Die Flutkatastrophe hat uns doch deutlich gezeigt, wie ohnmächtig wir letzten Endes doch gegenüber der Natur sind. Daran ändert auch nichts all unsere Technik, die wir für hoch entwickelt halten. Wasser alleine reicht schon, um unsere Grenzen sichtbar werden zu lassen. Und Wasser ist nur ein Instrument im bunten Werkzeugkasten der Natur. Loretta und ich gehen nicht auf Demonstrationen, das haben wir noch nie getan. Uns fehlt schlicht die Zeit, der Alltag hat uns fest im Griff. Aber wir können in unserer Umgebung etwas für die Natur tun, dazu gehört auch das klimafreundliche Gärtnern.
Uns hat das Unwetter übrigens nur gestreift. Es regnete den ganzen Tag und das Wasser sammelte sich auch in unserem Keller.
Da wir die Kellerräume aber nicht nutzen, hält sich der Schaden in engen Grenzen.

Der klimafreundliche Garten
Einfacher als man denkt
Bäume und Sträucher
Helfen nicht nur gegen den Treibhauseffekt
Für uns gehören Bäume und Sträucher einfach zu einem gelungenem Garten. Und wir finden, jeder sollte einen Hausbaum haben.
Bäume haben gleich mehrere Vorteile:
- Sie spenden Schatten, der im Sommer vor allzu großer Hitze schützt.
- Über die Blätter verdunsten Bäume Wasser und sorgen so dafür, dass es im Garten etwas kühler ist.
- Sie nehmen viel CO2 aus der Atmosphäre auf, so wird das Klima insgesamt freundlicher.
Nachteile gibt es aber auch:
- Bäume werfen Laub ab, das man dann im Herbst zusammenkehren muss, wenn man es nicht liegen lassen kann. Laub ist für einen Garten und für viele Lebewesen sehr wertvoll. Für uns ist dieser Punkt somit kein echter Nachteil, eher im Gegenteil. Die Arbeit hält ja auch fit. Positiv denken.
- Auch Bäume brauchen Pflege. Hin und wieder müssen sie je nach Baum geschnitten werden. Der Trompetenbaum ist so ein Kandidat.
- Bäume sind für Stürme und Unwetter anfällig. Da bricht schon Mal ein Ast ab, oder es wird gleich der ganze Baum entwurzelt. Deshalb sollte man von Flachwurzlern Abstand nehmen und lieber Bäume pflanzen, die ihre Wurzeln tief in der Erde versenken.

Muss es unbedingt Torf sein?
Wer klimafreundlich gärtnert verzichtet
Nein. Warum nicht? Durch den Abbau von Torf werden allein in Deutschland jährlich rund 1,9 Millionen Tonnen CO2 freigesetzt. Um genau zu sein handelt es sich bei diesem Wert um CO2-Äquivalenten, was man auch mit CO2e abkürzt. Aber was soll das sein?
CO2-Äquivalenten (CO2e)
CO2e ist eine Maßeinheit, die die verschiedenen Klimagase vergleichbar soll. Was bedeutet es wenn eine Tonne Methan in die Luft entweicht? Wie kann man das mit CO2 vergleichen?
Genau für diesen Vergleich braucht man dieses kleine e hinter dem CO2. Wenn man weiß, wie stark Methan die Atmosphäre zum Kochen bringt, kann man es in seiner Wirkung mit CO2 vergleichen. Solche Vergleiche führten zu dem Ergebnis, dass Methan rund 25 Mal schlimmer ist. Also entspricht eine Tonne Methan in der Atmosphäre 25 Tonnen CO2 und das schreibt man schlicht mit CO2e.

Mittlerweile gibt es gute, torffreie Erden zu kaufen, in denen Pflanzen genauso gut gedeihen.
Auf Torf kann man also getrost verzichten.

Wer klimafreundlich gärtnert, düngt richtig
Weniger ist mehr
Besonders Dünger, die viel Stickstoff enthalten werden zum Wadenbeißer für das Klima. Denn wenn zuviel Stickstoff in den Boden gelangt, können die Pflanzen diesen nicht verwerten. Der Stickstoff wird in Lachgas umgewandelt und frei gesetzt. Lachgas trägt zu etwa 10% zum Treibhauseffekt bei. Wer also zuviel Stickstoff ausbringt, macht die positive Wirkung der Pflanzen wieder zunichte.
Wann habe ich zuviel Stickstoff eingesetzt?
Das merkt man daran, dass Gäste, die durch den Garten schlendern, ungewöhnlich euphorisch an den Kaffeetisch zurück kehren. Meist lachen diese Gäste dann sehr viel und eigentlich auch dann, wenn es gar nichts zu lachen gibt.
Beim Nabu kannst Du sehen, wie Du dieses Problem im Sinne Deiner Gäste und zum Wohle der Atmosphäre umgehen kannst.
Das sind nur ein paar Punkte, mit denen man ein wenig helfen kann. Sicher gibt es noch sehr viel mehr, was man tun kann. Wenn wir alle nur ein bisschen machen, dann ist das in der Summe sehr viel. Das ist mittlerweile ein Gemeinplatz, deswegen aber nicht weniger wahr. Und wer weiß, vielleicht können wir dann alle auch bald wieder mehr Schmetterlinge im Garten begrüßen.
Was machst Du in Deinem Garten, um den Klimawandeln abzumildern?
Viele liebe Grüße

Guten Morgen ihr Beiden,
das ist ein toller Beitrag und ich denke so manch eine/r hat hier grade etwas gelernt. Also ich auf jeden Fall. Herzlichen Dank. Hier beobachte ich immer mehr, dass die Leute Gärten zupflastern. Für Auto, Garage oder einfach weil es leichter ist zu fegen als zu gießen oder zu mähen. Immer weniger Fläche in der Wasser versickern kann. Statt buntes Unkraut Pflastersteine.
Ich wünsche euch einen schönen Tag, liebe Grüße Tina
Guten Morgen und Hallo,
ein schöner Beitrag, der sicherlich einem Gartenbesitzer etwas bringen wird.
Ich bin nur Balkon- oder Loggiabesitzer, aber dennoch.
Mich wundert es auch immer wieder, dass viele ihre Gärten versiegeln.
Es gibt aber in Stuttgart — weiß ich von von berufswegen — genaue Richtlinien, wieviel Fläche versiegelt werden darf.
Dabei bedenken viele gar nicth, dass je mehr Fläche versiegelt wird, deso mehr fruchtbarer Boden geht verloren.
Es geht nun mal dann weniger Wasser in den Boden. dadurch gibt es weniger Grundwasser.
Dürreschäden , Trinkwassernangel sind die Folge und auch das Risiko für Hochwasser ist gegeben, dann das Wasser versickert nicht gleichmäßig in den Boden.
Verstehen tu ich es nicht, wenn ich einen Garten hätte, käme ich niemals auf die Idee eine Fläche zu versiegeln. Aber es ist zur Zeit wohl angesagt und ich freue mich über jedes freie Plätzchen, das ist sehe.
Habt einen schönen Tag und liebe Grüße Eva,
die für diesen Post extra die Landesbauverordnung für Ba-Württ. studiert hat. Die war nämlich mein tägliches Brot im Büro.
Aber es ist immer wieder interessant, als Rentner darin (neueste Ausgabe) zu studieren.
Grüßele Eva
Ein toller Beitrag!!
Ich versuche auch, im Garten einiges zu ändern. Torf habe ich, zum Beispiel, schon seit Jahren nicht mehr benutzt.
Und weil unser Efeu am Zaum zum Nachbargrundstück blüht, weil ich noch nicht dazu gekommen bin, es zurückzuschneiden, haben wir so viele Schmetterlinge, wie noch nie, in den letzten Jahren, im Garten. Ich werde wohl mit dem Rückschnitt noch eine Weile warten.
Habt noch eine gute Zeit.
Liebe Grüße
Tina
Auf den 300 Quadratmetern, die uns in der Großstadt zur Verfügung stehen, haben wir zwei richtig große Bäume und zwei Haselnuss- und einen Holunderstrauch und sind inzwischen mit unserer Nachbarin gegenüber fast nur noch die einzigen Baumbesitzer, nachdem alle anderen ihre gefällt haben. Wir haben die hohen Seitenwände der Nachbarhäuser mit Wildem Wein begrünt, ebenso unser Haus ( da kommt schon mal Gemecker, wenn der Wein um die Ecke wächst ). Gepflastert sind nur schmale Wege und Plätze mit backsteingroßen Gartensteinen, Stickstoff und Torf ist noch nie zum Einsatz gekommen, denn wir haben genug Komposterde. Aber es ist halt nur ein Tropfen auf den heißen Stein, wenn andere da nicht mittun. Ich kann mir nach wie vor nicht vorstellen, was da in den Köpfen der Leute vorgeht. Wir haben in den Schulen, in denen ich war, mit den Kindern ganz viele Grundlagen auf vielfältigste Art & Weise geschaffen, um die Zusammenhänge in unserer Umwelt deutlich zu machen. Alles für die Katz.
Eine gute Woche wünscht euch
Astrid
Selbst wenn wir alle unsere Gärten klimafreundlich hegen und pflegen, muss auch politisch gehandelt werden.
Wir brauchen zusätzlich dringend Rahmenbedingungen, um große Klimasünder stark einzuschränken und umweltfreundliche Technologien zu fördern.
Liebe Grüße von Garten zu Garten und in eure Woche
Petra
freut mich, dass ihr klimafreundlich gärtnert!!
ich kann es mir für mich anders gar nicht vorstellen.
habe noch nie einen sack erde gekauft seit wir den garten haben (10 jahre). dünge nur mit kompost, den ich selbst herstelle. auch mit dem laub der bäume auf dem und ums grundstück herum. ich versuche sogar, auf vorgezogene pflanzen zu verzichten — diesjahr waren es nur ganze 10 winzige begonien für die blumenkästen am sommersalon. sind übrigens prima gekommen und blühen immernoch.
statt befestigter gibt es kurzgemähte rasenwege im BWHgarten. und irgendwann ist dann hoffentlich auch das letzte fitzel von dem vielen beton verschwunden, den uns die vorherigen bewohner hinterlassen haben — die liebten ganz offensichtlich das zeug. frag nicht, was ich hier schon weggestemmt hab.….
fröhliches gärtnern!
xxxx
Hallo, lieber Wolfgang ja dein Beitrag ist ganz wichtig und ich hoffe das ihn viele Leute lesen.
Ich schätze deine (eure) Beiträge sehr, lieber Wolfgang, vieles habe ich schon dazu gelernt und vieles habe ich bei euch entdeckt.
Ihr habt so vieles an Erfahrung gesammelt, in euren Beiträgen teilt ihr euer Wissen mit den Lesern, und wenn man regelmäßig bei euch am Blog mitliest kann man wirklich viel lernen.
Ich schaue immer wieder gerne vorbei bei euch am Blog!
Liebe Grüße Edith
So beautiful! I wish I spoke German so I could enjoy the text accompanying your photos as well. Sadly, I cannot.
Thank you for sharing at https://image-in-ing.blogspot.com/2021/09/in-abstract.html
Torf darf in der Schweiz seit vielen Jahren nicht mehr abgebaut werden und das ist auch gut so. Aber wie ich las, werden im Gartenbau dennoch Torferden eingesetzt, die aus dem Ausland importiert werden. Schade, es gibt ja gute Alternativen.
Ansonsten verzichten wir rigoros auf chemische Dünger oder Schädlingsbekämpfer. Lassen auch die wenigen Schnecken gewähren. Nur gegen den Buchsbaumzünsler mussten wir mit „hartem Geschütz” auffahren. Im Moment ist er verschwunden.
Einen lieben Gruss zum heutigen Herbstbeginn,
Brigitte
Ihr ahnt es, Ihr Beiden, nicht wahr?! Ich bin ganz auf Eurer Seite und kann nur ‘Danke für den schöne Beitrag’ sagen. Hoffen wir, dass ihn die richtigen Leute lesen. Alles Liebe, Nicole
Danke euch! Mir geht es bei dem Thema ähnlich. Ich habe zwar nur einen kleinen Garten und doch ist es auch im Kleinen möglich, so viel zu tun (oder eben auch zu lassen!) Immer wieder staune ich, wie viel man so doch bewirken kann und welche Tiere oder kleine Lebensräume es hier gibt. Liebe Grüsse, Miuh
Hallo Loretta und Wolfgang,
auf künstliche Dünger kann ich tatsächlich gut verzichten und mit Mulch und ein bisschen Kompost für die Starkzehrer kommen meine Pflanzen gut zurecht. Laub darf in den schattigen Beetbereichen liegen bleiben. So hoffe ich, meinen kleinen Beitrag zu leisten … Das mit dem Lachgas finde ich interessant, das war mir nicht bekannt!
Liebe Grüße,
Susanna
Guten Morgen,
ja ich kann mich nur anschließen ein toller Beitrag — sehr informativ und interessant zu lesen. Wir haben hier im Garten einen mächtigen Kirschbaum und etwas kleinere Gehölze (so viel Platz haben wir nicht), an der Werkstatt stehen 2 Kastanien (welche immer noch dieser Kastanienkrankheit trotzen) und 3 Obstbäume.
Liebe Grüße
Kirsi
The flood catastrophy in Germany was terrible. I am not quite sure if I understood all the message dear Wolfgang. I have big maples as house trees. They cause a lot to rake in the autumn, but the result will be good humus. I fertilize the minimum with natural fertilizer and don’t use ’Torf’. This year there has been so many weather catastrophies all over the world that no one should hesitate wether the climate change is true or not. LG, riitta
Hallo ihr Beiden,
den Beitrag habe ich mir kürzlich schon durchgelesen, aber anscheinend vergessen, zu kommentieren. Gut, dass ihr ihn mit dem Naturdonnerstag verlinkt habt. Uns sind im Laufe der letzten Jahre etliche Bäume wegen der Trockenheit eingegangen und andere kränkeln. Sind und waren aber auch sehr alte Bäume. Dafür haben wir aber reichlich große Gehölze, die auch besser zu unserem eher schmalen Garten passen. Torf habe ich bewusst nie verwendet. Das war früher mal. Bei meinen Eltern gab es immer Torfballen (1960er Jahre). Heute machen wir viel über unseren Kompost. Davon gibt es reichlich.
Herzliche Grüße — Elke
It’s rather amazing how our gardens affect the air and world! Thank you for all the great information. Your garden is looking good! I’m happy to hear that the storm wasn’t close to you.
Thanks for sharing your link at ‘My Corner of the World’ this week!