Die Sicheltanne

Eine Sicheltanne in unserem Garten

Wenn es um Bäu­me geht, wer­de ich immer sehr schnell sen­ti­men­tal und möch­te am lieb­sten nicht nur jeden Baum ste­hen las­sen, son­dern ihm auch noch den Platz geben, den er braucht, um sich zu ent­fal­ten. Und am besten soll es auch noch eine Gemein­schaft von Bäu­men sein.
Denn seit ich das Buch „Das gehei­me Leben der Bäu­me” gele­sen habe, weiß ich, dass Bäu­me sehr sozia­le Wesen sind.

Ich habe einen Fehler gemacht

Vor mehr als zehn Jah­ren kauf­te ich eine Sichel­tan­ne. Einen sol­chen Baum hat­te ich noch nie gese­hen und ich war von sei­nem beson­de­ren Wuchs sofort fas­zi­niert. Ursprüng­lich kommt die­ser Baum aus Chi­na und Japan und bevor­zugt küh­le und feuch­te Gebie­te. Dort kann sie eine Wuchs­hö­he von bis zu 50 Metern errei­chen. In unse­rer Gegend schafft sie aber in der Regel „nur” 15 Meter.

Aber ich pflanz­te ihn zu nah am Haus. Zurück­blickend kann ich nicht mehr sagen, wie ich auf die­se komi­sche Idee gekom­men bin. Ein Baum unge­fähr zwei Meter vom Haus ent­fernt macht irgend­wann Pro­ble­me, und sei es, dass ein Mar­der den Baum benutzt, um ins Haus zu kommen.

Die Sicheltanne muss weg

Sonn­tags darf man kei­nen Krach machen, also ist Hand­ar­beit ange­sagt. Der Baum ragt schon deut­lich über die Dach­rin­ne und ohne Lei­ter ist mir das zu gefähr­lich. Fal­len las­sen kann ich den Baum nicht, dafür ist kein Platz, also von Oben nach Unten absägen.

Die Sicheltanne ist jetzt schon deutlich kleiner.

Irgend­wann ist nur noch der Stamm übrig.

Leider muss die Sicheltanne weichen
Eine Arbeit, die ich wirklich nicht gerne mache.

Der Stamm fin­det einen neu­en Platz im Gar­ten und bleibt dort als Tot­holz lie­gen, da lie­gen seit ein paar Jah­ren auch schon zwei ande­re Stämme.

Totholz im Garten

Häck­seln wer­de ich dann spä­ter, Sonn­tags geht das nicht.

Sehr viel zu häckseln

Snup­pi wach­te die gan­ze Zeit über die Ein­hal­tung der Arbeits­si­cher­heit, der Qua­li­täts­stan­dards und über alles, was man sonst noch so beach­ten muss. Der Hund hat ein­fach alles im Blick.

Ich wün­sche euch noch eine schö­ne Woche 

Vie­le lie­be Grüße 

Wolf­gang

27 Kommentare zu „Die Sicheltanne“

  1. Muss­te ich grinsen.…aber auch nur wegen Sonn­tags kei­nen Krach machen, denn hier im Ort sieht man es nicht so eng und wür­de ich damit anfan­gen kämen bestimmt gleich auch die Nach­barn um zu helfen 😉 

    Ja, dar­über denkt man wirk­lich manch­mal vor­ab nicht nach, aber hilft ja nix wenn es dann gar nicht mehr geht. So ist jetzt Licht, der Mar­der kann nicht mehr über den Baum kom­men und vor allem wird das Tot­holz noch genutzt. 

    Viel Arbeit die sich gelohnt hat, und so nen süssen Auf­pas­ser dabei lässt einen dann auch lächeln. 

    wün­sche dir einen schö­nen ersten Mai und sen­de vie­le Grüsse

    N☼va

  2. Lie­ber Wolf­gang, das Buch habe ich auch und fin­de es sehr fas­zi­nie­rend. Einen Baum zu fäl­len ist immer schwer, aber so nah am Haus ist es ein­fach kein so guter Platz für ihn. Ich wün­sche Euch einen wun­der­vol­len ersten Mai.Herzlich Susanne

  3. Lie­ber Wolfgang,

    rich­tig so, sonn­tags wird kein Krach gemacht! *g*

    Ich glau­be, es geht den mei­sten so, dass sie mal einen Feh­ler bei der Gar­ten­ge­stal­tung machen. Es ist zwar scha­de, wenn ein Baum gefällt wer­den muss, aber Sicher­heit geht nun mal vor. Bei euch wären ja auch Schä­den am Haus zu ver­zeich­nen gewesen.

    Trotz allem erfüllt der Baum jetzt noch gute Zwecke und ande­re Gar­ten­be­woh­ner haben einen Nut­zen durch ihn. 

    Ganz lie­be Grü­ße und einen schö­nen 1. Mai­fei­er­tag, an dem jetzt aber auch kein Krach gemacht wird. 🙂

    Chri­sta

  4. Lie­ber Wolf­gang,
    da warst du aber fleißig;0) GsD ist dir nichts pas­siert. Das bei dir die Stäm­me lie­gen blei­ben dür­fen fin­de ich toll für Insek­ten und Co.! Einen schö­nen Fei­er­tag wün­sche ich noch… Herz­lichst Kirsten

  5. Lie­ber Wolf­gang,
    in Sachen Bäu­me füh­le ich mit Dir mit und den­ke da wohl sehr sehr ähn­lich. Bei uns wird es wohl eines Tages genau so mit der Maro­ne gesche­hen, denn auch sie steht viel zu nah am Haus. Aller­dings mache ich mir jetzt noch nicht täg­lich Gedan­ken dar­über, da es noch ein paar Jähr­chen Zeit hat — und die möch­te ich dem Baum und mir auch geben.

    Auch unse­re Fell­na­se ist grund­sätz­lich dabei, wenn irgend etwas im Gar­ten gemacht wird. Einer muss ja schließ­lich den Über­blick behal­ten *lach*. Zumin­dest hat man manch­mal den Ein­druck, genau so wür­de es sich im Kopf des Hun­des abspie­len *schmun­zel*.

    Alles Lie­be und einen wun­der­schö­nen Fei­er­tag, Lill

  6. Ich kann das gut nach­voll­zie­hen und habe auch eine ganz spe­zi­el­le Bezie­hung zu Bäu­men. Bei uns muss dem­nächst lei­der auch eine Schwarz­kie­fer wei­chen, weil all ihre Äste nur nach einer Sei­te hin gewach­sen sind und sie wegen des ein­sei­ti­gen Gewichts schon ganz schief steht 🙁
    LG, Varis

  7. Manch­mal pflanzt man ein­fach zu viel oder falsch! Das habe ich auch schon erlebt und dann muss ein­fach die Säge ran! Ich bin mir sicher, dass Du schon wie­der neue Ideen hast! Und als Tot­holz bie­tet der Stamm aller­hand Insek­ten noch einen guten Lebens­raum!
    Vie­le Grü­ße von
    Mar­git

  8. Scha­de, aber sol­che Feh­ler muss man manch­mal büßen ( bei mir war es eine Fei­ge, die ein beson­ders fein kom­po­nier­tes Beet rui­niert hat )…
    Ich habe gera­de vor kur­zem in einem Baum­post die Sichel­tan­ne vor­ge­stellt, ein ja ganz beson­de­rer Baum für Japan, wie ich auch gera­de in der Aus­stel­lung mit den japa­ni­schen Holz­schnit­ten fest­stel­len konn­te.
    Hier der Link:
    https://lemondedekitchi.blogspot.de/2018/03/mein-freund-der-baum-wintergrune-baume.html
    Gut, dass du die­se Akti­on ohne Scha­den über­stan­den hast!
    LG
    Astrid

  9. Bei uns war die Esche nicht geplant, und stand auf der ande­ren Stra­ssen­sei­te .… trotz­dem, nach 30 Jah­ren frei­er Wild­bahn, streck­te sie ihre Äste bei uns aufs Dach. Bevor sie bei einem der vie­len hef­ti­gen Fön­stür­me die Zie­gel vom Dach feg­te, müss­ten wir den Grund­be­sit­zer der ande­ren Sei­te bit­ten, den Baum zu fäl­len.…. das tut mir heu­te, nach über 10 Jah­ren noch leid. Die wie­der­erlang­te Aus­sicht ist nichts­de­sto­trotz gran­di­os!
    Herz­lichst
    yase

  10. I wish I under­s­tood the text accom­pany­ing your pho­tos! But I do app­re­cia­te you sha­ring at https://image-in-ing.blogspot.com/2018/04/saints-among-us-then-and-now.html

  11. Lie­ber Wolf­gang,
    Sichel­tan­ne, die­se Art kann­te ich noch gar nicht! Ich kann ver­ste­hen, daß sie nun weg muß­te, aber sie darf ja auch als Tot­holz noch wei­ter neue Dien­ste im Gar­ten lei­sten :O) .. und Snup­pi hat alles bestens übr­wacht, das ist gut *schmun­zel*
    Ich wün­sche Dir einen schö­nen Wochen­tei­ler!
    ♥ Aller­lieb­ste Grü­ße , Claudia ♥ 

  12. Oh das glau­be ich Dir ger­ne lie­ber Wolf­gang dass das doch geschmerzt hat, aber Feh­ler pas­sie­ren nun mal und ja es gilt eben doch Scha­den abzu­weh­ren, da gebe ich Dir Recht. Aus die­sem Grund wur­de ja auch die alte Eiche gefällt, wel­che ich auf mei­nem Blog vor­stel­le, viel­leicht passt es auch zu Eurem Gar­ten­glück, auch wenn es nicht mein Gar­ten ist?
    Nun wün­sche ich Euch noch einen schö­nen, son­ni­gen Tag und sen­de lie­be Grü­ße
    Kir­si

    1. Lie­be Kir­si,
      zum Gar­ten­glück muss es nicht unbe­dingt der eige­ne Gar­ten sein. Wir wol­len ja nur das Glück sam­meln, und das kann man auch woan­ders finden.

      Vie­le lie­be Grü­ße
      Wolf­gang

  13. Lie­ber Wolf­gang,
    bis eben wuss­te ich nicht, das es Sichel­tan­nen gibt. Sol­che Fehl­ent­schei­dun­gen ken­ne ich sehr wohl. Als Tot­holz macht sie dann eine nütz­li­che Figur 😉
    Lie­be Grü­ße
    Karen

  14. Manch­mal trifft man ein­fach nicht die rich­ti­gen Ent­schei­dun­gen, lie­ber Wolf­gang. Da muss dann auch mal die Säge her. Scha­de um den Baum, aber es ent­steht auch wie­der ein Gar­ten­raum. Ich bin gespannt, was Ihr draus macht. Lie­ben Gruß, Nicole

  15. Ach, das kommt mir irgend­wie bekannt vor! Mei­ne Eltern haben auch eini­ge Bäu­me sehr dicht am Haus ste­hen. Eine Tan­ne muss­te schon vor eini­gen Jah­ren dran glau­ben. Es war rich­ti­ge Fami­li­en­ar­beit den zu fäl­len. Die Bir­ke konn­te der­weil ein­fach gestutzt wer­den, krän­kelt aber seit­dem immer mehr. Und eine wei­te­re Tan­ne hat­te bis­her ein­fach noch Glück 😉
    Lie­be Grü­ße
    Kath­le­en

  16. Tja, lie­ber Wolf­gang, die­sen „Feh­ler” machen vie­le Leu­te — ein Haus­baum hat eben was! 🙂 Wir haben an der Ter­ras­se auch eine hohe Tan­ne, eigent­lich ein wenig nah, aber gepflanzt von den Vor­gän­gern. Ich trö­ste mich mit dem tief wur­zeln­den Wur­zel­werk — da wird schon so leicht nichts passieren. 😉

    Von der Sichel­tan­ne habe ich aber noch nie etwas gehört. Sieht bei aus­rei­chend Platz bestimmt sehr inter­es­sant vom Wuchs­bild aus.

    Wenn Du wüß­test, was auf unse­rem Dorf sonn­tags manch­mal für ein Krach gemacht wird! Selbst Kreis­sä­gen habe ich schon gehört! ;-(

    Das erin­nert mich jetzt an unse­re Baum­sä­ge­ak­tio­nen. 😉 Das waren noch Zei­ten, damals habe ich noch selbst Hand, ähm Säge angelegt.

    Snup­pi ist ja nied­lich! 🙂 War mir bei Euch im Blog noch nie begeg­net oder doch?

    Lie­be Grü­ße und ein schö­nes Wochen­en­de!
    Sara

    1. Lie­be Sara,
      Snup­pi war schon mal im Blog zu sehen, er ist ja ein­fach stän­dig irgend­wo um uns her­um und schafft es immer wie­der mal auf ein Bild. Irgend­wie geht es ein­fach nicht ohne Snup­pi.
      Ich wün­sche Dir ein schö­nes Wochenende.

      Vie­le lie­be Grü­ße
      Wolf­gang

  17. Oh ja, sehr scha­de um den Baum, aber manch­mal geht es nicht anders. Und dass Hun­de alles im Blick haben, ist doch klar oder :)!!! So ein süßer Knuf­fel.
    Ja dann, schö­nes Wochen­en­de und viel Freu­de im Gar­ten
    Eli­sa­beth

  18. A tree two meters from the hou­se at some point crea­tes pro­blems, even if the­re is a bene­fit from this then the pro­blems ari­se much more.

  19. Lie­ber Wolf­gang,
    lei­der hat so eine nöti­ge Akti­on immer zwei Sei­ten. Mir tut es auch um jeden Baum leid, der gefällt wer­den muss. Wenn die Bäu­me klein sind, kann man sich oft nicht vor­stel­len, wie viel Platz die spä­ter mal brau­chen. Wir muss­ten auch mal eine Fich­te am Haus, ca. 2m ent­fernt fäl­len. Danach war herr­lich viel Licht da.
    LG Sig­run

  20. Lie­ber Wolf­gang, scha­de, dass die Sichel­tan­ne weg­muss­te, ich kann mir vor­stel­len, dass sie euch schon als Herz gewach­sen ist! Aber so gibt es Platz für ande­re Gewäch­se.
    Ich hof­fe, Snup­pi hat auch die Ein­hal­tung der EU-weit vor­ge­schrie­be­nen Pau­sen­zei­ten über­wacht:)
    Lie­be Grü­ße,
    Ame­ly

  21. Oje, uns ist ähn­li­ches pas­siert… So kam es, dass die gelieb­te Ölwei­de nach 20 Jah­ren ein­fach zu weit in den Stra­ßen­raum hin­ein­rag­te. Letzt­end­lich muss­ten wir sie jetzt kla­gend und mit wei­nen­den Augen fäl­len las­sen. Man lernt aus sei­nen Feh­lern. Im Früh­jahr wer­de wir mit gärt­ne­ri­scher Bera­tung eine neue Ölwei­de pflan­zen, aller­dings eine ande­re Art an ande­rem Ort… Ich kann es dir nach­füh­len.
    Lie­be Grü­ße
    Andrea

  22. This con­tent is very well writ­ten. The use of for­mat­ting when making your points makes your obser­va­tions very clear and easy to understand. 

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