Was machen Männer eigentlich, wenn man sie zu Hause alleine lässt? Und darf man das überhaupt? Der Selbstversuch. Tag 1. Eigentlich müsste der Trompetenbaum mal wieder gestutzt werden.
Schließlich ist der seit Jahren nicht mehr gestutzt worden, und dieser Baum braucht den Schnitt tatsächlich. Das Holz ist nicht besonders stabil. Festhalten sollte man sich an den Ästen jedenfalls nicht, auch wenn die Leiter eigentlich zu klein ist, man schon auf der letzten Stufe steht. Und an diesen einen Ast nur dann ran kommt, wenn man sich irgendwo fest hält.
Die Krone ist sehr ausladend und unheimlich dicht. Da fällt kaum noch Licht auf den Rasen. Der quittiert das mit absterben. Zeit habe ich ja genug, schließlich bin ich alleine zu Hause.
Man sieht auch sehr gut, dass dieser Baum wirklich überall neue Äste treibt. Das bringt zusätzliches Gewicht, und die Äste brechen irgendwann von ganz alleine ab.
Also kurzerhand Säge, Schere und Leiter gezückt. Und los geht’s. So ein paar Äste kürzen, das ist schnell erledigt.
Ich sehe mir die Äste genauer an und denke, es ist wohl besser, wenn ich die paar Äste direkt am Stamm abschneide. Das geht auch recht gut und alles ist symmetrisch. Aber dann schneide ich den falschen Ast ab, plötzlich ist sehr viel Licht unter dem Trompetenbaum, die Symmetrie ist dahin. Es klafft eine Lücke.
Jetzt muss ich mehr Äste runter schneiden, um die verlorene Symmetrie wieder zu finden. Schließlich habe ich auch schon andere Dinge wieder gefunden, die ich mal verloren habe, wenn auch nicht alle. Immer mehr Äste fallen, und fast wäre ich ihnen gefolgt, der Boden ist mittlerweile von Ästen bedeckt, die Leiter findet keinen sicheren Stand mehr und wackelt bedenklich. Aber aufgeräumt wird erst, wenn ich mit dem Schneiden fertig bin.
Die Äste des Trompetenbaums
Am Ende liegt gefühlt eine Unmenge an Ästen unter dem Trompetenbaum. Mir fällt dann immer nur noch ein Wort ein: Tohuwabohu.
bedeutet Wirrwarr, völliges Durcheinander, Chaos
Ursprünglich findet sich dieses Wort in der Bibel. Am Anfang war die Erde Tohuwabohu, was hier soviel heißt wie wüst und leer.
Leer trifft die Situation unter dem Trompetenbaum nicht ganz…
Zum Glück ist das Holz sehr weich und lässt sich gut häckseln, hier muss ich nicht so kämpfen und mich nicht mit Dornen rumschlagen, wie etwa als ich die Rose Pauls Himalayan Musk entfernen musste. Es passiert auch nicht, dass der Häcksler seinen Dienst einstellt, weil die Äste zu dick sind.
Dafür kommt ein anderes Problem unerwartet um die Ecke.
Die Blätter des Trompetenbaums verstopfen den Häcksler. Die Maschine arbeitet zwar noch, aber die Blätter werden nicht mehr zerkleinert. Ich ziehe sie gut es geht wieder heraus, und versuche, den Häcksler wieder frei zu bekommen. Damit das nicht nochmals passiert, breche ich die Äste so auseinander, dass nicht zu viele Blätter auf einmal gehäckselt werden müssen.
Mit dieser Arbeit bin ich Stunden beschäftigt. Meine Vorstellung mal eben, den Trompetenbaum zu schneiden, war doch sehr naiv.
Irgendwann, es ist schon später Nachmittag, sind dann alles Äste zerkleinert. Fertig bin ich aber noch nicht. Überall liegen noch kleine Äste und Blätter rum. Ein wenig Brennholz ist auch übrig geblieben und muss weggeräumt werden.
Der Trompetenbaum nach dem Schnitt.
Jetzt fällt wieder deutlich mehr Licht auf den Rasen und ich entschließe mich, neuen Rasen zu säen. Dann wird der Boden vielleicht wieder schön grün. Da heißt es natürlich jeden Tag gießen. Aber das muss ich ohnehin tun.
Viele liebe Grüße
Wolfgang
Guten MOrgen lieber Wolfgang,
ich mußte ja ein ischen schmunzeln .… Wolfgang allein zu Haus .…da fällt mir sofort ein bekannter Film ein *schmunzel* .…
Du hast diesen Tag 1 super ausgefüllt mit Schneide- und Häckselarbeiten ;O)
Schön ist, daß nun wieder Licht auf den Rasen fällt und der neue Rasen wird sich , dank gutem wässern, bald in sattem Grün zeigen! Dann sind diese Mühen schnel vergessen!
Nun bin ich gepsannt, wie es weiter geht mit „Wolfgang allein zu Hause ” ;O)))
Ich wünsche Dir einen wunderschönen Tag!
♥️ Allerliebste Grüße, Claudia ♥️
Herrlich Deine Trompetenbaum-Geschichte, lieber Wolfgang.
Meine spontane Antwort auf Deine erste Frage wäre gewesen: Nur Unfug, hihi … ich denke, Du versteht Humor.
Grinsegrüße
von Anke
Ich schicke noch ein „s” für das Wort vor dem Humor …
Ich denke mal, ich bin nicht die Einzige, der hier ein Lachen auf dem Gesicht stand.
Ob man Männer alleine zu Hause lassen sollte, also meiner käme nicht auf die Idee,
deinen Baum zu stutzen.
:-))))))))))))))))
Aber dennoch, wow, dieser ausladende Baum passt in Euren Garten?
Ich würde ich aber auch gerne mal wissen, wie groß ist der Garten denn.
Meine Eltern hatten eine Garten mit 14 A, das hat mir schon gelangt.
Wir waren dauern am werkeln.
Liebe Grüße Eva
Grrr „einen Baum zu stutzen” sollte es heißen.
Liebe Eva,
danke für den Hinweis, habe ich korrigiert.
Viele liebe Grüße
Wolfgang
Ich hatte meinen Fehler bemängelt, weil ich geschrieben hatte:
„Deinen” und meinte aber „einen” Baum.
Liebe Grüße Eva
OK, dachte schon, ich hätte den falschen Begriff gewählt. Ist ja keiner da, der Korrektur liest…
Viele liebe Grüße
Wolfgang
Ach ja, das passiert mir auch immer, dass ich mal schnell irgendwas machen will (bei mir meistens wenn der Mann gerade nicht da ist), und sich das dann zu einer Riesenarbeit entwickelt.
Ehrlich gesagt hatte ich beim Lesen ja zunehmend Angst davor, wie der Baum wohl hinterher aussieht. 😀 Aber das Ergebnis ist doch sehr ansehnlich! Jetzt kann er wieder wachsen.
LG
Centi
Da hast du die „Allein zu Hause Zeit” ja prima genutzt ;O). So ein Rückschnitt tut wohl manchen Bäumen und auch Sträuchern gut. Viele Glück für die Rasenneusaat.
Lieben Inselgruß
Kerstin
Servus Wolfgang!
Oh. Da wurde aus einer angenommenen Kleinigkeit ein ganz schön arbeitsreiches Projekt. Aber du hast es, zwar mit viel Mühe — aber doch, geschafft und der Baum hat wieder Luft zum Atmen und Wachsen. In Nachbars Garten steht auch so ein tolles Exemplar und D schneidet ihn im Herbst so radikal zurück, dass es mir im Herzen weh tut. Doch zu meinem Staunen gibt er (also der Baum) jedes Jahr im Frühjahr wieder so Gas, dass wir uns einige Wochen später am üppigen Anblick erfreuen können! Danke wieder einmal für die Teilnahme beim DvD, ich schick dir/euch liebe Grüße
ELFi
antwort: „unsinn.”
besser man hat die typen unter beobachtung ;-D
spass beiseite — am ende wurde ja alles gut. und du hast sogar gründlich aufgeräumt hinterher! bäume „aufasten” muss ich hier auch hin&wieder — damit man sich nicht den kopp anstösst beim durch den garten gehen. auch habe ich damit schon büsche in kleine, adrette bäumchen verwandelt — holunder, hartriegel und liguster z.b.…..
viel spass noch im sturmfreien garten 😀 xxxx
Ich hatte ja schon befürchtet, dass da kein einziger Ast am Baum geblieben ist. Der sieht aber nun doch noch sehr gut aus. Schnittgut scheint sich am Boden immer zu vervielfachen, hab ich das Gefühl.
Liebe Grüße
Heike
Hihi, also allein sein heißt, sich Beschäftigung suchen?
Und die uferte dann ja ganz schön aus – kann aber bei Gartenarbeit ja immer passieren.
Bin gespannt, wie deine weiteren Abenteuer aussehen werden …
Herzliche Grüße – und genieße auch ein wenig die kommenden Sonnentage, lieber Wolfagang,
meint Petra
Oh ja, ich sehe es direkt vor mir wie Du schneidest und schneidest. 😁 Da ist richtig viel weggekommen. Wir haben unter unserem Baum extra Schattenrasen gesäht, der kommt ganz gut damit zurecht. Aber allzu schattig darf das dann dennoch nicht sein.
Liebe Grüße Tina
Hallo Wolfgang, das klingt ja heiter. Den Schnitt eines so ausladenden Baumes stelle ich mir ganz schön schwierig vor. Aber das Ergebnis kann sich sehen lassen.
LG Kathrin
Liebe Wolfgang,
deine Geschichte erinnert mich an gestern Abend als ich von der Arbeit nach Hause kam und der Hausherr auf der Leiter stand und unseren Cercis stutzte.…leider nur deshalb um ihn durch den Rückschnitt noch zu retten.
Aber deine Aktion verleitet mich zum Schmunzeln, denn hier wird auch aus den mal-eben-Aktionen regelmäßig etwas Größeres. 😉
Hab einen feinen Tag und der Catalpa hat einen tollen Schnitt erhalten, Marita
Na, da hast du aber gewaltig ausgelichtet, lieber Wolfgang. Aber ich glaube, das wird dem Baum und dem Rasen guttun. Und ich kann dir was verrraten: Mein Mann käme freiwillig nicht auf die Idee, so etwas in Angriff zu nehmen. Der fällt lieber von der Leiter, wenn er am Haus rumwerkelt. Pass auf dich auf.
Liebe Grüße — Elke
You’ve been very busy! Your garden looks wonderful — your efforts have paid off.
Thanks for sharing
Ja ich musste auch lachen bei dieser schönen „Geschichte” und hatte auch Befürchtungen wie es wohl danach aussieht. Ich kenne eine ähnliche Geschichte von meinen Schwiegereltern, der Flieder hat meinen Schwiegervater aber irgendwie leider nicht überlebt 😉 Gut das bei Dir alles doch zu einem so guten Ende gekommen ist, jetzt hat der Baum wirklich eine schöne Form und der Rasen (der ja wieder wächst) freut sich sicherlich auch, dann also noch schöne nicht mehr allzu lange „einsame” Tage,
lieben Gruß
Kirsi
Mein Lieblingsmensch sagt immer zu mir: wenn du 5 Minuten Zeit hast, quetschst du Arbeit für eine Stunde rein.…
Ich sehe, du kannst das besser!
Danke fürs erzählen, lesen hat grossen Spass gemacht
Wow, it certainly does look different and a lot more like a tree! Sometimes, our best ideas don’t turn out so well, but there are always ways around 🙂
How terrific it is to see you at ‘My Corner of the World’ this week!! Thanks for linking up with us.
Das war ja ein hartes Stück Arbeit lieber Wolfang, aber der sichtbare Erfolg
ist es doch wert gewesen.
Tja was Mann so alles macht wenn er alleine ist.…(schmunzel)
Bin nicht über FireFox in deinen Blog gekommen, stand auf der Leitung
und habe es heute erst über einem anderen Browser ausprobiert und es hat funktioniert.
Liebe Grüße von Karin Lissi und weiterhin „frohes Schaffen” und bleibe gesund
Wolfgang, wenn man Dich mal alleine lässt! Aber ich gebe Dir recht, der Baum hatte es echt nötig und Du hast am Ende wirklich ein prima Ergebnis erzielt. Das im Garten „mal eben” nichts geht, wissen wir doch alle, oder?
Oh, Häcksler mit Blättern verstopfen, darin ist mein Holder auch gut. Nun ist er derzeit gehandicapt und ich durfte (ist sonst Mannsache) den Riesenhaufen häckseln, der sich seit dem Frühjahr hier angesammelt hat. Ich habe bestimmt länger als Du und er gebraucht, der Häcksler musste aber nie rückwärts laufen 😉
Liebe Grüße
Karen, die froh ist, das Du nicht von der Leiter gekippt bist!
Such a funny story Wolfgang :)) And very familiar to me: even one ’small’ cutting operation can last for hours and hours, and causes an avalanche of branches and leaves that need tidying. This week I have cut older branches of two old Philadelphus coronarius, terrible job. But I like to cut & use pruning saw & secateurs — and gladly leave the branch mess to my husband! Thank you for linking, wishing you both a wonderful weekend.
Oh, oh, das kommt mir sehr bekannt vor! Allerdings habe ich den Trompetenbaum etwas zu stark geschnitten und er hat leider das Zeitliche gesegnet! Naja, er hat mir eh nicht mehr gefallen. Der Stamm war zu kurz und so hingen die Äste fast bis zum Boden. Zeit für Neues…
Viele Grüße von
Margit
Oh, das kommt mir irgendwie bekannt vor, allerdings habe ich diese „Gefahr“ dahingehend beseitigt, als das meine Männer in Gartendingen ausschließlich auf Anweisung handeln — Sohn, weil ihn gartentechnisch nur interessiert, ob die Liege auf der Terrasse frei ist, es sei denn, man fordert ihn auf und gibt ganz genaue Anweisungen, was als Ergebnis erwartet wird, Mann, weil die Erfahrung gelehrt hat, welche Diskussion „ich wollte doch nur“ auslösen kann 🤨 Aber hat ja noch mal gutgegangen und die Trompete wird sich erholen. Weiterhin viel Spaß beim gärtnern und darüber berichten- LG Ursula
Wir haben mehrere Bäume. Gut zu wissen, wie man die Baumabtragung zu tun hat. Den Beitrag werde ich auch meinem Mann zeigen.
Vielen Dank für den Beitrag zum Thema Baumschnitt. Ganz schön mutig, wie du den Trompetenbaum gestutzt hast. Ich habe auch einen Trompetenbaum im Garten, der mal geschnitten werden müsste. Ich denke aber, dass ich mir noch einen Experten dazuhole. Ganz so mutig bin ich nicht.