Ligularia oder der goldene Kolben
Sucht man bei Google nach Kreuzkraut, dann erhält man circa 85.000 Ergebnisse. Auf den ersten Seiten findet man jedoch nur Hinweise auf das Jakobskreuzkraut, und damit verbunden lauter Warnhinweise, denn dieses Kreuzkraut ist für Weidetiere giftig. Dabei handelt es sich bei diesem Kreuzkraut um eine einheimische Pflanze, die zudem für Insekten sehr wertvoll ist. Eine gnadenlose Bekämpfung des Jakobskreuzkrauts können wir deswegen kaum nachvollziehen. Auch der NABU rät zur Besonnenheit.
Das Kreuzkraut sucht den abwechslungsreichen Garten
Wundervolle Stauden
Das Jakobskreuzkraut ist so prominent vertreten, dass andere Kreuzkräuter regelrecht in den Hintergrund gedrängt werden. Dabei gibt es innerhalb der Familie der Korbblütler ‘Asteraceae’ auch wundervolle Stauden für den heimischen Garten, wenn man denn bereit ist, mit gelben Blüten im Garten Bilder zu malen.
- Kreuzkraut, Ligularia dentata ‘Britt Marie Crawford’
- Goldkolben, Ligularia palmatiloba
- Kreuzkraut, Ligularia przewalskii
- Kreuzkraut, Ligularia hessei ‘Gregynog Gold’
- Kerzen-Kreuzkraut Weihenstephan’ und ‘Zepter’
- Japanische Goldkolben ‘Ligularia japonica’
- Ligularia dentata ‘Franz Feldweber’, die wir im Garten haben.
Die Unterschiede zwischen den einzelnen Arten sind bisweilen nur klein. So unterscheiden sich der Japanische Goldkolben und das Kreuzkraut ‘Franz Feldweber’ im Wesentlichen nur in der Farbe des Blattschmucks und der Wuchshöhe. Während der Japanische Goldkolben mit einem grünen Blatt daherkommt und bis zu zwei Meter dem Himmel entgegen strebt, hat ‘Franz Feldweber’ hat ein totbraunes Blatt und wird auch nur 80 Zentimeter hoch. Die Unterschiede in Wuchs und Aussehen können aber auch gewaltig sein, was auch schon in den verschiedenen Bezeichnungen wie etwa Straus — Goldkolben oder Kerzen — Goldkolben und Säulen — Goldkolben zum Ausdruck kommt. Womit stets die Anordnung oder Form der Blüten gemeint ist. Das sehr dekorative Blattwerk wird im Namen schlicht verschwiegen. Dabei machen auch gerade die Blätter den besonderen Reiz dieser Staude aus.
Die Blätter ragen kelchförmig in die Höhe, sammeln den Regen und leiten das Wasser wie ein Trichter an die Wurzel. Das kräftige, rotbraune Blatt weist an der Unterseite eine deutlich sichtbare Textur auf, die das Interesse des Betrachters weckt. Wie gelbe Sterne erheben sich die Blüten über den dunklen Grund. Ein wenig so, wie die Sterne am Nachthimmel in einer freundlichen und lauen Sommernacht.
Der Standort
Wie kommt ein goldener Kolben im Garten zur Geltung?
Gold hat schon immer einen besonderen Platz für sich beansprucht, mal um Wohlstand zu sichern, häufig aber auch, um Schönheit zu unterstreichen, besonders zu betonen, hervorzuheben. Und so ist es auch im Garten. Diese Staude beansprucht einen besonderen Platz, den sie auch verdient. Wenn sie noch keine Blüten zeigt, dann ist es das Blattwerk, das an der entsprechenden Stelle die Blicke und die Neugier auf sich zieht. Von August bis September, wenn sich die Blüten wie kleine Sonnen erheben, bildet das Kreuzkraut einen markanten Blickfang, der schon von weitem überrascht.
Eingerahmt von sattem Grün bietet der Goldkolben ‘Franz Feldweber’ eine Abwechslung, die das Auge gerne aufnimmt.
Nach der Blüte
Gold kann man doch umwandeln
Die Blüten der goldenen Kolben geben dem Drängen der Zeit nach und verwelken, darin unterscheiden sie sich nicht von den vielen, unzähligen anderen Blüten. In den meisten Fällen ist dann aber auch alle Pracht der Stauden dahin. Nicht so beim Goldkolben ‘Franz Feldweber’, auch die verwelkten Blüten überzeugen mit ihrer schlichten Schönheit.
Die Feinde des Kreuzkrauts
Worauf sollte man achten
Beliebt ist diese Staude auch bei den Nacktschnecken, falls diese Tiere einen Speiseplan haben sollten, dann steht ‘Franz Feldwebel’ jeden Tag ganz oben auf diesem Plan. Besonders im Frühjahr, wenn sich die jungen Triebe entfalten, muss die Staude unbedingt geschützt werden.
Der zweite Feind, der der Staude nicht minder zusetzt, ist Wassermangel. An heißen Sommertagen lässt der Goldkolben schnell die Blätter hängen und bietet einen eher traurigen Anblick, dann kommt man nicht umhin, die Staude jeden Abend zu gießen.
Viele liebe Grüße
Loretta: Fotos (soweit nicht anders gekennzeichnet)
Wolfgang: Text
Hallole und guten Morgen,
das stimmt, das Jakobskreuzkraut verdrängt die anderen Arten in den Hintergrund, das ist mir schon bekannt und ich finde es wunderbar, dass du das so mal ansprichst.
Wieder etwas in Euren Garten, der muß schon sehr groß sein und auch mit Liebe gepflegt.
Wünsch Euch beiden ein schönes Wochenende und sende liebe Grüße Eva
die lieber Rad fährt, als im Garten wurschtelt.
;-))) Beides zu machen, ist natürlich noch besser.
Liebe Loretta, lieber Wolfgang
Gold ist ein wunderschöner Fartupfer im Garten. Es leuchtet richtig und das erkennt man auf euren Fotos sehr gut.
Habt ein sonniges Wochenende und liebe Grüessli
Eda
Das stimmt, die Ligularie war auch hier eine Lieblingsspeise der Nacktschnecken, und da half auf Dauer nur der Verzicht.
Bei euch im Garten ist das ja ein besonderes dekoratives Exemplar. aber ihr habt es auch toll in Szene gesetzt!
Ein schönes Wochenende!
Astrid
Hallo ihr Lieben!
Für mich ist das immer erstaunlich, wieviel Blumenwissen ihr habt. Ich hab ja so Null Ahnung!
Gut dass es euch gibt, so lerne ich noch etwas dazu :-))
Ein bisschen erinnert mich das Kreuzdingens an den Sonnenhut, denn das ist schon Ähnlichkeit vorhanden.
Liebe Grüße
Anne
Servus ihr Lieben!
Euer Feldweber Franzl gefällt mir — und ihr habt ja in eurem Garten auch keine Weidetiere 😉 Früher mochte ich keine gelben Blumen im Garten, die passten nicht in mein Farbkonzept — aber das hat sich verändert, seit immer mehr Natürlichkeit hier eingezogen ist. Leider habe ich gerade gestern festgestellt, dass ich immer noch so viel Nacktschnecken im Garten habe, dass die tiefer hängenden Tomaten und meine neuen Astern angeschleimt und abgefressen wurden. Und außerdem versuche ich ja überwiegend auf Trockenheitskünstler zu setzen. Also wird das wohl nichts mit dem durstigen Franzl und mir.
Liber Wolfgang, dank dir sehr für deine lieben Worte zum Abschied von unserem Maxwell. ich finde es ganz normal, dass man um ein geliebtes Tier weint, mein Mann und ich haben auch Rotz und Wasser geheult. Zum Glück haben wir noch Nina, sie tröstet uns.
Herzliche rostrosige Wochenendgrüße
Traude
Was für herrliche Fotos! Toll schaut es auch in eurem Garten. Da macht sich die Bewässerung doppelt bezahlt.
Ich wünsche euch ein wunderschönes Wochenende, liebe Grüße Tina
Tja, da hat das Gold-Kreuzkraut verloren. Nacktschnecken. Denen ist hier nicht beizukommen. So viel Aufwand kann ich nicht betreiben — deshalb gibt es nächstes Jahr wohl auch kein eigener Salat mehr — oder der Gemüsegarten wird endlich mit Schneckenzaun eingehagt.…
Herzlichst
yase
Eine erstaunliche Staude, die in meinem Umfeld nicht vorkommt.
Danke für den spannenden und fein bebilderten Bericht.
Dazu liebe Grüsse in den Sommersonntag,
Brigitte
Eine sehr imposante Staude, die ich gestern auch in einem großen Garten gesehen habe. Das Jakobskreuzkraut ist ja bei Pferdebesitzern sehr gefürchtet und sie halten daher Weide und Umfeld davon frei. Aber schön leuchtet es schon an den Straßenrändern und gefällt mir gut.
Lieben Gruß und habt einen feinen Sonntag, Marita
Hallo ihr beiden „Hübschen” — das neue Foto von euch ist klasse. Da freue ich mich doch, dass ich das mal angeregt habe.
Und der Bericht zum Kreuzkraut gefällt mir auch. Dass es so viele unterschiedliche gibt, wusste ich nicht. Das auf Weiden gefürchtete Jakobskreuzkraut ist ja immer das, was einem zunächst einfällt. Es hat sogar Einzug in meinen ersten und bisher einzigen Liebesroman gehalten, in dem vieles auf einem Reiterhof spielt. Gefürchtet, aber prominent. Ich verlinke heute mal meine Radtour (eher ein Tourchen) von gestern. Aus dem eigenen Garten habe ich leider nichts.
Herzliche Grüße und noch einen schönen Sonntag.
Elke
Liebe Elke,
es muss auch nicht unbedingt aus dem eigenen Garten sein. Es geht ja ums Glück.
Viele liebe Grüße
Wolfgang
Hallo Wolfgang,
so ist das, da kennt man so viele Pflanzen und doch nicht alle. Mir waren die Kreuzkräuter unbekannt und Dir der Bronzefenchel. Bronzefenchel ist definitiv ein Gewächs, das sich super in Eurem Garteen machen würde. Wir haben hierr eine regelrechte Schneckenplage, huderte, manche kriechen sogar unsere Fenster hoch — dem Bronzefechel macht das nichts.
Ich hatte ihn, wie geschrieben, 2013 in Hamburg auf der IGS entdeckt. Mitten in Staudebeeten sah er toll aus. Da er so filigran ist, macht es gar nichts, wenn er die Stauden um einiges überragt. Aber auch alleine sieht er gut aus und obendrein kann man ihn auch für die Küche und Gesundheit nutzen — mal abgesehen davon, dass er auch in der Vase gut aussieht.
Vielleicht zieht er ja auch bei Euch im Garten ein…
Liebe Grüße
Alke
Liebe Alke,
nachdem ich die Bilder bei Dir gesehen habe, kann ich mir den Bronzefenchel gut in unserem Garten vorstellen. Wir müssen mal schauen, wo es den gibt.
Viele liebe Grüße
Wolfgang
Die Pflanzen sehen einfach zauberhaft aus. Schade, dass sie wohl bei Schnecken so beliebt sind. Mit solchen Gewächsen halte ich mich zwischenzeitlich sehr zurück. Damit lebt es sich einfacher.
Viele Grüße von
Margit
Liebe Loretta, lieber Wolfgang,
das ist ja eine prächtige Staude. Sie lässt bestimmt auch an Regentagen die Sonne in eurem Garten scheinen.
Ich wünsche euch eine gute neue Woche und grüße herzlich
Ingrid
Wunderschöne Aufnahmen und ebenso interessant die Beschreibung zu den Gewächsen. Da muss man nicht im
Nachschlagewerk suchen, wenn man hier bei euch, schon alles erklärt bekommt.
Ich war gerne hier und schaue auch immer interessiert die anderen Seiten an.
Mit herzlichen Grüßen, Sieghild
Immer wieder schön, Immer wieder ein Erlebnis bei euch über denZaun zu blicken. Die Pflanzen, die ihr hier zeigt sind herrlich — die merke ich mir einmal, da wir seitlich in unserem Garten umgestalten möchten. Mal sehen, wie sich das entwickelt…
…liebe Grüßle von Heidrun
Ach Ihr beiden lieben,
ich liebe euren Garten und genieße die Post und Bilder sehr. Bin aber auch mit meinem schlichten sehr zufrieden.
Meine operierte HWS macht mir im Moment wieder sehr zu schaffen, da freue ich mich über das schlichte und jedes
Beet was mein Mann schön mit steinen auslegt und dort ein Topf hingestellt werden kann.
Träumen… das mache ich mit euren tollen Bildern.
Liebe Grüße
Elke von elkevoss.de