Basteln mit altem Silber

Auf Floh­märk­ten, als es sie noch gab, konn­te man hin und wie­der altes Sil­ber in Form von Besteck kau­fen. Oft wirk­lich unan­sehn­lich, aber man muss ja nicht damit essen. Man kann auch pri­ma damit basteln. Aus Löf­feln kann man zum Bei­spiel schö­ne Kräu­ter­schil­der gestal­ten.

Der Vierzack

Vier­zack ist laut Duden kein Syn­onym für Gabel.
Duden Online kennt den Vier­zack gar nicht.
Goog­le schon, es spuckt für Vier­zack mehr als 4000 Tref­fer aus, was nicht viel ist, aber immerhin.


Dabei hat der Vier­zack doch nur einen Zin­ken mehr als der Drei­zack, und den kennt nun wirk­lich jedes Kind. Man den­ke nur an Posei­don, die Waf­fe des Mee­res­got­tes war ein Drei­zack, hat­te also drei Zin­ken genau­so vie­le wie die­se Gäbel­chen, die man in der Frit­ten­bu­de bekommt, wo es sie noch gibt. (War­um man die­se Gäbel­chen jetzt aus­ge­rech­net so formt, wie die Waf­fe eines Got­tes, ist mir ein Rät­sel.)
Von daher scheint mir der Unter­schied zwi­schen Drei­zack und Vier­zack nicht so gewaltig.

Altes Silber dekorativ an der Wand.

Mit zwei Gabeln und einem Stück Holz aus Eiche habe ich ein Bild kom­po­niert für das Ess­zim­mer, natür­lich; im Schlaf­zim­mer wäre es ja auch irgend­wie unpas­send. Ein Bild aus altem Sil­ber und Holz.

Das Werkzeug

Man braucht eine feste Unter­la­ge z.B. einen run­den Klotz aus Stahl. Aller­dings darf die­se Unter­la­ge auch nicht zu fest sein, da sonst die Gabel zu sehr ver­formt wird oder unschö­ne Abdrücke ein­ge­prägt wer­den, des­we­gen habe ich noch ein Kup­fer­blech auf mei­nen Klotz gelegt. Kup­fer ist wei­cher als mei­ne Vier­zacken. Wahr­schein­lich reicht es aber auch, wenn man die Zin­ken auf einer Holz­un­ter­la­ge platt macht.

Und als Ham­mer eig­net sich einer der übli­chen Ver­däch­ti­gen aus Stahl nicht, hier ist ein wenig mehr Nach­gie­big­keit gefragt.
Ich habe ein Schlag­werk­zeug mit Kup­fer­kopf und eines mit Kunst­stoff­kopf, bei­de sind für die­se Arbeit taug­lich. Ach ja, und für das Zurecht­bie­gen benut­ze ich eine Spitzzange.

Eine Spitzzange zum Biegen der Zinken

Die Zan­ge ist nicht opti­mal, da die Greif­flä­che gerif­felt ist. Dadurch hat man natür­lich einen bes­se­ren Halt am Werk­stück, aber man sieht auch deut­lich wo die Zan­ge zuge­packt hat. Wer kann lässt die Zan­ge natür­lich weg und erle­digt das Bie­gen mit rei­ner Kon­zen­tra­ti­on. Ich bin da noch nicht so weit.

Die Arbeit mit altem Silber

Der erste Schritt: Sinn­vol­les platt schla­gen des Werk­stückes.
Hin und wie­der das Schla­gen unter­bre­chen, um zu sehen, ob die Gabel schon geplät­tet ist.

Altes Silber. Hier die Zinken einer Gabel.

Nach dem Krüm­men der Zin­ken, kann man die Gabel auch noch polie­ren oder auch nicht, was man eben als schö­ner emp­fin­det oder was bes­ser zur Ein­rich­tung passt. Ich habe mich für das Säu­bern ent­schie­den, da so ein schö­ner Kon­trast zu dem dunk­le­ren Eichen­holz entsteht.

Das Holz

Da ich noch recht viel habe und es ein­fach super aus­sieht, habe ich mich für Eiche ent­schie­den. Edles Metall auf edlem Holz.

Absä­gen, schlei­fen und Kan­ten abrunden.

Das Holz habe ich noch gestri­chen, so tritt die Mase­rung bes­ser hervor.

Holz­far­be
Nach dem Strei­chen kann man übri­gens die noch feuch­te Far­be vor­sich­tig mit einem Lap­pen abwi­chen, dadurch wird die Ober­flä­che gleich­mä­ßi­ger.
Das funk­tio­niert aber nicht mit Lackfarben.


Zum Schluss noch die Vier­zacken anschrauben.

Altes Silber, hier Gabeln.
Altes Silber, ein Wandschmuck.

Man kann aber auch den Gar­ten mit Gabeln schmücken.

Altes Silber im Garten.

Löffel aus altem Silber

Aus Löf­feln kann man auch sehr schö­ne Kräu­ter­schil­der basteln.

Mit altem Silber kann man auch schöne Kräuterschilder basteln.

Oder man bastel Haken aus alten Sil­ber­löf­feln. Wir benut­zen einen sol­chen Haken zum Bei­spiel für eine Later­ne im Garten.

Die­ses sehr urtüm­li­che Werk­zeug besteht aus zwei Tei­len, einem Stiel und einer Löf­fel­scha­le. Für unse­re Bastel­ar­beit biegt man den Stiel zu einem Haken und bohrt in die Löf­fel­scha­le ein Loch zum Auf­hän­gen. Das ist alles.

Viel­leicht ist es Dir auf­ge­fal­len, ich selbst habe es nicht bemerkt. Aber unse­re Toch­ter mach­te mich vor Jah­ren dar­auf auf­merk­sam, dass das Huf­ei­sen falsch rum hängt. So fällt das Glück raus.

Seit dem hän­ge ich sie tat­säch­lich immer so auf, dass das Glück nicht so ein­fach raus kann.

Vie­le lie­be Grüße

Loret­ta und Wolfgang

Loretta

Loret­ta: Fotos (soweit nicht anders gekennzeichnet)

15 Kommentare zu „Basteln mit altem Silber“

  1. Guten Mor­gen ihr Lieben,
    das sit eine ganz zau­ber­haf­te Idee! Sol­che alten Gabeln hab ich auch noch, das gefällt mir rich­tig gut und ich wer­de mir das mal mer­ken! Noch lie­gen aber Stöff­chen bereit und war­ten auf gewünsch­te Ver­ar­bei­tun­gen :O)
    Habt einen wun­der­schö­nen Tag!
    ♥️ Aller­lieb­ste Grü­ße, Clau­dia ♥️

  2. Ser­vus ihr Zwei!
    Der Zufall woll­te, dass du heu­te mit die­sem DIY beim DvD dabei bist. Ich über­le­ge, mir eine schicke Deko für die Küche zu machen und jetzt kommst du mit den Gabeln wie geru­fen. Auch die Idee einen Löf­fel als Haken zu ver­wen­den, gefällt mir. Ja, das Glück fällt beim Huf­ei­sen raus, wenn es so hängt. Super, dass dich dei­ne Toch­ter dar­auf auf­merk­sam gemacht hat. Glück kön­nen wir doch alle brau­chen. Dan­ke fürs Ver­lin­ken und lie­be Grüße!
    ELFi

  3. Moin lie­be Loret­ta und lie­ber Wolfgang,
    das ist wie­der so eine wun­der­ba­re Idee … da wäre ich nie drauf gekom­men, aus altem Sil­ber­be­steck ein Wand­bild zu machen. Sieht rich­tig TOLL aus!!
    Aber auch die ande­ren Ideen sind klasse.
    Scha­de das ich das Sil­ber­be­steck aus dem Nach­lass mei­ner Eltern damals ent­sorgt hatte. 

    Das mit dem Huf­ei­sen stimmt, so kann man das Glück natür­lich nicht ein­fan­gen, die Öff­nung muss nach oben zei­gen *g*

    Habt einen schö­nen Tag.
    Lie­be Grüße
    Biggi

  4. ach, auf die Idee wäre ich so schnell nicht gekom­men! aber ich fin­de sie toll, es sieht unheim­lich schön und edel auf dem Holz auf das ja eine eige­ne Schön­heit schon hat.
    Ich hat­te! auch altes gro­ßes Sil­ber­be­steck — aus der Fami­lie und vom Floh­markt weil ich es so schön fand, wenn auch unhand­lich zum essen.
    eine Gabel­künst­le­rin hat mir wun­der­schö­nen SCHMUCK dar­aus gebastelt!!!!!
    und nun nen­ne ich 2 Arm­bän­der, 2 Rin­ge und einen Anhän­ger davon mein Eigen.…
    die sind wun­der­schön gewor­den und ich tra­ge sie mit Stolz denn so etwas wirft man ein­fach nicht weg zum Floh­markt, alles ist auf irgend­ei­ne Art wieder-zu.verwenden.…
    dein Bild ist wunderschön…
    herz­lichst angelface

  5. *haken*
    hacken tust du unkraut. ;-D
    gib dir mal bissl mühe mit dem besteck­ver­bie­gen durch rei­ne gedan­ken­kraft — so schwer kann das doch nicht sein. hät­te ich altes sil­ber­be­steck, ich wür­de davon essen. und es zum rei­ni­gen gna­delos in die spühl­ma­schi­ne tun. ein­mal habe ich beim kom­postum­set­zen einen kaf­fee­löf­fel gefun­den, hat­te mich schon gewun­dert, war­um nur noch 5 in der schub­la­de waren. hier kommt nüscht weg :-DDD
    xxxx

  6. Hal­lo ihr Lieben,

    die Gabeln machen schon gro­ßen Ein­druck, aber mir gefällt beson­ders der Löf­fel für die Kräu­ter, so kann man die Samen­rei­hen gut markieren. 

    Viel Spaß beim Gär­tern und Sil­ber beschla­gen und eine schö­ne Sommerzeit. 

    Lie­be Grüße
    Barbara

  7. Maren von farbwunder-style

    Da geb ich Eurer Toch­ter recht: das mit dem Huf­ei­sen ist total wich­tig, bloß nicht das Glück ver­geu­den ;-))) !!! Der Hacken ist am Schuh, nicht im Gar­ten :))) Und das Kunst­werk ist total schön gewor­den, sowas hat nicht jeder… die Idee, Sil­ber­löf­fel­chen als Kräu­ter­schil­der zu benut­zen, ist klas­se! ich habe tat­säch­lich noch ein paar „Erb­stücke”, viel­leicht mach ich was draus.
    Lie­be Grü­ße, Maren

  8. Jetzt muss ich mal echt grin­sen. Das erin­nert mich sooo sehr an mei­ne Stu­di­en­zeit. Als Zahn­me­di­zi­ner waren wir wegen der anfal­len­den Labor­ar­bei­ten bestens mit aller­lei Zan­gen zum Bie­gen aus­ge­rü­stet. Immer vor Weih­nach­ten saßen da so ein paar Kom­mi­li­to­nen her­um und bastel­ten Schmuck aus altem (?) Sil­ber­be­steck, der dann wie­der auf dem Floh­markt ver­kauft wur­de. Über­haupt waren die Her­ren der Schöp­fung sehr krea­tiv. Einer hat sogar Mok­ka­känn­chen geschmie­det. Wir hat­ten ja echt alles zur Hand. Da war noch nichts mit Cad/Cam beim Erstel­len von Kro­nen und Brücken. Hach! — das sind Erin­ne­run­gen! Dan­ke dafür.
    Herz­li­che Grü­ße — Elke (Main­zau­ber)

  9. Floh­märk­te gehö­ren ja zu den ganz weni­gen Din­gen, die ich in der Coro­na­kri­se vermisse. 🙂
    Ich fin­de das frisch­ge­putz­te Sil­ber auf dem dunk­len Holz sehr schön. Aller­dings erin­nern mich Gabel­zin­ken immer an Fin­ger, des­we­gen macht mir die Krüm­mun­gen dezen­te Gän­ze­haut… aber das ist nur son Ding von mir, an sich ist das schon cool.
    Die Löf­fel­ha­ken sind auch toll!
    LG
    Centi

  10. Wie schön, wenn alte Din­ge wie­der ein neu­es Leben oder Ver­wen­dungs­zweck bekom­men. Den Löf­fel­ha­ken fin­de ich am Bestens, die ande­en Ideen sind aber auch toll.
    Lie­be Inselgrüße
    Kerstin

  11. What a cle­ver idea! I never would have thought to deco­ra­te with cut­lery but it looks like a real­ly fun pro­ject! Thanks for sha­ring this idea!

    Your sup­port for ‘My Cor­ner of the World’ is much app­re­cia­ted! Thanks for your link this week.

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen