Unser Garten ist zuallererst ein Lustgarten, es soll einfach Spaß machen in ihm zu wandeln, zu arbeiten, sich zu erholen. Das alleine ist schon Medizin. Wenn man zur Ruhe kommt, dann ist das auch für den Körper ein Gesundbrunnen. Und das geht im Garten am besten, ganz besonders, wenn es der eigene Garten ist. Wer kein Refugium gleich hinter dem Haus hat, der sollte öffentliche Gärten oder einen Wald besuchen.
Bäume
Wenn sie zusammenstehen
Es ist mittlerweile erwiesen, dass der Aufenthalt in einem Wald, und sei er auch noch so klitzeklein, die Gesundheit ungemein fördert. Und als echte Fans von Bäumen, auch im Garten, müssen wir das jetzt einfach mal los werden.
- Waldluft enthält 90% weniger Staubteilchen als Stadtluft
- Waldluft enthält Terpene, das sind Stoffe, mit denen die Bäume Informationen untereinander austauschen, sich, wenn man so will, unterhalten. Diese Stoffe atmen wir ein und sie stärken unser Immunsystem. (Studie der Nippon Medical School in Tokio)
- In Japan gibt es sogar die Tradition des Waldbadens („Shinrin-yoku”) als Gesundheitsvorsorge.
- Im Wald zu sein beruhigt ungemein, unter Bäumen bei Vogelgezwitscher verschwindet der Stress fast von selbst.
Wer kann, sollte Bäume im Garten pflanzen, und sich unter ihnen aufhalten. Zudem sind Bäume auch gut gegen den Klimawandel.
Mehr Wissen rund um die Heilkraft des Waldes findet man übrigens beim NDR.
Pflanzen
sind nicht nur Zierde
Viele Pflanzen sehen nicht nur umwerfend gut aus, sondern eigenen sich auch noch gegen kleinere Leiden, das wusste auch schon Paracelsus, wobei er sicher nicht nur die kleinen Wehwehchen im Blick hatte.
Alle Wiesen und Matten, Berge und Hügel, die sind Hergott’s Apotheke.
Paracelsus, geboren 1493 oder 1494 in Egg, Kanton Schwyz; † 24. September 1541 in Salzburg
Und auch wir haben eine kleine Kräuterspirale, die nicht nur für die Küche gedacht ist, sondern eben auch als Pflanzenapotheke.
Die Liste der Kräuter, die bei uns im Garten wachsen und die wir auch als Medizin verwenden:
- Salbei ‘Salvia officinalis’
- Thymian ‘Thymus vulgaris’
- Currykraut ‘Helichrysum italicum’
- Pimpinelle ‘Sanguisorba minor’
- Ysop ‘Hyssopus officinalis’
- Bohnenkraut
- Liebstöckel
- Sauerampfer ‘Rumex acetosa’
- Petersilie ‘Petroselinum crispum’
- Knoblauch-Schnittlauch ‘Allium tuberosum’
- Pfefferminze
- Melisse
Salbei
Salvia officinalis
Wir pflücken immer die Blätter des Salbeis ab und machen daraus einen sehr wohlschmeckenden Tee, den man auch trinken kann, wenn man keine Beschwerden hat, Medizin muss nicht immer bitter schmecken.
Er hilft gut gegen Entzündungen im Hals und Rachenraum. Ich persönlich nutze den Tee auch anstelle von Mundspülungen.
Thymian
Thymus vulgaris
Auch den Thymian nutzen wir für Tee und auch dieser schmeckt sehr gut. Der Tee hilft gegen Erkältungsbeschwerden und Husten.
Currykraut
Helichrysum italicum
Wir verwenden das Currykraut auch gerne in der Küche als Gewürzkraut, darüber hinaus werden diesem Kraut aber auch heilende Eigenschaften zugeschrieben. So soll es wundheilend und entzündungshemmend wirken. Aber es soll auch antibakteriell sowie schleimlösend und entspannend sein.
Als Heilkraut findet es schon seit Jahrhunderten Anwendung.
Sauerampfer
Rumex acetosa
Zu den Kräutern, die in unserem Garten wachsen, gehört auch der gewöhnliche Sauerampfer (Rumex acetosa). Er gehört zur Familie der Knöteriche, knötert also gerne rum. Sonst würde die Familie ja wohl kaum so heißen.
Sauerampfer enthält Oxalsäure, Vitamin C, Vitamin B und noch eine Reihe anderer Stoffe, die unsere Gesundheit fördern, wie zum Beispiel auch Ballaststoffe.
Allerdings sollte man darauf achten, das Oxalsäure auch zu gesundheitlichen Problemen führen kann, wenn man zuviel davon zu sich nimmt oder der Körper aufgrund einer Störung zu viel Oxalsäure aufnimmt. Diese Säure kommt aber in so gut wie allen Pflanzen vor. Sauerampfer gehört genau wie Rhabarber oder Spinat zu der Gruppe von Pflanzen, die besonders viel Oxalsäure haben. Viel heißt: über 50 mg auf 100 g.
Knoblauch-Schnittlauch
Allium tuberosum
Ein Kraut, das noch nicht solange in unserem Garten heimisch ist, das wir aber genauso schätzen gelernt haben wie den Bärlauch. Das Knoblauch-Schnittlauch schmeckt auch so ähnlich, nämlich nach Knoblauch, aber sehr viel milder als dieser.
In China und auch in Japan gilt Knoblauch-Schnittlauch als Naturheilmittel, es soll sogar Krebs vorbeugen. Zudem wirkt es appetitanregend und verdauungsfördernd. Ebenso wie Bärlauch enthält dieses Kraut auch den Wirkstoff Allicin, der unser Immunsystem gegen Bakterien und Viren stärkt. Das ist Medizin aus dem Garten, die auch noch gut schmeckt.
Hinweis: Frage Deinen Arzt oder Apotheker
Wir sind weder Ärzte noch Apotheker. Bei allen Beschwerden solltest Du Deinen Arzt oder Apotheker aufsuchen.Wer keinen Garten hat, muss deswegen aber nicht auf die Kraft der Pflanzen verzichten. Bei Shop Apotheke findet man entsprechende pflanzliche Präparate.
Welche Heilpflanzen hast Du schätzen gelernt?
Viele liebe Grüße
möchte hinzufügen: schafgarbe, ringelblumen, spitzwegerich, minze, kapuzinerkresse, heiliges basilikum, brom- & himbeere (blätter).……
einen arzt oder apotheker fragt man lieber nicht — die wollen einem eh nur den prassel der nahrungsergänzungsmittel-industrie verkaufen. nix gegen echte, hochwertige medikamente gegen schlimme leiden — aber die alltäglichen zipperlein kriegt man schonender und kostengünstiger mit der gartenapotheke erledigt.
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Lieber Wolfgang, wie schön und lesenswert dein heutiger Beitrag wieder ist.
Ich habe einige Jahre in Japan gelebt und betätige dir das, was du über „Shinrin-yoku” schreibst.
Ich selber habe das Glück, dass unser Grundstück an einem Wald angrenzt, so gehe ich tatsächlich täglich durch den Wald und merke, dass mir der Wald wirklich guttut, um mich zu regulieren.
Kräuter sind mir in meiner Küche das A&O vom guten Kochen und einer gesunden Kost.
Ich liebe meinen Kräutergarten und mein Ziel ist den Kräutergarten wieder zu vergrößern, am liebsten mit einer Steinschlichtung.
Vielen Dank für diesen schönen Beitrag.
Liebe Grüße Edith
Als ich noch nichts vom Waldbaden wusste, ging ich nach einer sehr aufwühlenden Stresssituation im Englischen Garten in München spazieren. Nach wenigen Minuten unter den Bäumen dort bemerkte ich, wie der der Ärger von mir abfiel und dass ich wieder freier atmen konnte. Nach weiteren Minuten Gehen fiel mir noch eine Lösung für das Problems zu. Ich bin als Kind aber auch wirklich viel im Wald gewesen, vielleicht habe ich an eine alte Körpererinnerung, sozusagen, als Entspannungstechnik angeknüpft.
Hier im Garten nutze ich hauptsächlich Salbei, ansonsten hat die MInze das Beet übernommen, die inzwischen auch als Tee aufgebrüht wird.
Liebe Grüße in Eure Woche
Petra
Also zuerst einmal freue ich mich, dass ihr am Ende eures Posts noch den Hinweis auf Arzt und Apotheker eingefügt habt. Allerdings ist mir unklar, wie die Shop-Apotheke eine individuelle Beratung durchführen soll, die nach §20 ApBetrO Pflicht ist. Da müsste man dann statt eines Gespräches in der örtlichen Apotheke einen Mail-Verkehr führen … wäre vielleicht etwas zu aufwendig.
Ansonsten spricht nichts dagegen sich einen Tee aus dem Garten aufzubrühen und bei euren oben erwähnten Kräutern sehe ich auch weiter kein Problem, bei „normaler” Anwendung.
@ die Bahnwärterin: Ich weiß zwar nicht wieso du Ärzte und Apotheker so mobbst und unter Generalverdacht stellst. Falls du mit deiner Apotheke nicht zufrieden bist, dann wechsle doch einfach. Wir Apotheker haben ein vierjähriges Studium plus drei Staatsexamen plus ein praktisches Jahr hinter uns und besitzen deshalb ganz sicher mehr Kompetenz in Sachen Arznei, Arzneiwirkungen und ‑wechselwirkungen als jede Hausfrau oder jeder Wochenendhomöopath. Eine gute Apotheke erkennt man übrigens daran, dass sie nicht einfach Packungen over the counter reicht, sondern versucht mit den Kunden ein Beratungsgespräch aufzubauen. Blocken die Kunden ab, dann ist es OK, aber viele sind auch sehr dankbar etwas mehr über die Produkte zu erfahren. Hoffe, du findest noch die richtige Apotheke.
Liebe Grüße
Arti
Liebe Arti,
ich stimme Dir nur zu gerne zu: Ich fühle mich in unserer Apotheke gut beraten. Die nette Mitarbeiter an der Theke sind immer hilfsbereit und beantworten alle meine Fragen. Nach so einem Gespräch brauche ich wegen meiner ‘Kleinigkeit’ gar nicht mehr zum Hausarzt zu gehen.
Viele liebe Grüße
Loretta
Ihr Lieben, ab und zu einen leckeren Kräutertee, den Rosmarinzweig im Cocktail 🙃 oder ein leckeres Pesto aus dem Garten ist wirklich toll. Ich empfinde es wie Arti und bin froh über den Hinweis zum Arzt oder Apotheker. Gerade wenn es als Heilmittel angewendet werden soll. So manches Kraut kann die Wirkung von Medikamenten beeinflussen und es schadet nicht da einfach mal nachzufragen. Marcumarpatienten, um ein Beispiel zu nennen, kennen das kleine Problemchen nur zu gut.
Einen „leckeren Garten“ finde ich super spannend. 😊
Liebe Grüße Tina
Liebe Loretta, lieber Wolfgang,
ein Spaziergang draußen in der Natur, im Wald ist immer Balsam für die Seele, aber auch, um unser Immunsystem zu stärken.
Salbei und Thymian, das wissen wir alle, können helfen bei Erkältungskrankheiten, sind aber auch gute Kräuter zum Würzen in der Küche. Auch das Currykraut, sparsam verwendet, würzt so manches Gericht.
Ich stimme da schon meinen Vorschreiberinnen zu: ganz wild herumexperimentieren, sollte man mit Kräutern als Heilmittel nicht und auch in unserer Apotheke am Ort werde ich stets sehr gut beraten.
Liebe Grüße
Christa
Kräuter im Garten sind eine feine Sache und eine Kräuterspirale hätte ich auch gerne, doch mir fehlt allein der Platz in der Sonne. Das Currykraut mag ich ganz besonders gerne, es duftet so herrlich doch einem Gericht hinzugefügt habe ich es noch nicht.
Danke für diesen informativen Post — lieben Gruß, Marita
ja..
ein Garten hat viel Einfluss auf den Menschen
ebenso der Wald .. auch wenn viele nicht daran glauben
Kräuter sind Gottes Apotheke
schon seit tausenden von Jahren 😉
ich habe nur die Zitronenmelisse im Garten die sich selber versät hat
Salbei mag ich kross gebraten bei der Bratwurst 😉
habe ich aber leider auch keine
liebe Grüße
Rosi
Hallo ihr Beiden,
das passt ja perfekt zu meinem post über gesundes Essen. Schön bebildert, schön beschrieben, schöne Werbung für die Shop-Apotheke 😉
Liebe Grüße — Elke
Als Finne könnte ich mir ein Leben ohne Wälder nicht vorstellen, wir haben sie, viel! Von Anfang an sind die Menschen in den Wald gegangen, um sich zu beruhigen und Ruhe zu suchen. Ich habe ein Buch über Shinrin-Yoku des japanischen Arztes Qing Li gelesen. Hier ist ein Link zu meinem Blog, falls jemand einen Blick darauf werfen möchte.
https://kirjaviekoon.blogspot.com/2019/08/qing-li-shinrin-yoku-japanilaisen.html
Hallo Wolfgang,
ich bin nicht so die Kräutertante, aber ein paar Dinge habe ich auch m Garten und nutze sie. Wenn dann Medizin auch noch lecker schmeckt — um so besser. Dass man Currykraut auch medizinisch nutzen kann, war mir neu. Da werde ich mich mal weiter schlaumachen. Ich habe es gerade neu im Garten und bin sehr neugierig, was ich damit anstellen kann. Danke für die Infos.
Viele Grüße
Claudia
Hallo und danke für den tollen Blog! Ich habe ihn gerade erst gefunden.
Viel habe ich noch nicht gelesen, aber dieser Beitrag gefällt mir sehr gut, weil ich selbst viele Kräuter im Garten und im Keller (bevorratet) habe.
Liebe Grüße, Sibylle von miteigenenhaenden
Bei uns in der Nachbarschaft steht bald eine Forstbewertung an. Daher ist es gut zu wissen, dass man im Wald so viele positive Dinge aufnimmt. Ich denke, das werde ich als gutes Argument einbringen können.
Vielen Dank für diesen Beitrag zum Thema Medizin aus dem Garten. Interessant, dass viele Pflanzen bei kleinere Schmerzen wohltuend wirken können. Ich habe nun schon seit Tagen starke Bauchschmerzen und werde mich nun mal zu meiner Hausarztpraxis begeben.
Danke für diesen tollen Beitrag über Heilpflanzen. Der Garten ist wie eine Apotheke zu sehen und anzuwenden. Ich bin froh, dass einige noch über dieses Wissen verfügen und die Pflanzenheilkunde auch wieder populärer wird!
Salbei verwend eich auch richtig gerne. Leider ist der bei uns von vielen anderen Pflanzen ein wenig zugewuchert. Ich muss erstmal das Hohe Gras beschneiden. Gut, dass mein mann mir den STIHL Akku Rasenmäher geschenkt hat. Sonst würde das eine Ewigkeit dauern.
Ich bin immer Fan, wenn man die Natur zum Heilen verwendet. Der Beitrag zeigt sehr schön, welche Bäume und Pflanzen welche Wirkung haben können. So hat man die Apotheke direkt vor sich.
Vielen Dank für die vielen Informationen. Ich wusste gar nicht, dass man so viele pflanzliche Heilmittel im eigenen Garten finden kann. Ich werde das nächste Mal, wenn ich Halsschmerzen habe, einen Tee aus Salbei kochen. Salbei habe ich auch im Garten.