Als wir unseren Resthof übernahmen, kauften wir auch eine alte Baugenehmigung mit. Solche alten Pläne finde ich immer sehr interessant. Zumal es sonst keine Dokumente über das Haus gibt. Es ist noch nicht einmal das Baujahr bekannt.
Unsere Hof ist für einen Bauernhof sehr klein. Das muss so um 1938 der damalige Besitzer auch gedacht haben und plante, die Scheune zu erweitern.
Die Baugenehmigung ist abfotografiert. Das geht leider nicht anders, da sie eingerahmt an der Wand hängt.
Für alle deren Sütterlin etwas eingestaubt ist. Da steht: „Dieser Giebelteil wird erneuert.”
Anstelle dieses Scheunentors wurde irgendwann einmal ein Garagentor eingesetzt, welches auch noch erheblich kleiner war als das alte Tor. Das sah überhaupt nicht gut aus. Der ganze Charme eines Fachwerkhauses war einfach nur dahin.
Da, wo Wohnhaus steht, war ganz früher einmal auch Scheune. Der Wohnbereich war ursprünglich recht klein, ca. 70qm im Erdgeschoss und im 1. Stockwerk zusammen. Der Bereich für die Tiere und deren Winterfutter, war deutlich größer als der Wohnraum für den Bauern und seine Familie.
Die Grundstücksgrenzen, die man auf dem obigen Plan sieht existieren schon lange nicht mehr. Zum Teil sind neue Grenzen dazu kommen und andere sind verschwunden. Die Strasse gibt es allerdings noch. Und natürlich sind viele Häuser hinzugekommen, von denen 1938 als der Plan entstand noch kein einziges da war.
Die Scheune ist dann auch wirklich angebaut worden, allerdings in Massivbauweise. Danach wurde dann ein Teil der alten Scheune zum Wohnraum umgebaut.
Irgendwann habe ich dann die Scheune neu verputzt, was dringend notwendig war, da der Putz zum Teil schon abgefallen war.
Von dem Fachwerk, das auf diesem Plan noch eingezeichnet ist, war auch nichts mehr zu sehen. Es versteckte sich unter einer wirklich hässlichen Fassade, die ich aber nicht mehr sehen konnte. Das Fachwerk habe ich dann wieder frei gelegt.