Gartenträume, was wurde aus ihnen?

Sicher kennst Du das auch. Träu­me. Jeder träumt wohl von Wohl­stand, der Unab­hän­gig­keit bedeu­tet. Frei sein von den Zwän­gen den Brot­er­werbs. Sei­ne Zeit frei ein­tei­len zu kön­nen. Das sind Wün­sche, die wohl jeder hat. Dann gibt es da noch die Tag­träu­me, ein Gebiet auf dem ich Exper­te bin. In weni­gen Sekun­den bin ich auf dem Mond und noch viel wei­ter weg, irgend­wo im Uni­ver­sum verschwunden. 

Wäh­rend die­se Träu­me­rei­en von all­ge­mei­ner Natur sind, gibt es noch die Träu­me, die sich auf bestimm­te Din­ge bezie­hen, wie etwa den Garten.

Gartentraum Mondtor

Als Lieb­ha­ber alt­chi­ne­si­scher Lite­ra­tur, begeg­net mir auch der chi­ne­si­sche Gar­ten immer wie­der. Und beson­ders ein Ele­ment hat es mir ange­tan: Das Mond­tor. Ein kreis­run­des Tor, meist aus Stein. Auf einem Bild habe ich mal eines aus Bruch­stein gese­hen, das war beson­ders schön und ist jetzt fester Bestand­teil mei­ner Träu­me. Wahr­schein­lich haben die alten Chi­ne­sen nicht an ein Dimen­si­ons­tor gedacht, wie ich es aus mei­nen Tag­träu­men ken­ne. Ein klei­ner Schritt, und schon ist man am ande­ren Ende des Uni­ver­sums. Und, wenn ich Geld genug hät­te und Zeit, dann hät­te ich sicher schon ange­fan­gen, ein sol­ches Tor im Gar­ten zu bau­en. So hängt ein Gar­ten­traum an einem ande­ren Traum.

Gartenhaus

Auch so ein Traum, ein schö­nes, soli­des Gar­ten­haus, das zu einem gemüt­li­chen Abend ein­lädt, oder auch eines, in das man alles Gar­ten­ge­rät ver­stau­en kann. Aber noch schö­ner wäre eines mit vie­len Fen­stern in jede Rich­tung, in dem man sit­zen und lesen oder auch Tag­träu­men kann und in das die Natur, der Gar­ten von allen Sei­ten hereinströmt.

Oder so ein Gar­ten­haus wie auf dem Bild unten, was übri­gens auch typisch ist für die Gär­ten, die in alt­chi­ne­si­schen Roma­nen oft eine gro­ße Rol­le spie­len, wenn auch nur als Kulisse.

Gartentraum Gartenhaus
Bild von pix­a­bay ivabalk

Aber das ist wohl auch etwas über­trie­ben für unse­ren Gar­ten, und nicht nur für unse­ren Garten…

Eines habe ich dann auch selbst gebaut, aller­dings weit­ab von jedem Traum. Die Kin­der haben das Haus jedoch inten­siv genutzt als sie noch klein waren, und jetzt war­tet es auf die Enkel.

Und das wurde aus meinem Gartentraum.

Gartentraum Baumhaus

Da waren die Träu­me auch sehr groß, bis hin zum Klet­ter­wald, auch wenn es eigent­lich zu wenig Bäu­me im Gar­ten hat. Ein Buch wur­de gekauft, mit Baum­häu­sern eines schö­ner als das ande­re. Die­ses Buch trug dann auch nicht dazu bei, die Träu­me zu dämp­fen, eher im Gegen­teil. Erst die Bekannt­schaft mit der har­ten Rea­li­tät hol­te mich auf den Boden zurück, wenn auch unsanft.

Das Baumhaus, auch so ein Traum für den Garten.

Aber auch die­ses Haus haben die Kin­der geliebt, und damit war ich dann auch zufrie­den und mit der Rea­li­tät wie­der ver­söhnt. Der Zahn der Zeit nag­te an die­sem Gebäu­de aller­dings sehr und irgend­wann muss­te es dann weg, für die Enkel, die ja noch gar nicht auf der Erde ange­kom­men sind, wäre es ganz sicher viel zu gefähr­lich geworden.

Den Garten in die dritte Dimension heben

Für mich ist ein Gar­ten, der ein­fach nur flach ist, nur eines: Lang­wei­lig. Ein Freund von ebe­nen Flä­chen, die man sofort über­blicken kann war ich noch nie. Ich will ent­decken oder mich auch ver­stecken, unter Bäu­men zum Bei­spiel, oder hin­ter Fel­sen. Ich möch­te umge­ben sein von Natur, nur das Rascheln der Blät­ter hören, die Vögel wie sie im Boden schar­ren und sonst nichts.

Ist das nicht die berühm­te ein­sa­me Insel, die jeder kennt, aber von der kei­ner weiß, wo sie eigent­lich sein soll? Wer sagt denn, dass eine Insel immer von Was­ser umge­ben sein muss?

Die einsame Insel mitten im Garten.

Den Boden habe ich rund um die­sen klei­nen Platz ange­ho­ben und dann mit Basalt­stei­nen abge­fan­gen. Da wo der Ein­gang zur Insel ist, sind die Stei­ne am größ­ten, so groß eben, wie ich sie gera­de noch mit Mus­kel­kraft und Sack­kar­re bewe­gen konn­te. Danach wur­de alles bepflanzt und jetzt, da alle Pflan­zen hoch­ge­wach­sen sind, da ist sie fer­tig, die Insel.

Hast Du auch sol­che Gartenträume?

Vie­le lie­be Grüße

Loret­ta und Wolfgang

Loretta

Loret­ta: Fotos (soweit nicht anders gekennzeichnet)

12 Kommentare zu „Gartenträume, was wurde aus ihnen?“

  1. dei­ne „insel” ist sehr idyllisch!!
    ich träu­me seit jah­ren von einer sand­stei­ner­nen pfla­ste­rung hin­term haus — die stei­ne sind schon da, alles zusam­men­ge­sam­mel­te fund­stücke. damit so eine pfla­se­rung sta­bil ist müs­sen die stei­ne GROSS sein — und da liegt die krux — ich kann es nicht selbst tun — brau­che dazu mind. 2 jugend­li­che recken, von denen einer auch noch ahnung hat 😀
    xxxx

  2. Ach, schön! Ich träu­me ja in erster Linie von einem Gar­ten (habe mich aber mit einem schlich­ten Bal­kon auch ganz gut ange­freun­det). Die­se Mond­tore mag ich auch ger­ne, aber sowas sel­ber zu bau­en — also so, dass es dann auch wirk­lich hält -, das stel­le ich mir echt schwer vor.
    Dass nicht alle Umset­zun­gen von Träu­men so ganz 1:1 gelin­gen, ist ja mei­stens im Leben so. Manch­mal wird die Rea­li­tät aber auch viel schö­ner als der Traum — dei­ne Gar­ten­in­sel z.B. könn­te ich mir nicht bes­ser erträumen!
    LG
    Centi

  3. Da sind eini­ge Träu­me wahr gewor­den, wie wunderschön!
    Die grü­ne Insel ist zau­ber­haft. Ein wah­res Traum­land, euer Garten!
    Lie­ben Gruss aus dem frisch ver­schnei­ten Umland,
    Brigitte

  4. Ja, Träu­me hat Jeder und ja, ich habe auch mei­ne Träu­me, wenn­gleich ich mei­nen Brot­er­werb abge­schlos­sen habe und mir mei­ne Zeit frei ein­tei­len kann, Ren­te. Ist aber nur toll, wenn die Kas­se stimmt. :-)) Aber dazu hat man ja auch jah­re­lang mehr als genug ein­ge­zahlt. Hät­te man das Geld selbst gespart, hät­te man mehr, aber das ist gut so , wie es ist.
    So ein Chi­ne­si­scher Pavil­li­on, ich weiss nicht, obwohl, wenn der Gar­ten groß genug ist, aber wo ist er das.
    Ein Baum­haus hat­te ich im Gar­ten mei­ner Eltern, natür­lich nicht so ein beson­de­res, son­der etwas zusam­men­ge­zim­mer­tes, das mir mei­ne Bru­der gemacht hat.
    Heu­te bin ich ganz zufrie­den mit dem Bal­kon, aber da bin ich ja sel­ten. Mein Haus ist mein Rad und da bin ich dann manch­mal froh, wenn ich einen Unter­schlupf fin­de, wenn es regnet.
    Eine schö­ne Insel habt ihr.
    Lie­ben Gruß Eva

  5. Wenn ich im Gar­ten ste­he, dann könn­te ich immer träu­men und mir vor­stel­len, wie und wo und was man machen könn­te. Geht nur nicht alles. Der Pavil­lon wäre wohl doch auch zu groß 🙂
    Ein Baum­haus war bei uns auch nicht mög­lich. Dafür haben unse­re Kin­der ein Klet­ter­ge­rüst mit Schau­kel und Podest bekommen.
    Vie­le Grü­ße von Kerstin.

  6. Tina von Tinaspinkfriday

    Ich fin­de euren Gar­ten zau­ber­haft und ein wenig mystisch.
    Bei uns sind es die japa­ni­schen Ele­men­te im Traum. Das japa­ni­sche Tor in rot und ein japa­ni­sches Teehaus. 😊🌸
    Man darf ja mal träumen.
    Lie­be Grü­ße Tina

  7. Ich träu­me oft von weni­ger Wild­wuchs, mehr ord­nen­der Hand und grö­sser! Grö­sser und mehr Son­ne (der Haupt­gar­ten liegt nord­sei­tig vom Haus. Wer immer hier geplant hat, er war kein Gar­ten­freund) Ger­ne träu­me ich — die Rea­li­tät ist ein wil­der Gar­ten mit wun­der­ba­ren Ecken, Blind­schlei­chen, die jun­ge auf­zie­hen, Igel, Vögel und wahr­schein­lich hier und da Füch­se… Ach ja, und Schnecken. Vie­le vie­le Schnecken…
    Trotz allem, ich lie­be mei­nem Garten
    Herzlichst
    yase

  8. Mei­ne Gar­ten­träu­me konn­te ich bis­her alle umset­zen 🙂 Der Gar­ten­pa­vil­lon, aus dem man fast zu allen Sei­ten her­aus­schau­en kann, war einer davon. Von man­chen dama­li­gen Träu­men habe ich mich im Lauf der Jah­re ver­ab­schie­det, Gärt­ners Zie­le ver­än­dern sich bisweilen.
    Lie­be Grüße
    Karen

  9. Lie­be Loretta,
    lie­ber Wolfgang,
    es gibt so eini­ges an Träu­men, aber es wird auch beim Träu­men blei­ben. Ihr habt in eurem Gar­ten ja schon sehr viel ver­wirk­licht. Bei mir man­gelt es an tat­kräf­ti­ger Mit­ar­beit eines männ­li­chen Wesens. Weder mein Mann noch die Söh­ne haben am Gar­ten Inter­es­se. Also mache ich, was ich kann. Und zumin­dest eini­ges habe ich auch schon umge­setzt. Immer­hin wur­de ja mein Traum von Teich und Bach­lauf Wirk­lich­keit und auch die ver­schie­de­nen Gar­ten­räu­me, die den lan­gen, schma­len Gar­ten unter­glie­dern. Mitt­ler­wei­le ist auch der Ehr­geiz nicht mehr ganz so groß, das Genie­ßen steht im Vor­der­grund. Im Som­mer erfreu­en mich die Blu­men, im Win­ter Vögel und Eichhörnchen.
    Herz­li­che Grü­ße — Elke (Main­zau­ber)

  10. Day dreams and gar­den day dreams are important to us! The last pho­to shows that you have crea­ted a beau­tiful oasis to sit and dream. We had a gar­den pavi­li­on bes­i­de our small pond and I loved it. One sno­wy win­ter it col­lap­sed under snow bur­den. After­wards it beca­me only a per­go­la, but it is nice also as such. During this cold win­ter (tem­pe­ra­tures at −10−20 C) dre­a­ming is essen­ti­al. Wis­hing you a hap­py Valentine’s Day weekend.

  11. Ja, Träu­me kom­men und gehen wohl. Man­ches erfüllt man sich und man­ches bleibt ein Traum.
    Ihr habt euch jeden­falls einen zau­ber­haf­ten Gar­ten­traum geschaf­fen. Toll immer die Bil­der aus eurem Garten!
    Ganz vie­le lie­be Grü­ße von der Urte

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