die wach­sen alle bei euch im Gar­ten? Sogar ein Flie­gen­pilz?! Man könn­te gera­de­zu grün vor Neid wer­den… nein, das ist echt toll! Da sieht man, wie natur­nah es bei euch zugeht. 🙂

  2. Die Viel­falt der Pil­ze in euerm Gar­ten ist ein­zig­ar­tig, wie ich finde.
    Die rein­se Wunderwelt!
    Dan­ke fürs Teil­ha­ben­las­sen und lie­ben Gruss in den letz­ten Novembertag,
    Brigitte

  3. Den Ver­gleich der Pil­ze mit dem Inter­net fin­de ich toll! Aller­dings kön­nen wir eher das „Ende des Inter­nets” errei­chen, als die Welt unter dem Gar­ten- und Wald­bo­den erschöp­fend erfor­schen. Klas­se, was es da alles allein in eurem Gar­ten zu ent­decken gibt. Und die Fotos sind wie­der ein­mal zauberhaft!
    Lie­be Grüße,
    Susanna

  4. Oh ja, die Welt der Pil­ze ist total viel­fäl­tig und wenn man so eine Aus­wahl im Gar­ten fin­det, muss die Freu­de ein­fach groß sein.
    Ich stau­ne auch immer wie­der, was man im Tot­holz so alles findet.
    Das Bild vom klei­nen Flie­gen­pilz ist wirk­lich wun­der­schön. Wenn sie aus der Erde kom­men, sind sie zuerst nur an ihrem gel­ben, pel­zi­gen Mütz­chen zu erken­nen und nicht wie spä­ter am roten Hut.

    Lie­be Grüße
    Arti

  5. Seit der Hal­li­masch unse­ren gro­ßen Apfel­baum zer­stört hat, beob­ach­te ich die Pil­ze im Gar­ten mit sehr gemisch­ten Gefühlen.
    Aber um den süßen klei­nen Flie­gen­pilz benei­de ich euch schon.
    Lie­be Grüße
    Heike

  6. Lie­ber Wolf­gang jetzt hast du mich so neu­gie­rig gemacht das ich in mei­nem Gar­ten auf Pilz­su­che gegan­gen bin und sie­he da ich habe ganz klei­ne win­zi­ge Pil­ze entdeckt.
    Tat­säch­lich auf an der Stel­le wo ich klei­ne Äste und Moos habe.
    Da ich ja seit 14Jahren ohne Fleisch lebe ver­ko­che ich in mei­ner Küche ger­ne Pil­ze, erst gestern habe ich den köst­li­chen Kräu­ter­sait­ling ver­kocht, er kommt einem Fleisch sehr nahe vom Geschmack und der Konsistenz.
    Lie­ber Wolf­gang, ich wün­sche dir und dei­ner Fami­lie einen schö­nen Advent.
    Lie­be Grü­ße Edith

  7. Lie­be Loret­ta, lie­ber Wolfgang,
    Es stimmt aber nicht das man bis in den 20. Jahr­hun­dert nicht wuß­te das Pil­ze kei­ne Pflan­zen sind.
    Wir haben vie­le alte Bücher und es gab ja schon Wis­sen­schaft­ler die über Pil­ze und ihr Myzel geschrie­ben haben. Pil­ze haben ein Enzym-system, um hol­zi­ge Tei­le zu ver­dau­en, was Men­schen und die mei­sten Tie­re nicht tun kön­nen. Sie kön­nen in Abwe­sen­heit von Chlo­ro­phyll kei­ne Ener­gie pro­du­zie­ren und sind daher wie Men­schen auf die Ener­gie ange­wie­sen, die grü­ne Pflan­zen aus Son­nen­en­er­gie umwandeln.
    Damit wird der Zyklus in der Natur geschlossen.
    Das Myzel lebt unter­ir­disch oder im Holz von Bäu­me und so weiter.
    Mann­lieb hat als Myko­lo­ge viel dar­über publiziert…
    https://mariettesbacktobasics.blogspot.com/2020/08/editorial-review-pjc-vedders-modern_17.html
    Hier ist ein Buch review vom Bund Deut­scher Cham­pi­gnon­züch­ter E.V. und ganz unten noch einen Link zum Posten über Euro­pas bestes Fach­buch bei mei­nem Mann P.J.C. Vedder
    Genug!
    Den Flie­gen­pilz wird viel foto­gra­fiert und ist sogar in Kin­der­bü­cher aber er gehört zu den meist giftigen…
    Wir haben gestern noch Honig­pil­ze geges­sen aus eige­nem Gar­ten, hat­te einen Posten dar­über vor kur­zem. Unterm Label Mush­rooms in our Gar­den fin­det mann mehrere.
    Ganz lie­be Grüße,
    Mariette

  8. Hal­lo ihr Beiden,
    ja, auch bei uns im Gar­ten gibt es immer Pil­ze, aber nicht immer so attrak­ti­ve, wie ihr sie hier zeigt. In die­sem Jahr haben wir im Rasen vie­le wei­ße, Geweih ähn­li­che Keu­len­pil­ze. Eure Fotos sind großartig.
    Herz­li­che Grü­ße – Elke

  9. Pil­ze fand ich auch schon immer sehr faszinierend.
    Was für wun­der­schö­ne Bil­der. Und sogar Flie­gen­pil­ze wach­sen bei euch!
    Das Foto mit den Herbst­kro­kus­sen gemein­sam ist wirk­lich genial!
    Ganz vie­le lie­be Advents­grü­ße an euch
    von Urte

  10. Lusti­ge Idee, dass Pil­ze das unter­ir­di­sche Inter­net bil­den. Aber so ist es. Die Bil­der sind schön und es ist span­nend, dass in ihrem Gar­ten so vie­le Pil­ze wach­sen. So ist es nicht hier, mein Gar­ten ist wohl zu sau­ber :)) Habt ein schö­nes Wochenende.

  11. Eure Auf­nah­men sind gran­di­os und ihr habt die hüb­sche Viel­falt an Pil­zen in eurem Gar­ten wun­der­bar in Sze­ne gesetzt. Beson­ders schön ist das Bild des Duos Flie­gen­pilz und Herbstzeitlose.
    Habt ein fei­nes Advents­wo­chen­en­de — lie­ben Gruß, Marita

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