Unser Ziel war und ist es, einen Garten zu haben, der nicht nur uns erfreut, sondern der auch wertvoll ist für die heimische Tierwelt, für die Natur, die uns umgibt. Unser Garten wäre nicht einmal halb so schön ohne all die Vögel, die dort leben, brüten und ihren Nachwuchs groß ziehen. Jeden Morgen kündet ein vielstimmiges Konzert von dieser Schönheit. Wir können uns das gar nicht mehr anders vorstellen, als schon im Bett von einem ganz persönlichen Konzert, nur für uns, geweckt zu werden. Da sind wir dann Prinzessin und Prinz, auch wenn wir nicht in Zamunda leben.
Früher als wir noch in der Stadt lebten, bestand unser Konzert nur aus den Geräuschen der fahrenden Autos, den Stimmen der Arbeiter, die in der Fabrik gegenüber werkelten und aus der Musik, die aus dem Radio erscholl. Das hat uns damals auch nicht gestört, wir wussten ja gar nicht, dass es auch anders geht.
Was wir schon alles früher gemacht haben, um einen Garten der Natur zu gestallten, kannst Du Dir hier nochmals ansehen. Natürlich gehört in so einen Garten auch Totholz, das darf auf gar keinen Fall fehlen. Wie wir das in unseren Garten integriert haben und wie wir mit diesem Material den Garten gestalten, kannst Du Dir hier ansehen:
- Türme für den Garten
- Oder man lässt Totholz einfach rum liegen, geht auch
- Man kann aber auch ein Insektenhotel basteln
Pflanzen für den Garten, die direkt aus der Natur stammen
In diesem Post sollen aber die Pflanzen die Stars sein. Welche Pflanzen haben wir im Garten, die so auch in der Natur, im Wald zum Beispiel vorkommen?
Wer jetzt unseren Garten besucht, dem fällt sicher zuerst der Bärlauch auf, der jetzt in voller Blüte steht und in unserem Hain einen richtigen Teppich bildet. Da haben wir dann doch so ein Blütenmeer, von dem wir immer träumen.
Solche Bärlauchbestände findet man jetzt sicher auch öfters im Wald.
Passend zur weißen Blüte des Bärlauchs zeigt sich auch die Große Sternmiere ‘Stellaria holostea’ in unserem Garten, und die wächst sogar in den Feldern rings um Germscheid.
Und nicht zu vergessen: Die Farne. Sie wachsen fast überall in unserem Garten, wo es feucht und schattig genug ist, genauso wie draußen in der Natur im Wald. Der Farn gehört zu den Pflanzen, die schon sehr lange hier auf der Erde vertreten sind. Man hat fossile Farne gefunden, die aus dem unteren Devon stammen, also wachsen sie schon seit mindesten 400 Millionen Jahren auf Erde. Kein Wunder also, dass sie uns immer so urweltlich vorkommen.
Warum heimische Pflanzen?
Und mit heimisch ist jetzt nicht gemeint, dass diese Pflanzen in Deutschland vorkommen, sondern dass sie in einem bestimmten Gebiet, abhängig von den klimatischen Bedingungen, ohne menschliches zutun wachsen und gedeihen. Pflanzen also, die alteingesessen sind und am besten auch irgendwann vor Ort entstanden sind.
Natürlich sind exotische Arten oft sehr schön anzusehen, überzeugen mit einer wahren Blütenbracht, die man so von heimischen Gewächsen nicht kennt und geben uns auch das Gefühl an einem besonderen Ort zu sein, da wir diese Pflanzen nur aus anderen Ländern oder von Bildern kennen.
Leider kann die hier ansässige Tierwelt unsere Begeisterung nicht teilen, ganz im Gegenteil sind diese Exoten für all die Tiere und Insekten, die nach Nahrung oder einem Platz für den Nachwuchs suchen, oft schon mehr als nur eine herbe Enttäuschung. Zudem kann so ein Exot auch leicht zu einer sehr unangenehmen invasiven Art werden, die die heimischen Pflanzen auch noch verdrängt und damit die Situation für unsere Fauna nur noch unerträglicher macht. Da die Tiere dort, wo nicht heimische Pflanzen die Oberhand gewinnen, kaum noch oder im schlimmsten Fall sogar nichts mehr an Nahrung finden, müssen sie abwandern. Da gibt es dann morgens kein Vogelkonzert.
Spontan müssen wir da immer an den Riesen-Bärenklau ‘Heracleum mantegazzianum’ denken, der ja wirklich ein richtig abschreckendes Beispiel ist. Oder an den Essigbaum ‘Rhus typhina’, den wir sogar im Garten hatten, übernommen von unseren Vorgängern. Diesen Baum haben wir allerdings entfernt, weil er wirklich ohne Ende Ausläufer bildet und sich überall verbreitet. Es hat Jahre gedauert, bis wir den Essigbaum wirklich entfernt hatten.
Wir haben allerdings auch den einen oder anderen Exoten im Garten. Achten aber darauf, dass es nur wenige Exemplare sind, die sich auch nicht invasiv verhalten.
Welche Pflanzen wachsen in Deinem Garten?
Viele Liebe Grüße
Loretta und Wolfgang
Loretta: Fotos (soweit nicht anders gekennzeichnet)
Wolfgang: Text
Guten Morgen Miteinander,
ich finde es immer wieder schön, wenn man auch einen naturnahen Garten hat. So ganz gepflegte Gärten sind nicht so meins, aber das muß Jedermann für sich selbst entscheiden.
Ich habs nicht so mit Garten, ich bin da etwas „mitgenommen” von der Jugend, deshalb haben wohl auch meine Geschwister — bis auf meinen verstorbenen Bruder — keinen Garten.
Letztendlich wurde ihm aber der Garten dann auch zuviel, weil auch zu groß, sodass er ihn verkaut hat.
Ich finde es schön, wenn man Stadt und Land wohnen miteinander verbinden kann. So wie es hier bei uns ist und auch verkehrsgünstig. Ich würde allerdings auch etwas drum geben in Stuttgart in der Halbhöhenlage zu wohnen, nur kann ich mir das nicht leisten. Aber gefallen würde mir so eine Villa mit Garten schon. Aber das kann man nicht kaufen, das wird alles weitervererbt.
Wenn ich mal richtig Natur möchte, gehe ich ins Leudelsbachtal, oder hier in die Nachbarschaft, da habe ich alles, was ich möchte.
Ich wünsche Euch ein schönes Pfingstfest.
Liebe Grüße Eva
Wenn ich so durch eure Fotos Scrolle, stelle ich mir vor was für ein wunderbarer Wildkräutersalat ihr da machen könnt. Ja der Bärlauch blüht auch bei uns sehr üppig und ich grabe gerne die Zwiebeln aus und brauche sie in der kalten Küche, herrlich dieses Aroma. Mit den Blüten dekoriere ich die Speisen, schliesslich isst das Auge mit.
Euch ein wunderschönes Pfingstwochenende.
L G Pia
Schön sieht das aus. Bei uns ist es auch eher heimisch, was die Pflanzenwelt angeht. Pflanzen, die in der märkischen Sandwüste und mit wenig Wasser nicht gedeihen, haben keine Chance. So schade es manchmal ist. Bei und wachsen z.B. Funkien ganz prima und ich liebe Taglilien.
Viele Grüße
Ilka
Hübsch! Von der rundum begrüßenswerten Naturnähe mal ganz abgesehen, haben Pflanzen, die hier sowieso wachsen, halt auch den Vorteil, dass sie das auch tatsächlich tun. Exoten sind mir meistens einfach zu empfindlich. Ich habe auf meinem Balkon überwiegend Einheimisches/Wildes, durchsetzt mit ein paar mehr oder weniger robusten Gartenpflanzen, wie Tagetes, Sonnenkörbchen und Rosen (letztere scheinen den letzten Winter allerdings schlecht verkraftet zu ahben, obwohl es doch gar nicht so kalt war).
LG
Centi
Das hat schon was, so ein Waldgarten mit entsprechenden Blütenteppichen. Ums Elternhaus herum war es so ( ein Lindenwald! Obstwiesen! ) Mich hat es halt beruflich in die Stadt verschlagen. Und dort bin ich froh, dass ich über dreihundert Quadratmeter verfügen kann. Wir bemühen uns auch um einen tierfreundlichen Lebensraum. Aber es müssen auch Blumenlieblinge vorkommen, die weniger insektenfreundlich sind. Da wir in den letzten Jahren aufgrund von pflegerischen Anforderungen bzw.. Erkrankungen nicht mehr in der Lage waren, unseren Garten in Schuss zu halten, haben sich die Pflanzen das Land erobert, die auf unserem Boden gut wachsen. Der Rasen ist jetzt z.B. ein Glockenblumenfeld, das bald lila blühen wird. Farne gedeihen auch prächtig, und Waldmeisterpflänzchen warten darauf, eingepflanzt zu werden.
Wieder sehr stimmungsvolle Fotos!
Schöne Feiertage!
Astrid
So beautiful with these wild plants <3 I envy your Allium ursinum, I don’t have that. But I do have a bit of Stellaria holosteia, a lot of Galium odoratus and Myosotis. Also Silene dioica spreads eagerly in my garden. Wild is beautiful!
Hallo ihr beiden,
dem Zitat von Albert Schweitzer stimme ich voll und ganz zu. 🙂
Ein solcher Bärlauchblütenteppich ist etwas ganz Wundervolles und die Pflanzen fühlen sich an diesem Ort in eurem Garten auch wohl.
Ich sammelte Bärlauchblätter im Wald und bereitete Pesto davon zu.
Einheimische Pflanzen anzubauen, ist auf jeden Fall sinnvoller als auf Exoten zurückzugreifen, so schön auch manche aussehen.
Wunderschön sind eure mitgebrachten Fotos!:-)
Liebe Grüße und ein frohes Pfingstwochenende wünscht euch
Christa
Schön ist euer Maigarten! Bei uns ist der kleine Garten jetzt — nach der Tulpenblüte — übersät mit Hasenglöckchen in Blau und Rosa. Dazwischen blitzen ein paar Sternmieren und Sträucher auf. Es sieht sehr schön aus wie auf einer Blumeninsel und bringt das Pfingstfest auch bei Regenwetter zum Leuchten.
Frohe Pfingsttage wünsche ich euch. Mit lieben Grüssen,
Brigitte
Mir ist ein Naturgarten auch viel lieber. Vor ein paar Jahren grenzten wir an ein Grundstück was ewig nicht bearbeitet wurde. Alle Tiere fanden dort Unterschlupf, jetzt seid es bebaut ist sieht man nur noch Pflasterwege und Schotter, vielleicht mal einen kleinen Rasen. Okay es ist pflegeleicht, aber zieht man deswegen aufs Land?????? Einen schönen Feiertag.… Herzlichst Kirsten
wunderschöne bilder aus eurem garten!!!
als ich mit gärtnern anfing, war das geld knapp. also nix mit wagenladungen von exotischen pflanzen aus dem handel.…..
ich hab stattdessen absenker, samen oder rizome von meist einheimischen stauden und gehölzen gesammelt, ausserdem immer das ödland oder aufgegebene grundstücke nach schätzen abgesucht. nach und nach bin ich so zu einem wirklich bunten und vor allem pflegeleichten garten gekommen. das hat zwar ein paar jahre gedauert — aber dafür hält es auch viel besser als überzüchtetes treibhausgrün.…..
manche haben sich sogar von selbst angesiedelt — zb. der waldgeissbart — eine herrliche staude, ist einfach vom wald her eingewandert. farne auch. wilde rosen. holunder. vögel haben einen hartriegel gesät — mit viel gärtnerischem verstand an genau der richtigen stelle ;-D
@neophyten: das schlimmste zeug ist der staudenknöterich. dagegen sind alle essigbäume, bärenklaue und himalayaspringkäuter waisenknaben. das zeug ist quasi unausrottbar und vermehrt mit unfassbarer geschwindigkeit. vor allem auf „staatlichen” flächen — und die dafür verantwortlichen haben leider den schuss noch nicht gehört.……
xxxx
Oh, da bin ich ja wirklich mal gespannt, ob Ihr in einigen Jahren auch über den Waldmeister jammert 😉 Bei uns zog gleich im Anfang — vielleicht sogar schon 1996 ein Topf Waldmeister ein. Der breitete sich plötzlich unter den alten Obstbäumen so blitzschnell aus, dass ich alle Erdbeeren vor ihm retten musste, denn Waldmeister wie Rollrasen aufnahm und die geretteten Erdbeeren dort neu einpflanzte. Einige Jahre später war es schon wieder so. Doch da ließ ich der Natur ihren Lauf. So trieb der Waldmeister die Walderdbeeren vor sich her und nahm irgendwann über 20qm unter den Obstbäumen ein. Wäre es dort ab etwa 2015 nicht plötzlich im Sommer so trocken geworden, dass mir alle Farne dort eingingen, und der Waldmeister vom Beinwell verdrängt worden wäre, dann hätte ich wohl immer noch Waldmeister-Plantagen im Garten 😉 … Doch durch die radikalen Veränderungen durch Friederikes Besuch kam dann ohnehin alles ganz anders.
Daher bin ich gespannt, ob Euer feucht-schattiger Grund so noch länger bleibt, und was der Waldmeister zukünftig bei Euch treibt …
Die große Sternmiere hat bei uns im Garten zum Glück wieder schattig-feuchte Plätze erhalten. Die hätte ich im Maigarten wirklich vermisst. Denn schon Anfang der 80er zog sie als eines der ersten Waldrandpflanzen in meinen weißen Vorgarten ein. Und nach all’ den Jahren gehört sie immer noch zu meinen liebsten Pflanzen 🙂
Ich hoffe, Ihr könnt zumindest zum Teil das Pfingstwetter im Garten genießen!
LG Silke
Liebe Silke,
der Waldmeister steht hier schon seit mehr als zwanzig Jahren, und bisher ist er uns nicht negativ aufgefallen. Die Dürre merken wir aber auch, besonders die Fichten, die wir noch hatten, haben schon vorletztes Jahr nicht mehr durchgehalten und sind vertrocknet.
Viele liebe Grüße
Wolfgang
Beneidenswert euer Garten! Ich glaube, ich wäre bei euch nur noch draußen und würde mich an all euren Pflanzen erfreuen.
Liebe Grüße und schöne Pfingsten
Anne
Wunderschöne Bilder aus eurem Maigarten…wunderbar, wenn man soviel Platz auch für naturnahe Anpflanzungen hat, ich mag das sehr.
Euren vierbeinigen, süßen Zuwachs habe ich im letzten Post schon bewundert und die Bilder sind so allerliebst.
Nun wünsche ich euch noch schöne Pfingsttage und sende einen lieben Gruß, Marita
Servus ihr Lieben!
Eure natürliche Gestaltung gefällt mir sehr gut — und ich bin ganz bei euch, dass sich Exoten eher im Rahmen halten sollten. Hier möchte ich an Neupflanzen jedenfalls möglichst nur noch „Heimisches” einziehen lassen, und da dann bevorzugt Insektenfreundliches und Essbares. Bärlauch blüht hier auch schön — und im (verlinkten) Wald über der Perchtoldsdorfer Heide gab es davon auch einigen zu sehen. Die Farne mögen hier leider nicht gern so üppig werden wie bei euch. Walsmeister würde mir in unserem Garten auch noch gut gefallen — toll sieht eure Unterpflanzung damit aus!
Alles Liebe,
Traude
Bis auf die Sternmiere habe ich alle von euch gezeigten Wildpflanzen auch im Garten. Ich mag sie sehr, aber man muss sie auch gut im Auge behalten. Der Bärlauch hat sich zu einer Plage entwickelt. Ich habe ihn schon komplett abgeschnitten. Ein Nachmittag Arbeit, 5 Körbe voll Grün und ich habe 3 Tage nach Knoblauch gerochen. Aber missen möchte ich ihn trotzdem nicht. Abraten würde ich von Walderdbeeren, die mit ihren Ranken schnell Fläche machen. Ich versuche, sie auf eine Stelle zu begrenzen.
Ich wünsche euch noch einen schönen freien Montag.
Liebe Grüße
Heike
Ich achte hauptsächlich darauf, pflegeleichte Stauden zu pflanzen. Ein paar Exoten habe ich allerdings in Töpfen auf der Terrasse. Allerdings habe ich aufgehört, diese zu überwintern, obwohl es mit leid tut, sie zu entsorgen. Aber der Aufwand mit künstlichem Licht ist mir einfach zu groß.
Viele Grüße von
Margit
Hallo ihr Lieben,
jaaaaa, genau so! Heimisches so gut und so viel es geht. Euer Bärlauch hat sich auch schon so wunderbar ausgebreitet, er wird wohl auch (wie hier) schon weitere Gartenecken erobert haben. Ich liebe ihn als erste Ernte aus dem Garten und dann liebe ich seine vielen weißen Sterne. Mit dem Waldmeister habe ich leider weniger Glück, mag sein, dass irgendetwas im Boden ist, das er nicht mag. Und habe ich Essigbaum gelesen? Dieses invasive Gehölz wandert ständig aus dem Nachbargarten ein und ich bin regelmäßig damit beschäftigt, so gut es geht die Wurzeln zu entfernen. GRRRR.
Ihr könnt so stolz auf euren Garten sein.
Liebe Grüße und schönes GärtnerInnenglück
Elisabeth