Der Fächerahorn

Acer palmatum 

Der Fächer­ahorn ist sicher der schön­ste Zier­ahorn, den man sich in den Gar­ten holen kann. Mit sei­ner sehr schö­nen und far­ben­fro­hen Herbst­fär­bung begei­stert er jeden Gar­ten­lieb­ha­ber und ganz sicher auch sol­che Men­schen, die sich unter Gar­ten eine Stein­wü­ste oder eine grün ange­stri­che­ne Beton­flä­che vor­stel­len. (Haupt­sa­che kei­ne Arbeit.)

Der zwei­te Teil des bota­ni­schen Namens stammt von dem latei­ni­schem Wort pal­ma, was nichts ande­res als (fla­che) Hand bedeu­tet.
Wahr­schein­lich sind hier­mit die deut­lich ein­ge­schnit­te­nen Blät­ter gemeint.
Und Acer steht für Ahorn­baum, aber auch unter ande­rem für Lei­den­schaft­lich. Und Lei­den­schaft zeigt der Ahorn ganz sicher, wenn es um die Herbst­fär­bung sei­ner Blät­ter geht.
Fächerahorn in unserm Garten.

Woher kommt dieser Baum?

Auch wenn der Fächer­ahorn sehr beliebt ist in unse­ren Gär­ten, hei­misch ist er hier nicht. Ursprüng­lich kommt er aus Ost­asi­en und nicht etwa aus der Gemein­de Ahorn im Nord­osten Baden-Würt­em­bergs. Hier war der Ahorn viel­mehr Namens­ge­ber für die Gemein­de, da sie einen cir­ca 2000 Hekt­ar gro­ßen Wald aus lau­ter Ahorn­bäu­men besitzt. 

Auf einer Japan­rei­se wur­de Carl Peter Thun­berg, ein schwe­di­scher Arzt und Bota­ni­ker gegen Ende des 18. Jahr­hun­derts auf den Fächer­ahorn auf­merk­sam. Der klei­ne Baum übte auf ihn eine der­ar­ti­ge Fas­zi­na­ti­on aus, dass er ihn ein­fach mit­nahm. Zum Glück hat­ten die Japa­ner noch mehr von die­sen Bäu­men. Sonst hät­te der Schwe­de damals eine Jahr­hun­der­te alte japa­ni­sche Gar­ten­kul­tur zu einem Ende gebracht. Von den Stra­pa­zen, die so ein Baum wäh­rend der lan­gen Über­fahrt zu erdul­den hat möch­te ich hier nicht berichten.

Wo lebt der Fächerahorn gerne?

Der Ahorn bevor­zugt humus­rei­che, durch­läs­si­ge Böden und fühlt sich in der Son­ne sehr wohl, halb­schat­tig tole­riert er auch. Aber Schat­ten ver­trägt der Fächer­ahorn gar nicht. Wenn es gut geht küm­mert er vor sich hin. Wir haben im Gar­ten zwei Fächer­ahor­ne, die gleich alt sind. Wäh­rend der eine einen son­ni­gen Platz haben durf­te, pflanz­ten wir den ande­ren in den Schatten. 

Die Blätter des Fächerahorns entzücken im Herbst mit ihren wunderbaren Farben.

Der Fächer­ahorn im Schat­ten wuchs fast gar nicht und begann nach ein paar Jah­ren damit, Äste abzu­wer­fen. So dass wir uns ent­schlos­sen, ihn aus sei­nem schat­ti­gen Dasein raus zu holen. Seit­dem wächst er genau so gut wie der zwei­te Ahorn, wird aber noch lan­ge brau­chen bis er mal genau so groß ist.

Der Boden in unse­rem Gar­ten ist für den Ahorn nicht opti­mal, da er eher schwer und leh­mig ist, den­noch wächst der Fächer­ahorn gut bei uns. Der Stand­ort in der Nähe des Hau­ses ist aller­dings etwas geschützt, hier lei­det der Ahorn nicht so sehr unter Frost im Win­ter. Das soll gera­de bei jun­gen Bäu­men wich­tig sein.

Wie groß wird der Fächerahorn?

Er kann eine Grö­ße von fünf bis sie­ben Metern errei­chen und auch genau­so breit wer­den. Dazu braucht er aller­dings vie­le Jah­re und die Bedin­gun­gen müs­sen stim­men. Im Jahr schafft die­ser Baum 20 bis 30 Zen­ti­me­ter in die Höhe aber auch in die Brei­te. Unter ungün­sti­gen Bedin­gun­gen ist es auch weit weniger.

Pflege

Wir machen gar nichts. Wenn es beson­ders trocken ist, so wie die­ses Jahr, gie­ßen wir den klei­nen Baum, sonst nicht. Und wenn sei­ne Äste zu weit in den Weg hin­ein wach­sen, stut­zen wir diese.

Nach unse­rer Erfah­rung braucht der Fächer­ahorn kei­ne beson­de­re Pflege.

Vie­le lie­be Grüße

Loret­ta und Wolfgang

Loretta

Loret­ta: Fotos (soweit nicht anders gekennzeichnet)

20 Kommentare zu „Der Fächerahorn“

  1. Sol­che habe ich mal ver­sucht, aus Säm­lin­gen in Töp­fen auf dem Bal­kon zu zie­hen, aber lei­der sind sie alle ein­ge­gan­gen. Scha­de, die wer­den so wun­der­bar knall­rot im Herbst!
    Und stimmt, man sieht sie auch manch­mal in die­sen unsäg­li­chen foli­en­un­ter­klei­de­ten Kies-„Gärten”. Da kann man sich dann freu­en, dass über­haupt noch was lebt. =/
    LG
    Centi

    1. Lustig(im Gegen­satz zu den Gar­ten­be­sit­zern) fand ich, dass im Rah­men einer Strei­che- Nacht zum ersten Mai ein­mal jun­ge Leu­te einen Schot­ter­gar­ten mit Senf­sa­men ein­ge­säht hat­ten. Bis das wie­der gezupft war…

  2. Lie­ber Wolf­gang und lie­be Loretta,

    ein wun­der­schö­nes Herbst­laub, die­ser Fächer­ahorn ist schon was ganz Beson­de­res, gefällt mir sehr.

    EIn son­ni­ges Wochenende
    wünscht Euch
    Anke Schlosser
    aus dem Taunus

  3. Ja, wir haben hier drei in der Anla­ge ste­hen und die sind so wun­der­schön rot schon.
    Ich kann die ger­ne mal zei­gen, aber ich kom­me ein­fach nicht dazu.
    Wenn ich aus dem Fen­ster mei­nes Ess­zim­mers sehe, dann leuch­tet einer so
    wunderbar.
    Der Herbst ist halt die schön­ste Jah­res­zeit, neben dem Frühling.
    … ja, so kann man sagen, denn auch der Herbst hat sovie­le schö­ne Tage.

    Ich wün­sche dir ein schö­nes Wochenende.
    Lie­ben Gruß Eva

  4. Die­se Anspie­lung auf den Ort „Ahorn” hat mich doch sehr ver­wun­dert, denn das ist ein Nach­bar­dorf mei­nes Geburts­or­tes ( eigent­lich BUCH am Ahorn ). Wie kommt das, das macht mich neugierig.…
    Der Fächer­ahorn ist toll. Aber mei­ner will die­ses Jahr noch nicht rot wer­den. Der steht aller­dings in einem Topf.
    Toll, das Leuch­ten auf euren Fotos!
    Ein schö­nes letz­tes Oktoberwochenende!
    Astrid

    1. Lie­be Astrid,
      den Ort Ahorn habe ich zufäl­lig gefun­den, ich wuss­te nicht, dass es einen Ort mit die­sem Namen gibt.

      Vie­le lie­be Grüße
      Wolfgang

      1. Ja, hab gra­de ent­deckt, dass die Auto­bahn­ab­fahrt der A81 so heißt. Ich fand als Kind die Kom­bi­na­ti­on der bei­den Baum­na­men faszinierend…
        Ich hat­te gedacht, dass du viel­leicht beruf­lich in der Ecke warst.…
        Gute Nacht!

  5. Lie­be Loret­ta, lie­ber Wolfgang,
    Dan­ke für die aus­führ­li­che Vor­stel­lung die­ses wun­der­schö­nen Bau­mes. Das ist alles sehr inter­es­sant und durch­aus Wissenswert.
    Habt ein fröh­li­ches Wochenende,
    herzlichst
    moni

  6. Ser­vus, ihr Lieben!
    Ja, Fächer­ahor­ne sind eine wirk­li­che Zier­de im Gar­ten! Wir haben auch zwei — einen roten, noch sehr jun­gen, der in der Son­ne wächst. (Dem war die Hit­ze im heu­ri­gen Som­mer aber gar nicht sooo recht. Und im vori­gen Win­ter hat er ziem­lich gefro­ren…) Und einen mit grün­lich-gel­ben Blät­tern, die sich jetzt ver­fär­ben — der steht im Halb­schat­ten neben dem Mini­teich und hat eine Wei­le gebraucht, bis er sich dort ein­ge­lebt hat. Aber inzwi­schen sind ein paar Jah­re ver­gan­gen und ich glau­be, nun gefällt’s ihm dort…
    Eure Ahorn­fo­tos sind umwerfend!
    Herz­li­che Wochen­end­grü­ße und alles Liebe,
    Traude

  7. Hal­lo ihr beiden,
    dan­ke für den inter­es­san­ten Bei­trag. Wir haben am Teich einen schö­nen Fächer­ahorn, der mit der Far­be noch ein biss­chen auf sich war­ten lässt. Rot ist er zwar schon, aber nicht so bild­schön wie in frü­he­ren Jahren.
    Ich ver­lin­ke die­se Woche kei­nen eige­nen Bei­trag, habe aber reich­lich Natur zu bie­ten, sowohl aus dem Gar­ten (Natur­don­ners­tag) als auch von diver­sen Spa­zier­gän­gen. Vor allem zwei Frank­fur­ter Park­an­la­gen waren die­se Woche gut für tol­le Herbst­fo­tos. Wenn ihr wollt, dann kommt ein­fach mal auf dem Main­zau­ber­blog vor­bei: www.mainzauber.de
    Herz­li­che Grü­ße — Elke

  8. Wow, was sind das für tol­le Herbst­far­ben. Ich habe mich nie getraut, einen Fächer­ahorn zu pflan­zen, da ich immer dach­te, er wäre schwie­rig in der Pfle­ge. Habe ich mal wie­der was gelernt bei euch.
    Lie­be Grüße
    Heike

  9. Was für ein tol­les Gewächs! Ich hat­te auch irgend­wann einen Fächer­ahorn. Er ist mir aller­dings ein­ge­gan­gen. Naja, viel­leicht war es ein­fach nicht der rich­ti­ge Standort.
    Vie­le Grü­ße von
    Margit

  10. Hal­lo ihr bei­den, wie­der ein sehr schö­nes Por­trait. Ich habe ihn nicht im Gar­ten, aber er wirkt sehr edel auf den Bil­dern und die Herbst­fär­bung ist bild­schön. Euch einen wun­der­vol­len Start in den Novem­ber wünscht Bianca

  11. Sara - Mein Waldgarten

    Der Fächer­ahorn sieht ganz herr­lich aus, lie­ber Wolfgang!
    Ich habe auch einen im Gar­ten. Er wächst ziem­lich lang­sam. Und auf dem Fried­hof haben wir einen ganz dunk­len auf das Grab mei­ner Mut­ti gepflanzt.
    Ich mag die Herbst­fär­bung auch sehr.
    Schön, dass es heu­te wie­der mit mei­ner Teil­nah­me klappt. Die Kom­men­ta­re bei mir habe ich vor­hin noch beantwortet

    Vie­le lie­be Grü­ße und noch schö­ne rest­li­che Herbst­ta­ge wün­sche ich Euch!
    Sara

  12. Der Nach­bar hat einen Fächer­ahorn — aber mich dünkt er seit Jah­ren sehr küm­mer­lich. Ich ver­mu­te, der gedeiht hier ein­fach im fal­schen Boden
    Herzlichst
    yase

    1. Ups, das stimmt so nicht. Es soll­te 1600 hei­ßen. Wo sind bloß die Nul­len hin? Dan­ke für den Hinweis.
      Ich wün­sche Dir ein schö­nes Wochenende.

      Vie­le lie­be Grüße
      Wolfgang

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